Kaiserslautern/Neidenstein Gesucht: Nachfahren des Leutnant Kallenbach

Der Soldat Kallenbach schnitzte die Büste seiner Mutter – jetzt werden seine Nachfahren gesucht.
Der Soldat Kallenbach schnitzte die Büste seiner Mutter – jetzt werden seine Nachfahren gesucht.

Seit mehr als 30 Jahren befindet sich die Büste einer Frau im Burgdorfmuseum in Neidenstein – jetzt soll sie zurück an die Familie gegeben werden. Doch dazu muss diese erstmal gefunden werden.

„Sie macht einen müden Eindruck“, beschreibt Harald Schaaf, Leiter und Kurator des Burgdorfmuseums in Neidenstein, die ausdrucksstarke Büste einer Frau. Entstanden ist diese vor 80 Jahren. Sie wurde von einem in Kaiserslautern stationierten Soldaten mit dem Nachnamen Kallenbach geschnitzt, sein Vorname ist unbekannt. Die Büste stellt seine Mutter dar und ist in Originalgröße gefertigt. Schon bevor Schaaf vor 30 Jahren Leiter wurde, war die Büste Teil des Museums. Sie wurde damals von einer Familie gebracht. Heute ist niemand mehr aus besagter Familie erreichbar. Doch nun sollen die Nachfahren des Soldaten ausfindig gemacht werden, um die Büste zurückzugeben, denn sie „ist zwar schön, hat aber keinen direkten Bezug zum Museum“, erklärt Schaaf. Als Kurator räumt er im Museum immer mal wieder um, holt Exponate aus dem Lager oder verstaut sie dort – alles, um den Besuchern Abwechslung zu bieten und die Ausstellung „luftiger und lockerer zu machen“, sagt Schaaf.

Erkennt jemand die Büste?

Um die Büste den Nachfahren des Leutnants wiedergeben zu können, suchte Schaaf im Telefonbuch – ohne Erfolg. Der Leiter des Burgdorfmuseums gibt die Hoffnung nicht auf. Er habe schon einmal solch eine Geschichte erlebt. Dabei ging es um eine geschnitzte Figur aus dem Erzgebirge. Unter dem Motto „Weihnachten im Erzgebirge“ nahm das Burgdorfmuseum mit einem Stand voller passender Exponate an einem der vergangenen Weihnachtsmärkte in Neidenstein teil. Ein Exponat war die geliehene Holzfigur eines Bergmannes aus dem Erzgebirge. Sie stammte von einer Frau, die nach einem Luftangriff im Krieg aus ihrer Heimat im Erzgebirge fliehen musste. Zurück blieb unter anderem die Holzfigur, die von ihrer damaligen Nachbarin gefunden wurde. Diese bewahrte den hölzernen Bergmann auf. So lange, bis er seiner rechtmäßigen Eigentümerin zurückgegeben werden konnte. Auf solch ein Happy End hofft Schaaf diesmal auch.

„Vielleicht erkennt ja jemand in der Büste seine Ur-Großmutter“, sagt der Leiter des Museums. Sollte dies der Fall sein, kann das Burgdorfmuseum Neidenstein unter der Telefonnummer 07263 2359 erreicht werden.

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