Kaiserslautern Nach Ärzte-Initiative der Westpfalz: CDU-Abgeordnete kritisieren Land

Die CDU fordert 200 zusätzliche Medizinstudienplätze.
Die CDU fordert 200 zusätzliche Medizinstudienplätze.

Am Mittwoch haben die Landräte der Kreise Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz, Bad Kreuznach und des Donnersbergkreises sowie die Oberbürgermeister von Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken eine gemeinsame Initiative vorgestellt, um dem Ärztemangel in der Westpfalz und der „Alten Welt“ entgegenzuwirken. Die CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Gensch (Zweibrücken), Christof Reichert (Hauenstein) und Marcus Klein (Steinwenden) werfen der Landesregierung nun vor, sich zu wenig um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu kümmern.

„Westpfalz droht der Kollaps“

Gleichzeitig loben die Politiker die Initiative der acht Kommunen als mutigen Schritt. Gemeinsam mit dem Verein Zukunftsregion Westpfalz und dem Westpfalz-Klinikum als Partner soll jährlich 16 jungen Menschen das Medizinstudium an der ungarischen Universität Pécs ganz oder zum Teil finanziert werden, wenn sich die jungen Mediziner verpflichten, anschließend drei Jahre in der Westpfalz zu praktizieren. „Die Kommunen müssen aktiv werden, weil das Land die Entwicklung verschlafen hat. Aus Mainz hat man sich zu wenig um die medizinische Versorgung insbesondere im ländlichen Raum gekümmert“, heißt es in der Mitteilung der CDU-Politiker. Anfragen der CDU haben besorgniserregende Lücken bei der notärztlichen Versorgung offengelegt, heißt es weiter. „Rheinland-Pfalz steht vor einem bedrohlichen Ärztemangel – und im ländlichen Raum der Westpfalz droht absehbar der Kollaps. Mit fatalen Folgen!“, so Klein, Reichert und Gensch, der in Zweibrücken als Arzt praktiziert.

CDU fordert 200 zusätzliche Medizinstudienplätze

Die CDU-Landtagsfraktion fordere bereits seit Jahren mindestens 200 zusätzliche Medizinstudienplätze in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung gebe sich aber mit dem Status quo zufrieden, kritisiert der Mediziner. „Die interkommunale Initiative in Zusammenarbeit mit der Uni in Ungarn ist ein richtiger und wichtiger Schritt der Gebietskörperschaften der Region, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken und die ärztliche Versorgung der Region langfristig zu sichern“, urteilt er.

x