Kaiserslautern In den Startlöchern

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In der Friedenskapelle wird das Konzept der Volkshochschule umgesetzt. Zusammen mit dem Kulturreferat und der Zukunftsregion Westpfalz soll dort eine Kulturbegegnungsstätte eingerichtet werden. Mit im Boot ist der Verein für Baukultur und Stadtgestaltung.

„Ich warte auf den Mietvertrag“, erklärt Michael Staudt, Leiter der Volkshochschule, um zu signalisieren, dass er in den Startlöchern steht. Sobald der Mietvertrag, den das Baureferat aufsetzt, unterschrieben ist, will Staudt die halbe Stelle ausschreiben, die idealerweise eine sozialpädagogische Fachkraft sein sollte. Das Konzept der drei Betreiber sieht die Integration von Flüchtlingen durch kulturelle Veranstaltungen vor, zudem soll die Jugendkulturmeile gestärkt werden, aber auch die kulturelle Bildung sozial Benachteiligter ist erklärtes Ziel. „Wir wollen offen für jeden sein, der in dem Viertel wohnt“, kündigt Staudt im Hinblick auf die „soziale Stadt Ost“ an. „Die Zeit drängt“, sagt Michael Staudt, denn es müssten Förderanträge für die Projekte mit Kindern und Jugendlichen gestellt werden. Das sei Aufgabe der Fachkraft, die ihr Büro in der Friedenskapelle, die in Friedenshalle umgetauft wurde, haben soll. Sie müsse ferner Drittmittel für Programme der kulturellen Bildung akquirieren. Die halbe Stelle soll durch Sprachkurse für Flüchtlinge gegenfinanziert werden. Für den Anfang „brauchen wir nicht viel“, so Staudt, der mit den Sprachkursen loslegen will, sobald er Tische und Stühle hat und die Toiletten funktionieren. Dutzende Stühle stünden in der alten Pfaff-Kantine, die man nutzen könne und die Kulturreferatsleiter Christoph Dammann organisiert habe. Wenn der Mietvertrag unterschrieben ist, will sich Staudt mit allen Beteiligten zusammensetzen, um über Bedürfnisse und Nutzung zu sprechen. Dazu werde eng mit dem Verein für Baukultur und Stadtgestaltung gearbeitet. Vorsitzende Karin Kolb freut sich über die Entscheidung und darüber, dass wieder Leben in die Räume kommt. Sie erklärt auf Anfrage der RHEINPFALZ, dass ihr Verein für die Restauration Geld geben wolle, das über die Vereinsmitglieder und Sponsoren aufgebracht werden soll. Ursprünglich hatte der Verein dafür grob 80.000 Euro geschätzt. Dazu stellt Karin Kolb fest: „Wir werden Pläne brauchen, um letzten Endes eine Summe festzulegen.“ Der Verein sei dabei auf die Stadtverwaltung angewiesen. Die Vorsitzende geht jedoch davon aus, dass der Verein „das stemmen kann“. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt hat das Konzept von VHS, Kulturreferat und Zukunftsregion Westpfalz unterstützt. Die Friedenshalle biete breite Nutzungsmöglichkeiten für die Vorhaben der Betreiber. Sprachkurse, Räume für die freie Szene und die Jugendkulturmeile: Das alles seien Dinge, „die in der heutigen Zeit gebraucht werden“. Die Kulturdezernentin begrüßt das Angebot des Vereins für Baukultur, denn im Inneren der Friedenshalle sei „vieles nicht schön“. Am Montag hatte der Haupt- und Finanzausschuss in nichtöffentlicher Sitzung die Entscheidung für das Konzept der Kulturbegegnungsstätte getroffen. Beschlossen wurde eine dreijährige Testphase, in der sich das Projekt bewähren soll. Die Betriebskosten übernimmt die Volkshochschule, die an die Stadt eine Miete von 200 Euro zahlt. Um die Friedenshalle hatte sich auch die Tai-Chi-Akademie Kaiserslautern beworben, die das Gebäude zwar ebenfalls öffentlich zugänglich machen, doch überwiegend für Vereinszwecke nutzen wollte. Die Entscheidung für die Volkshochschule fiel unter anderem deshalb, weil es sich um eine öffentliche stadtnahe Einrichtung handelt. In der Sitzung wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handele. Deshalb sei die Vergabe nur befristet erfolgt. Der städtische Haushalt dürfe über die normale Bauunterhaltung nicht belastet werden. (ita)

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