Kaiserslautern Littig verteidigt Platz eins

Für die Kampfkandidatur um Listenplatz eins sorgte auf der CDU-Mitgliederversammlung am Abend in Hohenecken ein Redebeitrag von CDU-Nestor Klaus Lenz. Er äußerte heftige Kritik an der Listenaufstellung, so wie sie der Vorstand des CDU-Kreisverbandes vorgenommen hat. Er vertrat die Auffassung, dass auf den ersten zehn Plätzen die wichtigsten Kandidaten der CDU stehen sollten. „Wir müssen mit den Leuten, die ein Ansehen in der Stadt haben, wuchern“, sagte er. Konkret kritisierte Lenz die Positionierung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Walfried Weber auf Platz 20 der Vorschlagsliste und die Platzierung von Nico Welsch, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und dem OB-Kandidaten der CDU 2014, auf Platz zehn. Lenz schlug daraufhin Weber als Gegenkandidaten zum CDU-Kreisvorsitzenden Michael Littig vor. Weber, der ursprünglich vorhatte, sich auf einen hinteren Platz auf der Liste zurückzuziehen, willigte daraufhin in eine Kandidatur für Platz eins der Liste ein. „Ich finde, dass ich nicht kneifen kann“, sagte Weber. Er gab die Entscheidung in die Hände der Mitglieder. In der anschließenden Abstimmung konnte Littig den Listenplatz eins gegen den CDU-Fraktionsvorsitzenden verteidigen. Auf Littig entfielen 40 Stimmen (62 Prozent), auf Weber 25 Stimmen (38 Prozent). Für einen Paukenschlag sorgte der auf Listenplatz zehn vom Vorstand gesetzte Nico Welsch. Er äußerte den Verzicht auf eine Kandidatur auf Platz zehn. Welsch gab eine persönliche Erklärung ab. Er sei genauso stellvertretender Fraktionsvorsitzender wie Manfred Schulz, erklärte Welsch. Er habe zusammen mit ihm und Walfried Weber auch in turbulenten Zeiten, in denen es zudem aussichtslos gewesen sei zu gewinnen, für die CDU als Oberbürgermeister und als Bürgermeister kandidiert sowie die Partei auf unzähligen Veranstaltungen nach außen hin mit Einsatz und Freude repräsentiert. Er habe sich die letzten fünf Jahre gerne der CDU und ihrer Sache gewidmet, fünf Jahre, die er auch der nun fünfjährigen Tochter hätte widmen können. „Ich erwarte hierfür keinen Dank, da ich es bewusst so entschieden habe und auch daran geglaubt habe, mit der Fraktion im Stadtrat etwas in dem schwierigen politischen Klima in Kaiserslautern bewegen zu können. Und das haben wir auch geschafft. Nochmals, ich erwarte keinen Dank, aber Undank habe ich auch nicht verdient“, erklärte der Kommunalpolitiker. Welsch hielt dem CDU-Kreisvorsitzenden vor, er habe im Vorstand darüber abstimmen lassen, ob man ihn überhaupt noch auf der Liste haben möchte. Damit sei für ihn eine Grenze überschritten. Das sei eine bodenlose Frechheit und Respektlosigkeit gegenüber jemandem, der die Fahne für die CDU auch in schweren Zeiten hochgehalten, für sie gekämpft, Zeit und Geld investiert habe und sich nun dafür auch noch rechtfertigen müsse. Als Reaktion auf die Platzierung auf der Liste kündigte Welsch auch seinen Rückzug aus dem Stadtrat an. Er sagte, er werde die CDU Kaiserslautern unter der jetzigen Führung auch nicht mehr im Stadtrat vertreten. „Es besteht keine Vertrauensbasis mehr dafür“, stellte er fest. Er schloss seine Rede mit den Worten: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Und das tut er jetzt. Gute Nacht“. Welsch verließ unmittelbar nach seiner Erklärung die Mitgliederversammlung, die anschließend unterbrochen wurde. Auf Platz zwei der Liste setzte die Versammlung zuvor Manfred Schulz, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden (67 Stimmen/98 Prozent); auf Platz drei Constanze Fischer, die Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Fischerrück/Bahnheim (58 Stimmen/87 Prozent); auf Platz vier Sebastian Rupp, den JU-Vorsitzenden (56 Stimmen/85 Prozent); auf Platz fünf Marc Fuchs, den Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands Hohenecken (64 Stimmen/97 Prozent); auf Platz sechs Elisabeth Heid, die Vorsitzende der Senioren-Union (54 Stimmen/81 Prozent); auf Platz sieben Andreas Bernd, den Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands Mitte (57 Stimmen/88 Prozent); auf Platz acht René Cloupeau, den Schatzmeister des CDU-Kreisverbands (35 Stimmen/59 Prozent, Gegenkandidatur von Klaus Müller, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Mölschbach); auf Platz neun Ursula Düll, die Vorsitzende des Arbeitskreises Christlich Demokratischer Juristen (55 Stimmen/ 87 Prozent). EINWURF

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