Kaiserslautern Nur wenige kommen zur Antikriegstag-Kundgebung

Am Rednerpult: Marcel Divivier-Schulz vom Gewerkschaftsbund.
Am Rednerpult: Marcel Divivier-Schulz vom Gewerkschaftsbund.

„Waffenstillstand jetzt!“ So lautete die einmütige Forderung beim Antikriegstag. Am Donnerstagnachmittag fand eine Kundgebung, organisiert vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Region Pfalz, vor etwa 25 Zuhörern auf dem St.-Martins-Platz statt.

Jeder der Redner nahm Bezug auf den aktuellen Krieg in der Ukraine. „Er darf uns nicht zu dem Irrglauben verleiten, Frieden ließe sich mit Waffen schaffen“, unterstrich DGB-Regionalsekretär Marcel Divivier-Schulz. Jeder Euro, der für Aufrüstung ausgegeben werde, fehle an anderer Stelle, zum Beispiel bei Bildung und im Bestreben für soziale Gerechtigkeit.

Mit dieser Kundgebung wolle man Zeichen setzen für eine europäische und internationale Friedensordnung, für eine kooperativ ausgerichtete Sicherheitspolitik, gegen einen neuen weltweiten Rüstungswettlauf und für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen. „Nie wieder Krieg – das ist und bleibt die Grundüberzeugung des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften. Jeder Krieg ist ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit.“

Kimmel: „Wir wollen nicht, dass sich das Geschehene wiederholt.“

Auch Bürgermeisterin Beate Kimmel sprach davon, mit diesem Tag ein Zeichen gegen Krieg und jede Form der Gewalt zu setzen. Sie erinnerte an den Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939, an das NS-Unrechtsregime und an den Krieg als menschenverachtende Katastrophe. Dieses Erinnern habe große Bedeutung. „Es führt uns vor Augen, um was es geht“, sagte sie, „wir wollen nicht, dass sich das Geschehene wiederholt.“

Moritz Behncke, Vorsitzender des städtischen Jugendparlaments, brachte persönliche Erinnerungen an einen Besuch des Warschauer Ghettos mit ein. Er machte klar: „Wir sind gegen Faschismus, Rassismus und Menschenhass.“ Gleichzeitig plädierte er für eine Gemeinschaft und Solidarität innerhalb der Europäischen Union. Ziel sei ein sofortiger Waffenstillstand zugunsten des ukrainischen Staates. „Wir müssen den Krieg beenden“, forderte er.

1957 ins Leben gerufen

Der Antikriegstag wurde 1957 auf Initiative des DGB und befreundeter Friedensorganisationen eingeführt. Am Donnerstagvormittag war bereits ein Kranz auf dem Philipp-Mees-Platz zur Erinnerung an den NS-Widerstandskämpfer und hauptamtlichen DGB-Kreisvorsitzenden aus Kaiserslautern niedergelegt worden.

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