Kaiserslautern Ruth Tuschling ist neue Pfarrerin der Alt-Katholiken

Ruth Tuschling hat Anfang März die alt-katholische Gemeinde mit Sitz in Saarbrücken übernommen.
Ruth Tuschling hat Anfang März die alt-katholische Gemeinde mit Sitz in Saarbrücken übernommen.

Die Alt-Katholiken in der Westpfalz haben eine neue Pfarrerin. Der geistliche Weg von Ruth Tuschling führte von England über Berlin nach Saarbrücken. Dort leitet sie ihre neue Gemeinde, zu der annähernd 300 Mitglieder aus dem Saarland und der Westpfalz gehören.

Zweimal monatlich pendelt sie an Wochenenden mit dem Auto zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern. Denn zu ihrer alt-katholischen Gemeinde mit Sitz in Saarbrücken gehört auch Kaiserslautern. Wie ihr Vorgänger hält Pfarrerin Ruth Tuschling ihre Gottesdienste in der katholischen Kirche Heilig Kreuz auf dem Bännjerrück. „Die Gastfreundschaft ist wunderbar“, lobt die promovierte Alt-Katholikin das Miteinander mit der Heimleitung des Caritas-Altenzentrums St. Hedwig und der Pfarrei Heilig Geist, zu der die Gemeinde Heilig Kreuz gehört.

Ihr gefällt das Kirchenkaffee im Anschluss an den Gottesdienst. Ihr ist es wichtig, die Menschen kennenzulernen, die weit über Kaiserslautern hinaus zur Messfeier kommen. „Ich habe den Eindruck, dass die Menschen sehr interessiert sind.“ Weiter sei in dem Altenheim ein reges christliches Leben sichtbar, verweist sie auf die Übertragung der Gottesdienste in die Zimmer der Mitbewohner.

Wurzeln in Deutschland und England

Tuschling hat Anfang März die alt-katholische Gemeinde mit Sitz in Saarbrücken übernommen. Angetan war sie von ihrer Einführung durch Bischof Matthias Ring in der Friedenskirche, einer von dem Architekten Friedrich Stengel erbauten und zwischenzeitlich unter Denkmalschutz stehenden Barockkirche. „Ganz in Weiß“, zeigt Tuschling sich von der restaurierten Kirche beeindruckt.

Zuvor war sie als Pfarrvikarin in Berlin tätig. Ihre familiären Wurzeln liegen in Deutschland und England. Auf ihre Entscheidung für den anglikanischen Weg folgte der Besuch eines Priesterseminars in Cambridge. Dass sie nun Priesterin der Alt-Katholiken ist, führt sie auf die seit 1931 gegenseitig voll anerkannte Kirchengemeinschaft beider Konfessionen zurück. Einen Anlass für den Weg zurück nach Deutschland, wo sie aufgewachsen ist, sieht sie darin, dass sie in Großbritannien keine Familienmitglieder mehr hat.

„Ökumene ist mir wichtig!“

Knapp 16.000 Mitglieder zählt ihre Kirche in Deutschland. „Wir feiern katholische Gottesdienste, lehnen aber die Unfehlbarkeit des Papstes ab.“ Anstelle von Kirchenaustritten gebe es bei ihnen eher Beitritte von Mitgliedern der römisch-katholischen Kirche, erinnert sie an Andreas Sturm, den ehemaligen Generalvikar des Bistums Speyer, der 2022 zu den Alt-Katholiken wechselte.

Auch wenn Tuschling großen Wert auf ein aktives Gemeindeleben legt, wird es für sie nicht einfach sein, ihre Gemeindemitglieder im Saarland und in der Westpfalz persönlich kennenzulernen. „Wir nutzen alle Kommunikationsmittel. Von der Präsenz über das Telefon bis zu Zoom-Meetings.“ Zu ihrer Kontaktpflege gehört auch der persönliche Besuch in der Familie. Ein größeres Ereignis für die Pfarrerin wird die ökumenische Nacht der Kirchen von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag in Saarbrücken und deren offene Kirchen sein. „Ökumene ist mir wichtig!“ Mit Freude erwartet sie das 150. Jubiläumsjahr der alt-katholischen Gemeinde Saarbrücken, das am 16. Juni eröffnet wird. Am Sonntag, 23. Juni, 11 Uhr, wird sie in der Weidenkirche der Gartenschau den Gottesdienst leiten.

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