Kaiserslautern Das Albert-Schweitzer-Gymnasium

Um den Schulgarten und die schuleigenen Hühner kümmern sich die Schülerinnen und Schüler sehr gerne, erzählen Schulleiterin Eva
Um den Schulgarten und die schuleigenen Hühner kümmern sich die Schülerinnen und Schüler sehr gerne, erzählen Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt und ihr Stellvertreter Peter Leister.

Am Albert-Schweitzer-Gymnasium soll den Kindern der Übergang an die neue Schule durch verschiedene Angebote leicht gemacht werden. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist laut Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt ebenso wichtig wie eine gute Lernatmosphäre. Das Leitbild orientiert sich am Namensgeber der Schule und setzt auf Solidarität, Respekt und Verantwortung.

Das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) besuchen 782 Schülerinnen und Schüler, das Kollegium bestehe aus 64 Lehrenden sowie fünf Referendaren. „Es ist eine hohe Verantwortung, die wir haben“, betont Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt. Den Kindern sollen die bestmöglichen Bildungschancen geboten werden, ganz im Sinne des Namensgebers der Schule: „Wir gestalten Zukunft“. Dabei ist der Schulleiterin eines wichtig: „Wir unterrichten keine Fächer, sondern Kinder“.

Die Schülerschaft bestehe zu 60 Prozent aus Mädchen, zu 40 Prozent aus Jungs. Aktuell seien die fünften Klassen fünfzügig. Als erste Fremdsprache stehen Latein und Englisch zur Auswahl. Derzeit gebe es in der fünften Jahrgangsstufe eine Latein- und vier Englischklassen. Je nachdem, für welche Sprache sich die Schüler entscheiden, wählen sie entweder den altsprachlichen Zweig oder den neusprachlichen.

Zwei Sprachzweige zur Auswahl

Wer mit Latein beginne, belege das klassische altsprachliche Programm: In der fünften Latein, in der sechsten Englisch, in der achten Französisch oder Altgriechisch.

Die neusprachliche Ausrichtung starte mit Englisch in der fünf, in der sechsten könne zwischen Französisch oder Latein gewählt werden.

Unabhängig von der vorherigen Sprachenfolge könne in der neunten Klasse freiwillig noch Spanisch oder Informatik als Wahlpflichtfach belegt werden. Je nach Nachfrage könnten auch Französisch und Latein angeboten werden.

Schwerpunkt Musik

Ein Schwerpunkt liegt am ASG auf der Musik, so gebe es in den Klassen fünf und sechs drei Stunden Musikunterricht für alle. Eine Vielzahl an Ensembles lade musizieren ein. Insgesamt gebe es acht Ensembles, berichtet Peter Leister, der stellvertretende Schulleiter. Sie treten unter anderem bei großen Frühlings- und Weihnachtskonzerten auf. Wer sich für ein Instrument interessiere, könne es an der Schule ausleihen, es würden auch Lehrkräfte vermittelt. „In Musik gibt es immer einen Leistungskurs bei uns“, sagt Leister.

Im naturwissenschaftlichen Bereich arbeite das ASG eng mit der Technischen Universität Kaiserslautern. Im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gebe es ein vielfältige AG-Angebote. Schülerinnen und Schüler nähmen regelmäßig an Wettbewerben teil.

In der Orientierungsstufe gebe es den Schwerpunkt KoMeT (Kommunikations-, Methoden- und Teamarbeitstraining). Darüber würden in der fünften Klasse grundlegende Arbeitstechniken und Zeitmanagement vermittelt. Weiter lernten die Kinder den sinnvollen Umgang mit den iPads aus den Klassensätzen. Es sei möglich, in der Schule E-Books zu verwenden, so dass die schweren Schulbücher zu Hause bleiben könnten, schildert Wenzel-Staudt. In Stufe sechs und sieben stehe die Medienkompetenz auf der Agenda, darunter Themen wie Cybermobbing. Als Medienkompetenzschule lege das ASG Wert darauf, Medien altersgemäß einzusetzen. Das Konzept ziehe sich durch bis in die Oberstufe, die elften Klassen besuchten die Europäische Akademie in Otzenhausen und absolvierten dort ein Rhetorikseminar.

