e-Sport Nach der Vorrunde sieht es fast aus wie in der Barbarossahalle

Der FCK machte es erst einmal spannend, traf dann aber doch.
Der FCK machte es erst einmal spannend, traf dann aber doch.

Es war spannend bei den Gruppenspielen der ersten eStadtmeisterschaft in Kaiserslautern. Es war ganz anders als sonst beim Hallenfußballturnier in der Barbarossahalle, aber das, was dabei herauskam, erinnert ziemlich an die Ergebnisse bei den RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaften: Die Teams, die sonst vorne dabei sind, sind auch an der Konsole gut. Was das für den Titel bedeutet, zeigt sich am Samstag beim großen Finaltag.

Nach den spannenden Duellen in dieser Woche wurde es immer deutlicher: Die Abschlusstabelle der 15 Teilnehmer sieht der auf dem echten Hallenboden in der Barbarossahalle zum Verwechseln ähnlich. Sind die Vereine, die bei den Stadtmeisterschaften in den letzten Jahren immer gut abgeliefert haben, also auch auf der Konsole die besten Mannschaften? Eine genaue Antwort auf diese Frage gibt es nach der Vorrunde natürlich noch nicht, aber die bisherigen Ergebnisse deuten auf jeden Fall darauf hin.

Was sich mit Sicherheit sagen lässt ist, dass die Stadtmeisterschaften einen großen Hype ausgelöst haben und viele hundert Zuschauer die Spiele an ihren Bildschirmen zuhause in den Livestreams des VfR und des Südwestdeutschen Fußballverbandes verfolgt haben.

Die acht Qualifikanten

Nach 42 Vorrundenspielen, die in FIFA 21 auf der Playstation 4 ausgetragen worden sind, stehen die acht Qualifikanten für die Zwischenrunde am Samstag fest: Der FCK, die FCK-Portugiesen, TuS Erfenbach, SV Morlautern, SV Wiesenthalerhof, VfL, VfR und TSG Kaiserslautern sind dabei. Für alle Vereine ist es eine Premiere, auf der Konsole gegeneinander anzutreten, und es gab keinen Favoriten vor diesem Turnier. Auch nach der Vorrunde hat sich noch kein großer Favorit herauskristallisiert, aber es wurde in den bisherigen Partien deutlich, dass die TSG Kaiserslautern, die in Gruppe B souverän durchmarschiert ist, Chancen auf den Titel der ersten eStadtmeisterschaft hat.

Die Trümpfe der TSG

Tim Weilemann, der normalerweise für die A-Jugend der TSG auf dem Platz steht, ist der Linksverteidiger während des Turniers und zeigt sich wie auf dem echten Rasen sehr zweikampfstark, weshalb nicht umsonst viermal die Null in der Defensive stand. „Wir verstehen uns von der Verteidigung bis in den Angriff blind, weshalb wir die Spiele von Anfang an dominiert haben“, erklärt Weilemann. Nach der Vorrunde stehen bei der TSG 16 von 18 möglichen Punkten und ein Torverhältnis von 28:3 zu Buche. Dass die Buchenlocher in Gruppe B gegen Fatihspor, Erfenbach und Mölschbach nach Belieben treffen konnten, lag auch am Torriecher des Mittelstürmers Andreas Baumgärtner, der 15 Mal einnetzte.

„Ein Spieler seiner Klasse ist sehr schwer zu verteidigen“, erklärte Jan Lehmann, der Kapitän des TuS Erfenbach, nach dem letzten Duell am Donnerstag gegen die TSG, als es für beide Teams nur noch um den Gruppensieg ging. Beide Mannschaften hatten ihre vier Duelle vorher gewonnen. Lehmanns Worte bewahrheiteten sich und Andreas Baumgärtner erzielte im Hinspiel das goldene 1:0 für die TSG.

Abtasten im Hinspiel

„Wir waren in jedem Hinspiel der Vorrunde immer zu nervös und mussten uns erst mal abtasten, bevor wir im Rückspiel befreit aufspielen konnten und uns dann ein 2:2 gegen die TSG erkämpft haben und somit mit 13 Punkten die Vorrunde beenden. Unser Ziel war von Anfang an das Erreichen der Zwischenrunde, wo uns jetzt zwar eine Hammergruppe erwartet, aber wenn wir unsere Nervosität abstellen können, ist der Halbfinaleinzug möglich“, meint Lehmann.

