Vorschau Pfälzische Musikgesellschaft stellt ihr Jahresprogramm vor

Wegen einer angeborenen Behinderung spielt Felix Klieser das Horn mit dem Fuß. Im Juni ist er in Kaiserslautern zu erleben.
Wegen einer angeborenen Behinderung spielt Felix Klieser das Horn mit dem Fuß. Im Juni ist er in Kaiserslautern zu erleben.

In acht Konzerten präsentiert die Pfälzische Musikgesellschaft 2024 lokale und internationale Künstler bei Konzerten im Kaiserslautern und Umgebung. Den Auftakt macht am 18. Februar um 17 Uhr Eddies Blech im Gasthaus Kraus in Otterberg.

Eddies Blech besteht aktuell aus den Trompetern Joachim Braun und Daniel Reiter, Posaunist Markus Immetsberger und Hans-Joachim Früh an der Tuba sowie Peter Arnold als Hornist. Der Auftritt im Rahmen der Reihe „Mussikstunn bei's Krause“ steht unter dem Motto „Warten auf den Frühling“: lebensfrohe Melodien mit frechen Bonmots und Anekdoten, unterhaltsame Moderation und Leckeres vom Meisterkoch Michael Kraus. „In diesem Saal im Gasthaus Krause hat früher das Otterberger Orchester geprobt“, erzählt Peter Arnold. „Und in diese Musiktradition ist die Pfälzische Musikgesellschaft mit ihrer ,Mussikstunn’-Reihe dann eingestiegen.“

Weitere Programmreihen sind „Unter Freunden“, „Blaue Stunde“, „Wir bei euch“ und natürlich der „Bruno Hermann Preis“. „Bruno Hermann hat die Pfälzische Musikgesellschaft ausgelobt und zählte zu ihren Mitbegründern“, erinnert Peter Arnold, der heute die Gesellschaft leitet. „Die Idee ist, dass ausgezeichnete junge Solisten mit einem Orchester auftreten dürfen.“

„Musik, die die Menschen interessiert“

Unter dem Motto „Wir bei euch“ laufen Gastspiele der Pfälzischen Musikgesellschaft außerhalb von Kaiserslautern. „Unter Freunden“ ist ein Format, bei dem Profis mit herausragenden Amateuren und Jugendlichen musizieren. „Als Alexandra Maas und ich zum ersten Mal gemeinsam im Zinkmuseum aufgetreten sind, haben wir einen Titel gebraucht. Da das Konzert um 17 Uhr stattfand, sind wir auf 'Die Blaue Stunde' gekommen. Und diese Reihe ist inzwischen sehr populär geworden“, freut sich Peter Arnold, der das Konzept wie folgt erklärt: „Wir wollen Programme abseits des städtischen Angebots präsentieren und damit Lücken füllen. Wichtig ist uns, Musik zu spielen, die die Menschen interessiert. Ein Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern, die im Landkreis populär sind, denn damit erreichen wir auch Leute, die die städtischen Konzerte nicht besuchen.“

Für 21. April, 17 Uhr, dürfen sich die Fans der Pfälzischen Musikgesellschaft auf die Harfenistin und Autorin Silke Aichhorn freuen, mit der Peter Arnold schon häufiger musiziert und auch CDs eingespielt hat. Aichhorn gastiert international sowohl als Solistin wie als Kammermusikerin und wurde unter anderem mit dem Titel „Kultur- und Kreativpilotin“ der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ausgezeichnet. Die vielseitige Künstlerin wird im SWR Studio unter dem Motto „Lebenslänglich Frohlocken“ Musik aus vier Jahrhunderten vorstellen, von Friedrich Smetanas „Moldau“ bis zu Beatles-Hits. „Es ist ihr ein Herzensanliegen, das Image der Harfe zu entstauben“, betont Arnold. Die Musik ergänzt sie mit einer kabarettistischen Lesung aus ihren Büchern.

Stars von morgen und Felix Klieser

Am 12. Mai um 17 Uhr heißt es dann in der Fruchthalle Bühne frei für die „Stars von morgen“. „Hier können wir noch nichts zum Programm sagen, denn das Gros unserer Solisten qualifiziert sich über den Landeswettbewerb ,Jugend musiziert’ für dieses Konzert. Er findet aber erst Ende März statt“, führt Peter Arnold aus.

Ein Programmhöhepunkt folgt am 9. Juni. Um 17 Uhr tritt der Hornist Felix Klieser, der gerade sein Debut bei den Londoner Proms gegeben hat, mit den Gebrüdern Lill an der Klarinette und dem Ahorn Trio mit Werken von Robert Schumann, Paul Dukas, Reinhold Glière, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Jean-Baptiste Duvernoy und Eric Ewazen im SWR Studio Kaiserslautern auf. „Felix Klieser wurde ohne Arme geboren und spielt Horn mit den Füßen. Er ist ein Mensch, der Menschen Impulse und Auftrieb geben kann“, sagt Arnold. „Ich habe ihn auch schon als Dozent bei den Schwarzwälder Horntagen hinzugezogen.“ Das Ahorn Trio ist ein lokales Ensemble, bestehend aus Hornist Peter Arnold, Flötist Rüdiger Kreutz und Pianistin Miyuki Kreutz.

Noch eine „Mussikstunn“

Nach der Sommerpause folgt am 29. September eine weitere „Mussikstunn bei’s Krause“ mit dem Halko Bläserquintett. Auf dem Programm: seltene Werke wie das g-Moll Bläserquintett von Franz Danzi sowie die Bläserquintette von August Klughardt und Jacques Ibert einstudiert.

Die Akkordeonistin Alexandra Maas bereichert das Programm im November und Dezember. Hier ein Foto aus dem Jahr 2021.
Die Akkordeonistin Alexandra Maas bereichert das Programm im November und Dezember. Hier ein Foto aus dem Jahr 2021.

Am 13. Oktober kommen Fans der populären Klassik zum Zug. Unter dem Motto „Zauber der Musik“ stellen die Mannheimer Sopranistin und Mannheimer Gesangsprofessorin Stefanie Krahnenfeld, die etliche Jahre am Staatstheater Saarbrücken engagiert war, und ihre Gesangssolisten um 17 Uhr im SWR Studio Kaiserslautern zu Klavierbegleitung Hits aus der Welt der Oper, Operette und dem Musical vor. Einer ihrer ehemaligen Studenten ist übrigens der Tenor Alfred Kim, der Besuchern des Pfalztheaters bestens bekannt ist.

Besinnliches mit Akkordeonklängen

Im Spätherbst wird es dann besinnlich. Mit der Akkordeonistin Alexandra Maas lädt Peter Arnold als Hornist und Sänger für 17. November, 17 Uhr, ins SWR Studio ein. Auf dem Programm stehen „Musikträume“, die er zusammen mit Sängerin Margit Engel und dem Geiger und Sänger Pierre-Eric Monnier heraufbeschwören will.

Auch am 8. Dezember wird das Duo Peter Arnold und Alexandra Maas wieder aktiv und lädt zum Jahresende um 17 Uhr zur „Blauen Stunde mit Accornissimo“ ins Theodor Zink-Museum ein.

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