Kaiserslautern Raunen im Sportheim

Die Kartenflut in der ersten Saisonhälfte der Fußball-Landesliga West sorgte am Donnerstagabend im Sportheim des ASV Winnweiler bei der Rückrundenbesprechung für ernsten Gesprächsstoff seitens des Staffelleiters Udo Schöneberger. In Zukunft drohen Sündern längere Sperren, sollte keine Besserung in der zweiten Halbserie einkehren.

Als Schöneberger am Donnerstagabend die Zahlen der Hinrunde bekanntgab, ging nicht nur einmal ein Raunen durch das Sportheim des ASV Winnweiler. Während die Gelb-Roten Karten im Vergleich zur Vorsaison mit 16 Stück nur vier über dem Niveau zum gleichen Zeitpunkt lagen, war die Anzahl der Gelben und Roten Karten gewaltig angestiegen: 437 Gelbe Karten mussten die Unparteiischen in den ersten 118 Spielen zücken. Das war ein Plus von 76 Verwarnungen, doch noch lange nicht der Grund für die Maßregelung von Schöneberger. Denn 30 Mal, und damit fast doppelt so häufig wie im gleichen Zeitabschnitt der Vorsaison, zogen die Schiedsrichter den roten Karton aus der Tasche. „Diese Zahl gibt mir doch zu denken“, sah der Staffelleiter ernst in die Runde. „Noch mehr zu denken gibt mir, dass mehr als 70 Prozent dieser Karten wegen Foulspielen gezeigt wurden, die von hinten oder von der Seite begangen wurden“, unterstützte er die Entscheidungen der Referees. „Sollte sich diese Sache in der Rückrunde nicht ändern, wird nicht mehr so glimpflich bestraft“, drohte Schöneberger mit längeren Sperren. So verwunderte auch die Fair-Play-Wertung nicht, in der vier Mannschaften mit mehr als drei Roten Karten auftauchen. Lediglich der VfR Kirn und die SG Eppenbrunn beendeten die Partien bisher ohne Rote Karte. Positiv fielen der SV Hermersberg und SV Herschberg bei den Zuschauerzahlen auf. So war das Kellerkind Hermersberg mit 239 Zuschauern im Schnitt vor dem Tabellenführer Herschberg (219) Zuschauermagnet Nummer eins. Insgesamt waren bisher 16.036 Zuschauer bei den Begegnungen zugegen. Das größte Publikum wurde bei der Partie SV Hermersberg - SG Eintracht Bad Kreuznach verzeichnet. 555 sahen den 4:0-Heimerfolg der Hermersberger. Da die Hallensaison vor der Tür steht, zeigte Ralf Vollmar, Mitglied des Schiedsrichterausschusses, die Regeländerungen in der Halle auf. So wird ab sofort, gemäß den Futsal-Regeln, nach dem Seitenaus nur noch eingekickt statt eingerollt, nach dem Toraus darf der Ball nun über die Mittellinie geschossen werden, und für die Feldspieler gilt ein Grätschverbot. Ebenso gibt es eine Neuerung beim Torhüterspiel: So darf der das Spielgerät erst wieder berühren, wenn zwischenzeitlich ein Gegenspieler am Ball war, und dann auch nur noch für vier Sekunden. „Dies wird zwar anfangs für gewisse Probleme sorgen, doch wird sich das schnell regeln und für einen schnelleren Fußball sorgen“, ist sich Vollmar sicher. Der Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbands, Jürgen Veth, informierte zudem über die Fertigstellung der Renovierungsarbeiten an der Sportschule Edenkoben, die nun den Vereinen als hochwertige Trainingslagerstätte zur Verfügung steht. Die letzte Begegnung im Jahr 2015 wird das Nachholspiel der SG Eppenbrunn gegen den FC Merxheim am 6. Dezember, 14.30 Uhr, sein. Am 20. Februar wird dann die abgebrochene Partie SV Nanz-Dietschweiler - SG Eintracht Bad Kreuznach das neue Jahr einläuten, ehe am letzten Februarwochenende der Ball wieder auf allen Plätzen rollt. Der letzte Spieltag wurde einheitlich auf den 21. Mai vorverlegt. (fns)

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