Für Fatihspor reichten die sechs Punkte am Ende nur für Rang drei, und auch der SV Mölschbach schied ohne Punkt nach sechs Spielen als Gruppenletzter aus. Trotzdem hatten beide Teams Spaß an der Konsole und finden, dass das Turnier sehr gut umgesetzt wurde.

Spannung bis zum Schluss

In Gruppe A, in der auch der Veranstalter VfR Kaiserslautern antrat, war der Kampf um den Einzug in die Zwischenrunde am Samstag – das Minimalziel jedes Teams – hart umkämpft und blieb bis zum letzten Gruppenspieltag spannend. Zum Auftakt siegte der VfR gegen die Eintracht 5:0 und 10:0, und Marvin Müller zeigte mit acht Treffern, dass er um die Torjägerkrone mitkämpft. FC Erlenbach und VfL feierten ungefährdete Siege gegen die Eintracht, und gegeneinander gewannen beide je ein Spiel. Am Donnerstagabend kam es in Gruppe A dann zum Dreikampf um die ersten zwei Plätze. Der VfR musste gegen Erlenbach und den VfL ran.

„Der Auftakt ins Turnier ist uns perfekt gelungen, aber uns war klar, dass Erlenbach und der VfL sehr starke Gegner sind und sie sich wahrscheinlich tief hinten reinstellen und dann kontern“, analysierte Marvin Müller, der nicht nur stundenlang jeden Tag die Stadtmeisterschaften organisiert, sondern auch selbst als Stürmer für den VfR mitspielt. Die Prognose traf ein, Erlenbach doppelte Marvin Müller und schaffte es, dass am Ende die Null stand. Doch trafen der SVE auch selbst nicht. Das Spiel endete mit 0:0. Auch die Abwehr des Veranstalters war während der kompletten Vorrunde bombenstark. Die Erbsenberger fingen nur zwei Gegentore – Turnierbestwert nach der Vorrunde.

VfL und VfR auf Punktejagd

Im Rückspiel musste Erlenbach dann offensiver spielen, was Lücken in der Abwehr erzeugte, die die Offensive der Blau-Weißen eiskalt ausnutzte. 4:0 gewann der VfR. Im letzten Duell mussten VfL und VfR noch Punkte sammeln, um am Samstag sicher dabei zu sein. Das Hinspiel entschied der VfL in der Nachspielzeit mit 2:1 und war dadurch schon vor dem Rückspiel für die Zwischenrunde qualifiziert. Der VfR hingegen musste bis zum letzten Spiel zittern: „Wir mussten unbedingt das zweite Spiel gegen den VfL gewinnen.“ Am Ende war Müller erleichtert. „ich konnte zum Glück wieder einen Stich setzen, und wir haben uns als Gruppenerster für den Samstag qualifizieren können.“

„Verdient verloren“

In Gruppe C kam es am Donnerstag zum Showdown um die Qualifikation für die Zwischenrunde. In einer ausgeglichenen Gruppe mit dem SV Morlautern, dem TuS 04 Hohenecken, dem SC Siegelbach und dem 1. FC Kaiserslautern war das letzte Spiel der Roten Teufel gegen die Hohenecker entscheidend. Zuvor hatten die Morlauterer gegen den FCK, der mit Jugendspielern antrat, zweimal mit zwei Toren Unterschied verloren (2:0, 5:3) und hatten das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand. „Wir haben im ersten Spiel keine Ideen gefunden, den FCK zu bezwingen, der die Räume sehr eng gemacht hat und am Ende auch verdient 2:0 gewonnen hat. Auch im Rückspiel hat uns lange die Kreativität gefehlt und wir lagen 4:1 zurück, bevor wir dann aufgewacht sind und nochmal bis zum 4:3 herankamen und sogar einen Elfmeter hielten. Dann mussten wir hinten etwas aufmachen und haben sehr unglücklich noch das 5:3 kassiert, aber im Endeffekt haben wir beide Spiele verdient verloren“, erklärte der Stürmer des SV Morlautern, Erik Tuttobene.

Lob für die Organisatoren

Im letzten Gruppenspiel hätten die Hohenecker einen Sieg gegen den FCK gebraucht, um den SV Morlautern auf Rang drei zu verdrängen und selbst in die Zwischenrunde einzuziehen. „Wir haben leider nicht das auf den Platz bringen können, was wir uns vorgenommen hatten. Am Ende hat es nach der 1:2- und 0:4-Niederlage gegen den FCK nicht gereicht, in die Zwischenrunde einzuziehen, und wir haben unser Ziel verfehlt. Trotzdem muss man einfach mal sagen, dass das Turnier perfekt organisiert ist und es sehr viel Spaß gemacht hat, gegen die anderen Teams auf der Konsole anzutreten“, erklärt Felix Möller, der normalerweise auf der Zehner-Position beim TuS Hohenecken Akzente setzt.

