Kaiserslautern Möglichst nah an die 19

Mit einem Heimspiel gegen den ASC Mainz startet der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (17.30 Uhr) in der Barbarossahalle in die Spielzeit 2014/15. Gelingt es den Westpfälzern, die Aufstiegseuphorie mit in die neue Saison zu nehmen, sollten sie in der Lage sein, eine gute Rolle in der Ersten Regionalliga Südwest zu spielen.

Für den ehemaligen Zweitbundesligisten, der sein Teilnahmerecht an der Zweiten Bundesliga ProA vor der Saison 2007/08 an die Kaiserslautern Braves übertragen hat und daraufhin einige Klassen tiefer einen Neuanfang startete, ist das Spiel gegen die Rheinhessen gleich zu Saisonbeginn eine wichtige Standortbestimmung. Darauf hoffen, unterschätzt zu werden, dürfen die heimstarken Westpfälzer nicht. Der dritte Aufstieg innerhalb von fünf Jahren hat aufhorchen lassen. Der Umzug vom Schulzentrum Nord in die Barbarossahalle hat Mannschaft, Fans und Umfeld beflügelt. Mit einer Kapazität von 925 Zuschauern wäre die neue Spielstätte zweitligatauglich – aber das ist (noch) Zukunftsmusik. Nun gilt es, sich erst einmal in der vierthöchsten Spielklasse zu beweisen. Dass hier ein anderer Wind weht als in der Zweiten Regionalliga, ist allen klar. „Der Wettbewerb wird viel härter und umkämpfter als letztes Jahr. Die Zuschauer können sich auf spannende Spiele freuen“, betont Lauterns Sportlicher Leiter, Jan Christmann. Dass der FCK und Mainz sich auch schon zwei Klassen höher gegenüberstanden, weckt Erinnerungen an Zeiten, in denen die Lauterer an das Tor zur Ersten Bundesliga klopften. Damals wie heute mit dabei ist Mirko Damjanovic, der früher gemeinsam mit David Arigbabu und dem viel zu früh verstorbenen Stuart Robbins für Ordnung unter den Körben sorgte. Von seiner Gefährlichkeit von der Dreierlinie hat der Routinier nichts eingebüßt. Mit 12,4 Punkten im Schnitt war der „Sniper“ (Scharfschütze) in der Aufstiegssaison ein wichtiger Impulsgeber von der Bank. Ihre Ausnahmestellung hatten die zuhause ungeschlagenen Lauterer neben einem gut funktionierenden Kollektiv und einer kompromisslosen Abwehr auch ihren beiden US-Amerikanern Cedric Thomas und Aaron Ellis zu verdanken. Thomas war als treffsicherer Aufbauspieler der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft und hatte im reboundstarken 2,05-Meter-Mann Ellis einen kongenialen Partner. Beide konnten ebenso gehalten werden wie Kapitän Thomas Erb, Ronny Weihmann, Yannick Schulze und der sich gegen Ende der Saison von Spiel zu Spiel steigernde Christopher Bolton. Jan Klankert hat den Verein in Richtung Oberligist BBV Saar-Pfalz verlassen, Johannes Münch spielt künftig für den FCK II in der Landesliga. Neu dabei sind dafür Nicolas Wolff vom letztjährigen Ligarivalen DJK Nieder-Olm und Gergely Hosszu (2. Liga Ungarn). Der 2,02 Meter große Wolff gilt als variabler Spieler, der sowohl als Small Forward, wie auch als Power Forward eingesetzt werden kann. Mit 15,3 Punkten im Schnitt zählte er in der 2. Regionalliga Südwest/Nord in der Spielzeit 2013/14 zu den zehn besten Schützen. 1,90-Meter-Mann Hosszu verschlug es eher zufällig zum FCK, da seine Frau kürzlich in der Nähe von Kaiserslautern eine Stelle als Ärztin angetreten hat. Trainiert wird das ambitionierte Team vom international erfahrenen Dejan Kreclovic. Der Wahl-Mainzer stand wie Wolff zuletzt in Nieder-Olm unter Vertrag. Zum engsten Kreis der Aufstiegskandidaten zählen Schwenningen, Elchingen und Konstanz. „Mit elf Siegen bleibt man sicher drin, mit 19 Siegen ist man oben mit dabei. Schön wäre es, möglichst nah an die 19 zu kommen, aber das wird sehr, sehr schwer. Für uns gilt es jetzt, in der neuen Liga erst mal Fuß zu fassen“, umreißt Christmann das Saisonziel. Fakt ist: Mit dem Abstiegskampf sollten die auch in der Breite gut besetzten Lauterer nichts zu tun haben. (red)

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