Basketball Der Leitwolf bringt Ruhe ins Spiel

Hilft seinem Team mit seiner Erfahrung: Rückkehrer Gergely Hosszu (rechts), hier gegen Tevin Schnabel von der SG Lützel/Post Kob
Hilft seinem Team mit seiner Erfahrung: Rückkehrer Gergely Hosszu (rechts), hier gegen Tevin Schnabel von der SG Lützel/Post Koblenz II.

Im Südwest-Derby der Zweiten Basketball-Regionalliga trifft der 1. FC Kaiserslautern am Samstag (20 Uhr) auf den gastgebenden ASC Mainz. Die Mannschaft von Trainer Michael Skender hat auf dem achten Tabellenplatz überwintert, der Vorsprung auf Schlusslicht TV Bad Bergzabern beträgt vier Punkte.

Das neue Jahr hat für die Roten Teufel so begonnen, wie das alte geendet hat, nämlich mit einem Sieg gegen die SG Lützel-Post Koblenz II. Nach sechs Niederlagen in Folge hatten die Rot-Weißen ihre Durststrecke im letzten Spiel vor der Winterpause mit einem unerwartet deutlichen Heimsieg gegen das Team vom Deutschen Eck beendet. Beim Comeback von Ex-Profi Gergely Hosszu, der auf Anhieb zum Topscorer avancierte, behielten die Roten Teufel mit 81:61 klar die Oberhand. Knapp die Hälfte ihrer Punkte erzielten sie dabei aus der Distanz. Insgesamt fanden rekordverdächtige 13 Dreier den Weg in den gegnerischen Korb, die auf das Konto von acht unterschiedlichen Schützen gingen. Der FCK war nur schwer auszurechnen, gleich fünf Spieler trafen zweistellig.

Hosszu, der seine Karriere vor drei Jahren aus privaten Gründen beendet hatte, erzielte bei seinem Comeback 14 Punkte und war auf beiden Seiten des Feldes ein wichtiger Faktor. Komplettiert wurde die Ü30-Fraktion von Trainer Michael Skender und Co-Trainer Thomas Erb. Die große Erfahrung der drei altgedienten Haudegen tat der jungen Mannschaft spürbar gut.

Der Plan vom Derbysieg

Auch im ersten Spiel des Jahres hieß der Gegner Koblenz, diesmal trafen beide Teams im Pokal aufeinander. Obwohl die Favoritenrolle bei den in Bestbesetzung angetretenen Koblenzern lag, setzten sich die ersatzgeschwächten Westpfälzer abermals durch und zogen mit 82:78 in die nächste Runde ein. Den jüngsten Aufwärtstrend will der Tabellenachte nun mit einem Derbysieg in Mainz fortsetzen.

Dass die Mannschaft in den Abstiegskampf hineingeraten sollte, stand zu Saisonbeginn nicht zu erwarten. Die Roten Teufel standen nach drei Siegen aus den ersten vier Spielen im oberen Tabellendrittel und hatten sich somit ein Spitzenspiel bei Tabellenführer Makkabi Frankfurt erarbeitet. Die Niederlage im Topspiel war kein Beinbruch.

Auch in den folgenden Partien präsentierte sich der FCK zumeist auf Augenhöhe. Vermeidbare Niederlagen wie zuhause gegen Speyer (72:84) oder bei der TSG Heidesheim, wo man mit 95:98 den Kürzeren zog, beschleunigten jedoch den Abwärtstrend. Eine richtige Abreibung setzte es nur gegen den TV Langen (42:77). Die fiel dafür umso heftiger aus.

Dass der Mannschaft ein erfahrener Leitwolf fehlte, der das Spiel in kritischen Situationen in die Hand nimmt, war offenkundig. Dieser wurde mit Hosszu gefunden. Mit dem Ungarn an Bord heimste der FCK direkt zwei Siege in Folge ein. „Puskas bringt Ruhe und Kontrolle in unser Spiel, das hat uns bislang gefehlt. Er weiß genau, wann er das Tempo anziehen und wann er das Spiel beruhigen muss“, lobt Co-Trainer Thomas Erb.

Ein weiterer Neuzugang ist im Anflug: Ex-Spieler John Barber Junior soll Ende Januar zum Team stoßen. Der US-Amerikaner kehrt berufsbedingt in die Westpfalz zurück und würde der Mannschaft mit seiner Physis und Erfahrung ganz sicher weiterhelfen. Sämtliche Formalien wurden bereits erledigt, die Spielberechtigung liegt vor. „Wir sind davon überzeugt, dass wir eine gute Runde spielen werden. Die nächsten drei Spiele gegen die unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sind absolut richtungsweisend. Mindestens zwei davon sollten wir gewinnen, besser wären natürlich alle drei“, stellt Erb klar.

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