Kaiserslautern Rodenbach erlebt erneut Debakel

Durch den 6:1 (4:0)-Sieg im Spitzenspiel beim bisherigen Spitzenreiter SV Rodenbach hat der ASV Winnweiler die Tabellenführung in der Fußball-Landesliga West übernommen. Wie schon im Hinspiel erlebte Rodenbach im direkten Vergleich ein Debakel.

Rodenbachs Trainer Stefan Schehl, der trotz der klaren Niederlage sehr gefasst wirkte, sprach von einem hochverdienten Winnweilerer Sieg. „Wir haben gut angefangen, aber dann den Gegner durch Naivität und Fahrlässigkeit in der Rückwärtsbewegung geradezu zum Toreschießen eingeladen.“ Nach ausgeglichener Anfangsphase wurde Rodenbach früh von den Gästen auf dem falschen Fuß erwischt. Waldemar Schneider bediente nach Ballgewinn im Mittelfeld den durchstartenden Marco Petrusch. Und der ließ Rodenbachs Torhüter Patrick Ruby mit einem Schuss ins kurze Eck keine Chance (11.). Es entwickelte sich die erwartet intensive Auseinandersetzung. Rodenbach zeigte ansehnliche Kombinationen vornehmlich über die linke Angriffsseite, kam aber nicht gefährlich in den Strafraum. Winnweiler stand hinten sicher und wurde durch weite Einwürfe von Innenverteidiger Felix Horn mehrmals gefährlich. Insgesamt zeigten die Gäste weitaus klarere Aktionen. So auch nach einer guten halben Stunde, als Marco Petrusch nach einem Steilpass erneut frei durch war und zunächst an Torhüter Ruby scheiterte. Im zweiten Versuch traf dann Waldemar Schneider mit sattem Linksschuss von der Strafraumgrenze zum 2:0 (32.). Einmal hatte Winnweiler auch Glück. Zweitliga-Schiedsrichter Gerach hätte nach Jakob Siebeckers zweitem harten Einsteigen durchaus die Ampelkarte zücken können (30.), beließ es aber bei einer Ermahnung. Rodenbach bekam die Gästeoffensive nicht in den Griff. Unruheherd Fabian Schmitt, Petrusch und Schneider stellten die Rodenbacher Deckung vor unlösbare Probleme. Zudem gefiel Winnweiler bei Balleroberung durch blitzschnelles Umschalten und spielte vertikal in die Schnittstellen der Rodenbacher Viererkette. Vor dem 3:0 bediente Schmitt den durchstartenden Petrusch steil. Der verarbeitete das scharfe Zuspiel brillant und netzte zum 3:0 ein (38.). Mit einem von Innenverteidiger Felix Horn sicher verwandelten Foulelfmeter (Busche an Schmitt) schraubten die Gäste die Halbzeitführung auf 4:0 (42.). „Wir haben in der ersten Halbzeit auch im richtigen Moment die Tore gemacht und kaum Chancen liegen gelassen“, sagte ASV-Trainer Jürgen Giehl. Nach der Pause zeigte Rodenbach Moral und hatte zehn starke Minuten. Winnweiler schien kurz die Spielkontrolle zu verlieren. Durch einen von Torjäger Marco Heieck verwandelten Foulelfmeter (Hertel an de Souza Oliveira) konnte Rodenbach auf 1:4 verkürzen (52.). Mit dem 5:1 stellte Christian Vollmer nach Schmitt-Vorlage jedoch den alten Abstand wieder her (60.) und machte, wie ASV-Trainer Giehl meinte, „den Deckel drauf“. In der Rodenbacher Schlussoffensive standen die Gäste hinten weiter sicher. Innenverteidiger Horn hatte die Lufthoheit. Durch ein erneutes Kontertor markierte Petrusch mit seinem dritten Treffer den 6:1-Endstand (89.). „Winnweiler hat hochverdient gewonnen. Wir haben nun als Zweiter das Heft des Handelns nicht mehr in der Hand. Aber es sind noch vier Spiele“, sagte Rodenbachs Trainer Schehl, der die Hoffnung nicht aufgibt.

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