Kaiserslautern STADTGESPRÄCH:

„Mall gugge“, könnte als Motto der Woche herhalten. Tausende strömten am Eröffnungstag in den neuen Einkaufstempel mit dem Namen „K in Lautern“ im Herzen der Stadt. Und auch an den Folgetagen gab es im neuen Besuchermagneten jede Menge Andrang. Vergessen schienen die Bedenken gegenüber dem „Riesenklotz“ in der Stadtmitte. „Ist schöner geworden, als ich gedacht habe“, war der wohl meist gesprochene Satz dieser Tage. Und auch die Innenstadt schien gut gefüllt. Stellt sich nur die Frage, ob diese positive Haltung gegenüber der Mall nach der ersten Euphorie weiter anhält. Besonders dann, wenn vielleicht doch das ein oder andere Geschäft schließen muss, weil dessen Kunden zum Konsumtempel abgewandert sind. „Die geht aber schwer auf“, stellte so manch ein Kaufwilliger beim Versuch, in die Mall zu gelangen, fest. Und damit hat er auch recht. Nimmt man, wie man es gewohnt ist, den Türgriff in die Hand und zieht an, ist schon etwas Kraft erforderlich. Dem ein oder anderen ganz kleinen oder auch recht alten Besucher fällt ein solcher Kraftakt nicht leicht. Da hilft nur Ziehen und Zerren in der Hoffnung, dass die Muskeln mitspielen. Oder aber: Aufmerksamkeit und halbwegs gutes Sehvermögen. Denn rechts neben der Tür befindet sich ein etwa ein Meter hoher Metallpfosten. An dem ist ein recht großer beschrifteter „Türöffner“ angebracht. Einfach draufdrücken und wie von Geisterhand schwingen die Mall-Pforten auf. Die Einbahnstraße des „K in Lautern“ liegt direkt im Zentrum. Die Rolltreppe, die in der Rotunde das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss verbindet, führt nur in eine Richtung – nach oben. Das sei unter anderem aus architektonischen Gründen so, wie Center-Manager Christian Andresen erklärte. Für den Laien sieht es zumindest so aus, als würde eine zweite Rolltreppe locker zwischen die beiden Etagen passen. Ganz unrecht dürfte den Geschäftsinhabern im ersten Stock die Situation nicht sein. Immerhin müssen Besucher, die wieder zum Ausgang wollen, zumindest einen der beiden Seitenflügel komplett passieren, um zur nächsten Rolltreppe zu gelangen, die nach unten führt. Vielleicht gehört das ja zum von Andresen angesprochenen „unter anderem“. Überraschend gut verlief die Umstellung der Verkehrsführung rund um die Mall. Da lässt sich nur sagen: gute Arbeit. Kein Nadelöhr, wie man es vielleicht an der Fußgängerampel zwischen Mühlstraße und Shopping-Mall hätte erwarten können, ist zu erkennen. Hier haben die Verkehrsplaner offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Selbst am Mittwoch, als die Mall eröffnet wurde und das Länderspiel zwischen Deutschland und Australien auf dem Betzenberg weitere etliche tausend Besucher nach Kaiserslautern lockte, blieb die Verkehrslage entspannt. Sie kamen, sahen und haben immerhin nicht verloren. Die deutsche Nationalmannschaft hatte am Mittwoch beim 2:2 gegen die Australier nicht ihren besten Tag erwischt. Einige Fans durften sich dennoch freuen. Denn bei der Ankunft am Saks-Hotel verteilten die Nationalkicker trotz des straffen Zeitplans Autogramme an die dort wartenden Lauterer. Eine aufregende Woche mit viel Neuem geht in Kaiserslautern zu Ende. Doch auch Gewohnheitstiere kamen auf ihre Kosten. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt (SPD) und die Beigeordneten Peter Kiefer (FWG) sowie Joachim Färber (Grüne) behalten ihre Posten. Kleiner Wermutstropfen für Gewohnheitstiere: Es war das erste Mal, dass ein Stadtvorstand in Kaiserslautern komplett wiedergewählt wurde.

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