Kaiserslautern Headis nun auch in Brasilien
Mit dem von Rene Wegner und seinem Team ins Leben gerufenen Charity-Projekt „Headição“ soll den im Schatten der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 stehenden, armen Gegenden in Brasilien der Headis-Sport nähergebracht werden. Am Dienstag ist das Headis-Team nach Brasilien geflogen und setzt die Idee um.
Bis 23. Mai sind die Pioniere der Sportart in Brasilien, um vor Ort Waisenhäuser und andere soziale Einrichtungen so besuchen. Dort baut das Team Headis-Platten und stellt kostenlos die vorab von den Spenden produzierten speziellen Bälle bereit. Zudem schulen Wegner und seine beiden Begleiter die bei den Besuchen anwesenden Trainer und Sozialarbeiter darin, wie mit günstigen Materialien wie Sperrholz und Wasserfässern der Bau von Platten möglich ist. Das Projekt soll so langfristigen und nachhaltigen Bestand haben und fortgeführt werden. Bereits vor drei Jahren hatte Headis-Erfinder Rene Wegner die Idee, Charity mit der Headis-Sportart zu verbinden. Die war da jedoch noch nicht allzu groß. Über die Jahre ist Headis gewachsen und national sowie international bekannt geworden. Die Idee, speziell nach Brasilien zu gehen, kam durch die Fußball-Weltmeisterschaft. „Es werden teure Stadien gebaut, die danach nicht mehr benutzt werden. Wir wollen zeigen, dass es mit deutlich weniger Geld einen nachhaltigeren Effekt gibt. Der Gedanke von Olympia stand im Vordergrund: Dabei sein ist alles. Mit wenig Geld eine Sportart erlernen zu können, die Materialen für seine Ausführung günstig zu beschaffen und selbst zu verbauen“, erklärte Marcus Reeg, der neben Rene Wegner und Thomas Mika Mitorganisator ist. Das Projekt „Headição“ startete offiziell am 14. Dezember vergangenen Jahres beim Headis-Weihnachtsturnier in Kaiserslautern (wir berichteten). Losgelegt wurde mit dem Verkauf von Armbändern für jeweils fünf Euro, die auch vom Kaiserslauterer Skate- und Bikeladen Fiveforty angeboten werden. Zudem kaufte die Kreissparkasse Kaiserslautern 150 Bändchen, die dann zu Marketingzwecken kostenlos in der Fußgängerzone verteilt wurden. Vier Euro fließen in das Unternehmen in Brasilien, ein Euro in die Produktion der mitzunehmenden Materialen. Es folgten die vom Kaiserslauterer Künstler Carl Kenz entworfenen T-Shirts mit speziellem Aufdruck sowie eine Aktion mit dem brasilianischen Judokämpfer Sergio Oliveira. Für jeden gespendeten Euro stand Rene Wegner gegen Oliveira ein Sekunde länger im Ring. „Die Aktion lief eine Woche und brachte circa 340 Euro sowie eine ordentliche Abreibung für Rene ein“, erzählte Reeg. Bei der ganzen Ernsthaftigkeit um das Charity-Projekt wurde dennoch versucht, alles locker zu halten und gut zu machen. „Die Leute tragen die Bänder nicht nur gerne, weil sie einen Charity-Hintergrund haben, sondern weil sie auch einen gewissen Lifestyle haben“, zeigt sich Reeg stolz. Bei ihrem Vorhaben wurden Wegner, Reeg und Mika dabei unter anderem von aXist Online-Marketing, das kostenlos eine Homepage gestaltete, von Brecher Visual Communication, das sich um alle Grafiken, Fotos und Videos kümmert, von Joachim Gögel, Trainer der brasilianischen Behinderten-Tischtennismannschaft und vielen weiteren Helfern unterstützt.