Kaiserslautern Lauter motivierte Mitarbeiter

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Bis Ende vergangenen Jahres habe der Warenkorb seine Mitarbeiter über das Jobcenter in „Arbeitsgelegenheiten“ – so genannten Ein-Euro-Jobs – beschäftigt, erläutert der Leiter des Förderzentrums, Peter Lehmann, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Damit einher ging die Auflage der Bundesregierung, das Angebot des Warenkorbs ausschließlich für Menschen vorzuhalten, die ihre Bedürftigkeit anhand einer Berechtigungsbescheinigung nachweisen konnten. In einem vom Jobcenter geförderten Projekt für Langzeitarbeitslose beschäftigt der Warenkorb Lehmann zufolge stattdessen seit Januar drei Männer und zwei Frauen auf regulären, sozialversicherungspflichtigen Vollzeitarbeitsplätzen. Ralf Geiß, Ansprechpartner für die neuen Mitarbeiter im Warenkorb, berichtet von einer sehr guten Zusammenarbeit zum Vorteil der Betroffenen. Als „wirkliche Mitarbeiter“ der Caritas in einem richtigen Arbeitsverhältnis mit 40-Stunden-Woche seien die Leute ganz anders motiviert und sehr engagiert. Nach Jahren in verschiedenen „Maßnahmen“ biete dieses Arbeitsverhältnis eine Chance, Erfahrung im Kassieren, Verkaufen, in der Beratung und dem Umgang mit Kunden zu sammeln und sich an feste Arbeitszeiten zu halten. „Bisher machen wir sehr gute Erfahrungen“, lobt Geiß. Ein Beispiel für die positive Einstellung der neuen Mitarbeiter ist Sonja Owsinski. Nach drei Jahren in der Schreinerei „mit sägen, schleifen, bohren und lackieren“ ist sie jetzt in der der von ihr so benannten „Messie-Ecke“ zuständig. Penibel, wie sie es in einer früheren Maßnahme in der Wäscherei der inzwischen eingestellten GBK gelernt hat, sortiert sie Kleiderspenden, die im Warenkorb abgegeben wurden, ordnet sie nach Größen und setzt sie in die Regale. Wie mustergültig sie das macht, erkennt der Kunde auf den ersten Blick in dem umgestalteten Jeans-Store oder der Babyabteilung. „Ich fühle mich wohl hier“, erklärt Sonja Owsinski und ergänzt: „Jetzt bin ich zufrieden, wenn ich abends nach Hause gehe.“ Der Leiter des Förderzentrums ist froh, dass er den Leuten ein festes Arbeitsverhältnis bieten kann. Froh ist er aber auch, dass jetzt wieder jeder als Kunde im Warenkorb willkommen sein darf. Die vorherige Regelung habe zu einem merklichen Rückgang der Spenden geführt. Es sei beispielsweise nicht möglich gewesen Leuten, die im Sozialwarenhaus Spenden abgaben, einen Rundgang, etwa durch die Bücherabteilung, zu erlauben. Jetzt hofft Lehmann, dass das Angebot des Warenkorbs wieder rege in Anspruch genommen wird und dort auch wieder mehr Spenden abgegeben werden. Vor allem an Kleidungsstücken für Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren herrsche Mangel. (krh)

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