Kaiserslautern Sechs Stunden „Grüne Hölle“

Ein enger Kampf um die Klassenspitze herrscht derzeit im Toyota-GT86-Cup im Rahmen der VLN-Langstreckenmeisterschaft. Ganz vorne steht nach sechs von zehn Rennen die Kaiserslauterer Motorsportlerin und Titelverteidigerin Jutta Beisiegel vom Team Leutheuser Racing & Events mit einem hauchzarten Vorsprung von 0,59 Punkten auf das Team von Dörr Motorsport. Am Samstag steigt auf der Nordschleife des Nürburgrings nun das alljährliche Highlight der VLN: das Opel-sechs-Stunden-Rennen um den ADAC-Ruhr-Pokal.

Zuverlässigkeit der Technik, ausfallfreie und konstante Rennen waren bis zu diesem Zeitpunkt der Langstrecken-Saison für Beisiegel und ihr Team der Schlüssel zum Erfolg. Als eines der wenigen Fahrzeuge sah das gelbe japanische Sportcoupé mit der Startnummer 545 nach den jeweils vier Stunden immer die Zielflagge und war dabei nie schlechter als Platz fünf in der Cup-4-Wertung. Am Samstag müssen nun Mensch und Material ganze zwei Stunden länger die „Grüne Hölle“ in der Eifel überstehen. Für Beisiegel und ihre Kollegen Ralf Goral sowie Rookie Pawel Ledwon heißt das jeweils rund 40 Minuten länger als sonst den 200 PS starken Boliden durch den Leitplanken- und Kurven-Dschungel sowie das bis zu 200 Fahrzeuge starke Starterfeld zu pilotieren. Härtester Konkurrent um die Spitze des Klassements dürfte dabei das britische Geschwister-Duo Nigel und Sarah Moore vom Team Vantage Motorsport sein, das bereits drei Saisonsiege einfuhr, aber immer wieder mit Problemen und Ausfällen zu kämpfen hatte und trotz des Fahrkönnens nur auf dem fünften Platz rangiert. Hinzu kommen das Team Dörr Motorsport und das Leutheuser Schwester- und Siegerauto der vergangenen Saison, die Beisiegel auf Platz zwei und drei dicht auf den Fersen sind. Vor allem das vergangene Rennen zeigte, wie eng es in dem Marken-Cup zugeht: In vier Stunden konnten sich die Briten gerade einmal einen Vorsprung von knapp eineinhalb Minuten herausfahren und lieferten sich in den ersten drei Stunden packende Überholmanöver mit den Teams von Dörr-Motorsport, Leutheuser Racing und Toyota Swiss Racing. Beisiegels Teamkollege Pawel Ledwon, der den Sprung von der Spiel-Konsole in einen echten Rennwagen schaffte und erstmals an der Langstreckenmeisterschaft teilnimmt, wünscht sich dennoch „more racing and less talking“, da die erste Saisonhälfte doch sehr stark von vielen Strafen, Unfällen und Rennunterbrechungen geprägt war. „Es ist eine Schande, dass ich mich hauptsächlich nur an rote Flaggen, extreme Verspätungen (Anmerkung: wegen Diskussionen über Strafen) und Chaos während den Rennen in der ersten Saisonhälfte erinnern kann“, hofft der Neuling auf positivere Erlebnisse in den verbleibenden Rennläufen. (fns)

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