Kaiserslautern Nach E-Mail Rathaus evakuiert

Auf dem Willy-Brandt-Platz war gestern Morgen einiges geboten: Von hier aus koordinierten Polizei, Feuerwehr und Stadtverwaltung
Auf dem Willy-Brandt-Platz war gestern Morgen einiges geboten: Von hier aus koordinierten Polizei, Feuerwehr und Stadtverwaltung den Einsatz.

Gegen 8 Uhr wurden gestern das Rathaus und die Verwaltungs-Außenstellen Nord und West geräumt. Eine Lautsprecherdurchsage forderte die Mitarbeiter auf, die Gebäude zu verlassen und sich an den Sammelstellen einzufinden. „Das hat alles gut und schnell geklappt“, berichteten Verwaltungsmitarbeiter später. Da am Morgen nicht absehbar war, wie lange die Durchsuchung der Gebäude dauern wird, wurden die Angestellten nach Hause geschickt, oder sie konnten sich im Foyer des Pfalztheaters aufhalten: Denn nicht jeder der insgesamt rund 1000 Mitarbeiter hatte beim Alarm seine Wertsachen und Schlüssel mitgenommen ... Etwa zeitgleich zur Räumung erreichten immer mehr Einsatzkräfte die Innenstadt. In der Fruchthallstraße reihten sich die voll besetzten blau-weißen Polizeifahrzeuge wie bei einem Fußball-Großeinsatz auf – genaue Angaben zur Mannschaftsstärke machte die Polizei nicht. Einige Meter weiter, an den Bushaltestellen bei der Fruchthalle, standen Feuerwehrleute mit Einsatzfahrzeugen parat. Die Morlauterer Straße beim Rathaus Nord wurde während des Einsatzes gesperrt, ebenso der Willy-Brandt-Platz und der Rathausvorplatz. Zu nennenswerten Verkehrsbehinderungen resümierte die Polizei gestern Mittag, sei es allerdings nicht gekommen. Medienrummel vorm Rathaus Auf dem Willy-Brandt-Platz, zwischen Rathaus und Pfalztheater, trafen sich die Einsatzleitungen von Polizei und Feuerwehr und Mitglieder des Stadtvorstands. Immer wieder erkundigten sich auch Referatsleiter und Verwaltungsmitarbeiter nach dem aktuellen Sachstand. Der Stellvertretende Feuerwehrchef, Michael Ufer, erklärte die Präsenz seiner Mannschaft: „Wir nehmen das ernst und sind hier, falls etwas passiert.“ Vorsichtshalber seien Leute der Freiwilligen Feuerwehren nachalarmiert worden, die die Feuerwache besetzten. Während auf dem Willy-Brandt-Platz Wetter und Stimmung gut waren, ging es für sechs Sprengstoffspürhunde in den Gebäuden an die Arbeit. Polizeisprecher Bernhard Christian Erfort: „Das ist anstrengend für die Hunde, die Diensthundeführer müssen stets auf Pausen für die Tiere achten.“ Im Einsatz waren sechs Vierbeiner, vier der Polizei und zwei von der amerikanischen Militärpolizei. Erfort: „Wir arbeiten gut und gerne mit den Amerikanern zusammen, die haben ihre Unterstützung angeboten.“ Um möglichst schnell für Klarheit zu sorgen, sei die Zusammenarbeit naheliegend gewesen, so Erfort. Auch er betonte, dass die Polizei solche Drohungen nicht auf die leichte Schulter nehme. Der Polizeisprecher war ebenfalls zum Rathaus geeilt, um Journalisten verschiedenster Medien die Situation immer und immer wieder zu erklären, und auch Oberbürgermeister Klaus Weichel war bei den Pressevertretern ein gefragter Gesprächspartner. Verwaltung heute wieder offen Gegen 11.15 Uhr konnte die Polizei Entwarnung geben, die Hundeführer und ihre Tiere hatten nichts gefunden. Innerhalb kürzester Zeit war das beeindruckende Aufgebot von Polizei und Feuerwehr verschwunden und der etwa dreistündige Einsatz beendet. Die Verwaltung blieb den ganzen Tag geschlossen, und nicht wenige potenzielle Kunden mussten gestern unverrichteter Dinge wieder abziehen. Nicht betroffen von der gestrigen Aufregung und der vorzeitigen Schließung waren nach Angaben von Stadt-Pressesprecher Matthias Thomas die kleineren städtischen Dienststellen wie die Tourist-Info, das Grünflächenreferat oder die Stadtbildpflege. Nach seinen Angaben ist die Verwaltung heute regulär geöffnet und telefonisch wieder zu erreichen. Südwest, Einwurf

Geschafft: Sprengstoffspürhund Giga nach dem Durchschnüffeln des Rathauses.
Geschafft: Sprengstoffspürhund Giga nach dem Durchschnüffeln des Rathauses.
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