Kaiserslautern Ein glückliches Händchen

Die Villa Denis vor der Silhouette der Burg Diemerstein im gleichnamigen Tal wurde 2006 von einer Stiftung für die TU erworben. Sie dient als Tagesstätte und als kultureller Begegnungsort – so als historischer Rahmen für die Konzerte der Landesstiftung „Villa Musica“. Seit 2012 gestaltet die Klarinettistin Sabine Grofmeier dort eine Konzertreihe. Sie hat in der Zusammenstellung junger, aufstrebender Interpreten bislang eine glückliche Hand bewiesen und spielt auch selbst immer wieder vor Ort.

Ein großes stilistisches Spektrum mit ungewöhnlichen, nicht alltäglichen Besetzungen prägte bislang ein Nischenangebot, das meist unter Mitwirkung der Klarinettistin auch deren eigenen biografisch-künstlerischen Lebensweg dokumentiert: Grofmeier studierte klassische Klarinette an den Musikhochschulen Detmold, Saarbrücken und Graz, wo sie die künstlerische Reifeprüfung ablegte. Als Solistin erarbeitete sie sich zunächst das klassisch-romantische Konzertrepertoire, das sie als Solistin zusammen mit der Jungen Deutschen Philharmonie, der Philharmonie der Nationen unter Justus Frantz und der Philharmonie Bonn aufführte. So auch schon im Park der Villa Denis vor Jahren mit Mozarts Klarinettenkonzert und den Bravour-Variationen von Rossini. In der Kammermusik vollzog sie eine interessante künstlerische Entwicklung von Standardwerken der Klarinettenliteratur hin zu Bearbeitungen und Adaptionen im Grenzbereich zwischen Klassik und Jazz, wie jetzt zu hören war. Als Dozentin unterrichtete sie bislang bei Workshops im Villa Denis-Stiftungshaus und wurde vom Goethe-Institut wiederholt beauftragt, in Orchesterakademien in Südamerika Meisterklassen zu leiten. So neben anderen 2012 beim Zentralamerikanischen Jugendorchester in El Salvador. In ihrer Diskografie spielte sie klassisch-romantische Kammermusik ein und entdeckte dabei neben den Meisterwerken von Schumann und Brahms auch deren Zeitgenossen wie Winding, Reinecke und Reissiger. 2016 erscheint eine Aufnahme des Klarinettenkonzertes von Ignaz Pleyel, der nur ein Jahr später als Mozart geboren wurde und ein Konzert komponierte, das schon das Virtuosentum des 19. Jahrhunderts vorwegnimmt.

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