Den Titel im Visier

Die Spieler des FCK waren zufriedener nach der Vorrunde, die sie mit 13 Punkten und nur einer Niederlage beendeten. „Die 1:2-Niederlage gegen Siegelbach war unnötig und die Art und Weise, wie die Gegentore zustandege kommen sind, war sehr fraglich, aber deshalb wollten wir umso mehr im letzten Duell gegen Hohenecken noch mal allen zeigen, was wir drauf haben, und das ist uns gut gelungen. Jetzt wollen wir am Samstag da weitermachen, wo wir aufgehört haben, um so die Zwischenrunde zu überstehen, und danach ist dann alles möglich“, erklärt Elias Rheinheimer, der in der A-Jugend für den FCK am Ball ist. Auch Erik Tuttobene ist erleichtert nach dem Einzug in die Zwischenrunde und will jetzt mit dem SVM um den Titel kämpfen, den sein Team letztes Jahr auf Hallenboden gewonnen hat.

Souveräner Gruppensieger

In der Dreiergruppe D mit dem SV Wiesenthalerhof, dem FC Shqiponja Kaiserslautern und den FCK Portugiesen setzte sich „die Hütte“ souverän als Gruppensieger durch. Mit zehn Punkten aus den vier Spielen zieht sie in die Zwischenrunde ein. Die Begegnung des SVW gegen die FCK Portugiesen war das Auftaktspiel der ersten eStadtmeisterschaft, wurde live auf erbseTV übertragen und von Moritz Nicolay, dem Trainer der zweiten Mannschaft des VfR, kommentiert. Knapp 200 Zuschauer verfolgten den 5:3-Sieg des SV Wiesenthalerhof und das darauffolgende 3:3-Unentschieden im Rückspiel am Montagabend.

„Wir haben uns in der Vorrunde sehr gut verkauft, und ich bin sehr stolz auf die Truppe, aber trotzdem müssen wir noch an ein paar Stellschrauben drehen, um am Samstag als Außenseiter ein Wörtchen um den Titel mitreden zu können“, analysierte der Zehner des SV Wiesenthalerhof, Marc Maurice Kalckmann, der sich im Namen des SVW für die „tolle Organisation des Turniers“ bedankte. Nachdem der Gruppensieger feststand, ging es für den FC Shqiponja und die FCK Portugiesen im direkten Duell um den zweiten Qualifikationsplatz für die Zwischenrunde. Die FCK Portugiesen ließen von Anfang an nichts anbrennen, konnten beide Partien klar für sich entscheiden (5:2, 7:0) und qualifizieren sich somit als Gruppenzweiter der Dreiergruppe für die Zwischenrunde.

Wie es weitergeht

Am Samstagnachmittag startet der Finaltag mit der Zwischenrunde. Es warten spannende Duelle. Der VfR Kaiserslautern streamt die Spiele wieder auf seinem YouTube-Kanal „ErbseTV“ und erwartet viele Zuschauer. Schon unter der Woche schalteten hunderte Zuschauer die Streams ein. Moritz Nicolay und Marvin Müller kommentierten. Wenn er mal auf dem virtuellen Rasen stand, sprang Dominic Schanz vom SV Wiesenthalerhof ein.

Kann sich der SV Morlautern nach dem Titel im letzten Jahr in der Barbarossahalle auch den eStadtmeisterschaft-Titel auf der Konsole holen oder gibt es doch einen Sieger, der die Stadtmeisterschaften noch nie gewinnen konnte? Diese Fragen werden am Samstag beantwortet. Zu sehen sind die Spiele ab 15.30 Uhr auf „ErbseTV“. Gegen 18.30 Uhr starten die Halbfinalspiele, anschließend ist Finale. Der Sieger bekommt den Pokal der RHEINPFALZ.

Die Zwischenrunde

Gruppe A

1. FC Kaiserslautern

FCK Portugiesen

TuS Erfenbach

VfR Kaiserslautern

Gruppe B

SV Morlautern

SV Wiesenthalerhof .

TSG Kaiserslautern

VfL Kaiserslautern

Tor für den FCK.
Tor für den FCK.
Die Arena ist bereit.
Die Arena ist bereit.
Torjubel auf dem virtuellen Rasen.
Torjubel auf dem virtuellen Rasen.
Sieht fast aus wie in echt.
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