Kaiserslautern „Sportspionage“ in Katar

Das Kaiserslauterer Karate-Ass Jonathan Horne ist zurück. Mit einem eindrucksvollen dritten Platz bei der Karate-Europameisterschaft in Tampere, Finnland, legte der Mann der schnellen Reaktion ein eindrucksvolles Comeback auf die Matte. Eine schwere Schulterverletzung hatte ihm eine fast einjährige Zwangspause verordnet.

Rechtzeitig zur Weltmeisterschaft im eigenen Land, die im November in Bremen stattfindet, kommt Horne nun wieder in Fahrt. Sein Trainer Uwe Schwehm vom Teikyo Karate Team Kaiserslautern ist stolz auf die Energie und den Kampfeswillen, mit dem sich der Sportler eindrucksvoll zurückkatapultiert hat. In Finnland marschiert Horne souverän durch die Vorrunde, siegt gegen Weißrussland mit 3:0 und lässt den russischen Konkurrenten mit 8:1 keine Chance. Gegen den Kämpfer aus Aserbaidschan findet er keinen Einstieg in eine Wertung, der Kampf geht mit 0:0 in den Kampfrichterentscheid. Horne steht hintenan. Der Einzug ins Finale bleibt verwehrt. „Die Entscheidung geht vollkommen in Ordnung. Ich war der Passivere, habe die falsche Strategie verfolgt“, gibt Horne den Kampfrichtern Recht. In der Trostrunde passt es dann wieder. Der Kämpfer des Teikyo Karate Teams besiegt den Dänen mit 2:0. Das kleine Finale „Jonathan Horne gegen Amir Zurkan aus Bosnien/Herzegowina“ nimmt einen beeindruckend einseitigen Verlauf. Horne sichert sich mit 8:0 die Bronzemedaille. Ein zweites Edelmetall nimmt der Kämpfer mit dem Kumite-Team der Deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Finnland ebenfalls verdient entgegen. Siege gegen Mazedonien und Italien führen ins Halbfinale gegen die Türkei. Die deutsche Mannschaft verliert und sieht sich der russischen Auswahl gegenüber. Mit 3:1 geht Bronze an Deutschland. Horne hatte auch hier seinen Kampf deutlich gewonnen. „Ich freue mich total über die beiden Medaillen“, zeigt sich Horne im Gespräch mit der RHEINPFALZ ganz zufrieden mit seiner Leistung. Ein Wermutstropfen bleibt. Die Schulter, die erst im Februar operiert wurde, hat sich zwickend gemeldet. „Ich konnte bandagiert weiterkämpfen. „Zuhause werden wir sehen, was zu tun ist“, lässt sich der Kämpfer aus Kaiserslautern, der gestern erst von Finnland zurückgeflogen ist, aber nicht entmutigen. Am Mittwoch sitzt er bereits wieder im Flieger. Diesmal geht es nach Katar, ein wenig Sportspionage betreiben, wie er es lachend nennt. Auf einem internationalen Turnier will er die Gelegenheit nutzen, zu sehen und zu fühlen, wie die Karatekämpfer aus den arabischen Emiraten eingestellt sind. Austesten, welche Techniken sie bevorzugen und was auf ihn bei der Weltmeisterschaft zukommen kann.

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