Kaiserslautern Noch ein hartes Stück Arbeit

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Seit dem 1. April 2015 nimmt US Youth Soccer Europe offiziell am Spielbetrieb teil. Auf dem Sportplatz der SpVgg E.S.P. Schwedelbach spielt vielleicht schon bald der nächste Landon Donovan. Eine amerikanische Talentschmiede mitten in Schwedelbach. Zukunftsmusik.

Sebastian Korst, Vizepräsident von US Youth Soccer Europe in Kaiserslautern, erzählt, was es mit dem Verein auf sich hat: „Das Ziel ist es, US-Amerikanern die Möglichkeit zu geben, Fußball zu spielen und ihnen bei der Integration zu helfen. Langfristig gesehen, möchten wir Talente fördern und bessere Spieler bekommen, um konkurrenzfähig zu sein.“ Dass dies ein hartes Stück Arbeit ist, liegt vor allem an der noch ausbaufähigen Struktur. „Was Vereine über 30 Jahre aufgebaut haben, versuchen wir hier in kurzer Zeit zu schaffen. Spielleiter, Jugendleiter, Betreuer: All diese Positionen müssen bekleidet werden“, erklärt Korst. Dennoch kann der Verein auf die Hilfe von namhaften und kompetenten Leuten zurückgreifen. Sebastian Korst bringt als ehemaliger U19-Spieler des 1. FC Kaiserslautern das nötige Fachwissen mit und wird dabei von Ex-Bundesligaprofi Guido Hoffmann unterstützt, der die U13 trainiert. Die US Youth Soccer Europe wird in Distrikte unterteilt und ist mit Stützpunkten in Neapel, Vicenza, Rom, London, Stuttgart, Bayern, Wiesbaden und Kaiserslautern mit über 700 Mitgliedern international vertreten. Die Fußballstützpunkte liegen meist in der Nähe von Militärbasen oder internationalen Schulen, um für die dort stationierten Soldaten und Schüler optimale Bedingungen zu schaffen. Eine besondere Stellung hat der Verein aus Kaiserslautern, da er der einzige ist, der aktiv am Spielbetrieb teilnimmt. Stolz erklärt Korst: „Wir sind ein Pilotprojekt und in vielen Altersklassen schon vertreten. Vor sieben Jahren haben wir mit sieben Kindern angefangen. Jetzt sind wir bei 200 Kindern.“ In enger Zusammenarbeit mit dem US-Verband finden regelmäßig sogenannte Try-Outs statt, bei denen sich eine lokale Auswahlmannschaft mit den Teams der anderen Distrikte misst. Wer dort zu überzeugen weiß, fliegt in die USA und bekommt dort die Möglichkeit, für eine Länderauswahl zu spielen. Unterstützung bekommen die Spieler nach der High-School, um sich für ein Stipendium an einem US-College zu empfehlen. Wieso das Projekt so interessant für die Trainer ist, erklärt Korst wie folgt: „Im letzten Trainingscamp habe ich mit Trainern vom FC Arsenal und dem FC Valencia zusammengearbeitet. Die kontinuierliche Entwicklung mitzuerleben macht einfach Spaß.“ Zum Thema Damenmannschaft erläutert Korst: „Klar würden wir das gerne machen, aber es ist schwierig. Wir sind noch am Anfang, und wir haben es auf jeden Fall vor. Von der U11 bis zur U13 sind wir schon besetzt.“ Die erste Herren-Mannschaft tritt in der C-Klasse Kusel/Kaiserslautern an und steht nach zehn Spielen mit null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. „Als ich gesagt habe, dass ich eine erste Mannschaft anmelden will, haben mich alle für verrückt erklärt“, erzählt Korst lachend. „Jetzt haben wir einen 21-Mann-Kader und können auch den Eltern der Kinder Fußball nahebringen.“ Für die schlechten Ergebnisse hat Sebastian Korst auch eine Erklärung: „ Wir haben Spieler, die über 50 sind und gegen 18-Jährige spielen müssen. Dazu kommt auch, dass acht Spieler nicht spielberechtigt sind, weil wir noch auf die Freigabe aus den USA warten.“ Dennoch schaut Korst optimistisch in die Zukunft und ist „felsenfest davon überzeugt, dass sich die Ergebnisse gegen Saisonende normalisieren werden.“

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