Kaiserslautern Dem Schneemann geht es an den Kragen

91-81063344.jpg

Ihr Frühlingsfest mit Winterverbrennung feierten die Schüler, Lehrer und Eltern der Grundschule Fischerrück am Freitagabend noch bei trübem Wetter. Schon am Samstagmorgen schien ihr Engagement Früchte zu tragen und die Sonne strahlte vom Himmel – Schneemann und Sonne führten auch beim Fest ein fiktives Streitgespräch.

„Der Brauch, mit viel Lärm und Getöse den Winter zu vertreiben, ist schon sehr alt“, erklärte Schulleiterin Brigitte Blasius beim Fest am Freitag. Früher habe man damit die „bösen Geister“ vertreiben wollen, die Wachstum und Ernte bedrohten, und gleichzeitig die „guten Geister“ des Frühlings wecken wollen. „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“ sangen die Kinder der Klassen 1a und 1b dann. Tier- und Pflanzenwelt erwachen in dem Lied – und der Text wurde von passenden Fotos begleitet: „Hokuspokus steckt der Krokus seine Nase schon ans Licht. Still und leise hat die Meise sich ein neues Nest gebaut.“ Als Sonne und Schneemann verkleidet führten Kinder der Klassen 4a und 4b ein Streitgespräch, bevor die Schüler der Klassen 3a und 3b in ihrem Theaterstück „Wir Kinder wollen den Frühling sehen“ skandierten. Das Gedicht „Die Tulpe“ wurde von Kindern der Klassen 2a und 2b gekonnt vorgetragen und erzählt den Weg von der Blumenzwiebel bis zur Tulpe. „Wie schön du bist“ von Sarah Connor und „Lieblingsmensch“ von Namika sangen die Schüler der „Music and Dance AG“. „Zur Sprachförderung haben wir zwei deutsche Lieder einstudiert“, erklärte Nilay Cattarius, AG-Leiterin und Schulsozialarbeiterin. Danach versammelten sich alle auf dem Sportplatz, wo dem Winter endlich der Garaus gemacht werden sollte. Der Schneemann wurde mit zwei Fackeln angezündet: Eine Stichflamme schoss gen Himmel und schon loderte er. Der starke Wind tat sein Übriges und lediglich einige Glutnester zeugten kurz darauf auf dem Sportplatz noch von der Verbrennung. Verführerischer Duft ließ die Besucher unweigerlich Richtung Schule ziehen, wo Würstchen auf dem Grill brutzelten. „Die Eltern haben wieder Kuchen und Salate gespendet“, berichtete Schulelternsprecher Karsten Kober. „Während sich eine Klasse um die Getränke gekümmert hat, war die andere für den Nachtisch zuständig“. Der Brauch der Winterverbrennung sei nach fünf Jahren vom Schulelternbeirat und der Schulleiterin wiederbelebt worden. Etwa 140 Schüler besuchen die Schule, darunter 20 Flüchtlingskinder. „Die Kinder haben gesungen, getanzt und hatten jede Menge Spaß“, resümiert Cattarius zufrieden. „Alle waren dabei, das ist ein Stückchen Integration, würde ich sagen.“ Zukünftig sei geplant, im jährlichen Wechsel entweder einen Martinsumzug oder ein Frühlingsfest zu veranstalten. (gem)

x