Kaiserslautern „Ich liebe den Fußball“

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Er ist da! Gestern um kurz vor elf Uhr betrat der neue Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, Norbert Meier, das Podium im FCK-Presseraum im Fritz-Walter-Stadion und löste damit ein Blitzlicht-Gewitter aus. Er will den Verein in eine „gute Zukunft, eine erfolgreiche Zukunft“ führen, sagte er bei seinem ersten offiziellen Termin für den Verein.

Nein, damit konnte Norbert Meier nicht gerechnet haben: Dass er sowohl den Saisonauftakt in der Zweiten Liga als auch den Rückrundenstart gemeinsam mit dem 1. FC Kaiserslautern verbringen würde. Im Sommer noch weilte er mit seinen Erstliga-Trainerkollegen – damals war er Cheftrainer bei Darmstadt 98 – beim Saisonauftakt der Zweiten Liga auf dem Betzenberg, sah die 0:4-Niederlage der Roten Teufel gegen Hannover 96. Genau gegen dieses Team gibt Meier nun am 30. Januar sein Debüt auf der Trainerbank, allerdings nicht in seinem neuen Zuhause im Fritz-Walter-Stadion, sondern auswärts in Hannover. Bevor es aber so weit sein wird, musste der neue Trainer erstmal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das geschah gestern. Der Presseraum im Fritz-Walter-Stadion war gut gefüllt, um kurz vor elf Uhr kam erste Bewegung vor allem in die Medienvertreter, die auf der Jagd nach Bildern waren. FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf hatte kurz zuvor den Raum betreten, ein untrügliches Zeichen dafür, dass es gleich losgehen, gleich ernst werden sollte. Nur wenige Augenblicke später folgten Sportdirektor Uwe Stöver, der neue Coach Norbert Meier und sein Co-Trainer Frank Heinemann. Nach 60 Sekunden Klicken der Fotoapparate kehrte etwas Ruhe ein. Eine Ruhe, die der in Jeans, Hemd und Sakko gekleidete Meier eigentlich die komplette Pressekonferenz hindurch ausstrahlte. Meier wirkte konzentriert, ruhig, entspannt gar. Er habe ja, wenn man es genau nehme, fast immer bei Traditionsvereinen gearbeitet – bei Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld und Darmstadt 98 etwa hatte Meier in der Vergangenheit als Trainer gewirkt. Und der FCK, der sei aus seiner Sicht „ein ganz besonderer Traditionsverein“. Aus seiner Zeit als Spieler könne er sich noch an viele Schlachten hier erinnern, berichtete Meier. Er wolle „Begeisterung wecken, damit ein Wir-Gefühl aufkommt“, unterstrich der 58-jährige Fußball-Lehrer, der seine größten Erfolge als Spieler bei Werder Bremen feierte, etwa 1988 Deutscher Meister wurde. Ob er denn den Kopf bereits frei für seine neue Aufgabe habe, schließlich sei seine Entlassung in Darmstadt ja erst vier Wochen her, wollte ein Journalist wissen. „Mein Kopf ist frei, der war auch nie geschlossen. Ich liebe den Fußball“, gab der neue FCK-Trainer zur Antwort. „Norbert Meier kennt die Liga“, sagte Sportdirektor Stöver. Nach dem überraschenden Rücktritt von Tayfun Korkut habe der FCK nach einem Trainer gesucht, der zum Rückrundenbeginn „nicht 40, 50 oder 70 Prozent bringt, sondern gleich voll da ist“. Mit Norbert Meier gehe der Verein „weiter vorwärts“, sagte Stöver. Der künftige Mann an Meiers Seite, Co-Trainer Frank Heinemann, saß gestern bereits auf dem Podium neben ihm. Die beiden haben auch in Darmstadt ein halbes Jahr zusammen gearbeitet. Heinemann, 51 Jahre alt, hat die meiste Zeit seiner Karriere im Fußball-Business – als Spieler, als Trainer und als Nachwuchskoordinator – beim VfL Bochum verbracht. „Ich war sofort begeistert. Es freut mich, dass es bald losgeht“, sagte Heinemann. Rund 20 Minuten dauerte der erste offizielle Auftritt des neuen Cheftrainers, danach ging es noch zum Fototermin auf den Rasen im Fritz-Walter-Stadion. Das Grün gestern war zwar vom Schnee befreit, um auf den Rasen zu gelangen, musste Meier allerdings erst eine Schicht Eis überqueren. Der erste Gegner heißt Hannover 96, Tabellenzweiter in der Zweiten Liga. Bis dahin, es sind noch fast vier Wochen, wartet eine Menge Arbeit auf die beiden Neuen. Heute geht es los. Wer das neue Trainer-Duo in Aktion erleben will, muss heute, Mittwoch, 10 Uhr, zum Trainingsplatz am Stadion kommen. Dann beginnt das erste öffentliche Training. Sport |bld

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