Kaiserslautern Revolution in den Produktionshallen

Das in Kaiserslautern ansässige Deutsche Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz (DFKI) ist einem Forschungsverbund mit Industrie und Wissenschaft beigetreten, in dem neue Konzepte für den Einsatz von Kommunikationstechnologien in der industriellen Produktion erforscht werden sollen.

In dem neu gegründeten Forschungsverbund „Automatisierung und Digitalisierung“ arbeiten neben DFKI auch Siemens, die beiden Münchner Universitäten, Technische Universität und Ludwig-Maximilians-Universität, sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) zusammen. Das teilte DFKI-Sprecher Christian Heyer in einer Pressemitteilung mit. „Künftig wird gemeinsam an Software und Technologien gearbeitet, mit denen Vorgänge besonders im industriellen Umfeld digitalisiert und automatisiert werden sollen“, sagt Heyer. Am Dienstag seien die Verträge von den einzelnen Kooperationspartnern unterzeichnet worden. Im Zusammenhang mit dem Einzug des Internets in die Industrie fällt immer wieder der Begriff Industrie 4.0. Gemeint ist damit die Verwendung des Internets bei industriellen Prozessen. „Es bedeutet nicht, dass plötzlich in Unternehmen W-LAN zur Verfügung steht.“ Es gehe vielmehr darum, dass einzelne Geräte, die in einem Produktionsprozess zum Einsatz kommen, untereinander kommunizieren und Daten austauschen, damit der Prozess insgesamt optimiert werde. „Hier in Kaiserslautern haben wir eine der Geburtsstätten von ,Industrie 4.0’“, unterstreicht Heyer und verweist auf die „Smart Factory“ am DFKI, zu Deutsch etwa „intelligente Fabrik“. Dort können etwa Visitenkarten-Etuis hergestellt werden. Der Clou: Mittels eines Codes auf dem Werkstück weiß die Maschine, welche Farbe und welchen Aufdruck das Etui bekommen soll. „Das Produkt sagt, was passieren soll.“ Die einzelnen Arbeitsschritte finden in Modulen statt. Vorgänge, die laut Heyer unter Experten für großes Aufsehen sorgen. „Wir haben Gäste aus aller Welt, die sich das hier bei uns anschauen“, erzählt er. Für ein weiteres Beispiel der „Industrie 4.0“ erzählt Heyer von der Automobil-Industrie, wo heute der Kunde quasi mittels Computer und Internet sein individuelles Fahrzeug bestellen könne, das dann einige Wochen später genau so in der Fabrik vom Band rolle. (bld)

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