Kinder an der Schule ankommen lassen

„Es ist wichtig, dass die Kinder hier gut ankommen“, schildert Wenzel-Staudt mit Blick auf die neuen Fünftklässler. Diese kämen in der Regel aus einer wesentlich kleineren Grundschule und müssten sich erst einmal in dem größeren Gebäude, das aus drei Teilen besteht, orientieren. Damit der Anfang leichter falle, erhalte jedes Kind einen Schülerpaten aus den sechsten Klassen. Zudem gebe es eine gemeinsame Wanderung der Klasse mit ihren Familien. „Wir wollen den Gemeinschaftsgedanken bilden“, so Wenzel-Staudt.

Den Unterricht übernehme ein Klassenlehrerteam, das in der Regel aus einer Frau und einem Mann bestehe. „Wir wollen eine angenehme Lernatmosphäre ohne Stress“, betont Wenzel-Staudt. Der Solidaritätsgedanke Albert Schweitzers stehe hier im Vordergrund. Seit Corona sei es üblich, dass an der Schule jeder Test angesagt werde. So könnten sich die Kinder gezielt vorbereiten und stünden nicht dauernd unter Stress, schildert Leister. Weiter sei die Anzahl der Tests begrenzt worden. „Jedes Kind hat seine Begabung, wir wollen eine angstfreie Atmosphäre, in der Kinder gern in die Schule gehen“, so Wenzel-Staudt. Am Ende der Klasse fünf gebe es eine gemeinsame Fahrt.

In einer Stunde in den fünften Klassen würden in Deutsch und Englisch die Klassen geteilt, damit die Kinder bei halber Klassenstärke individuell unterstützt werden könnten. Weiter halte das ASG den Kontakt zu den Grundschulen und gebe Rückmeldung, wie sich die Kinder an der neuen Schule eingelebt haben.

Nachmittagsbetreuung wird angeboten

Auf Wunsch gebe es von Montag bis Donnerstag bis 15 Uhr eine Nachmittagsbetreuung, bei der Kinder auch tageweise angemeldet werden können. In der Nachmittagsbetreuung seien in der Regel Lehrerinnen und Lehrer aus der Orientierungsstufe eingesetzt. Nach dem Essen – entweder etwas aus der Cafeteria oder die Kinder brächten selbst etwas mit–, schließe sich eine Spielpause an. Dann sei die Hausaufgabenzeit an der Reihe.

Gerade im Fach Deutsch gebe es einen großen Unterstützungsbedarf, schildert Wenzel-Staudt. So gebe es in der fünf mehrere Förderkurse, ab der sechs Förderkurse in allen Hauptfächern. Solche additiven Lernangebote würden bis in die zehnte Klassenstufe angeboten, dabei werde eng mit der Volkshochschule Kaiserslautern zusammengearbeitet.

„Solidarität, Respekt und Verantwortung gehören zu unserem Leitbild“, sagt Wenzel-Staudt mit Verweis auf das Leben von Albert Schweitzer. „Unsere Schülervertretung ist sehr engagiert, sie machen viel für die Kleinen“, gibt die Schulleiterin ein Beispiel. Dazu gehöre auch, Verantwortung für die Natur zu übernehmen. Seit vielen Jahren helfen höhere Klassenstufen bei der Pflege der Mehlinger Heide. Einmal im Jahr gebe es für alle einen Waldtag. Im Schulgarten gibt es nicht nur diverse Hochbeete, sondern auch fünf Hühner, die von den Schülerinnen und Schülern betreut werden, berichtet Peter Leister, von dem die Idee dafür stammt. Zu Beginn und Ende des Schuljahres gebe es freiwillige Schulgottesdienste, die die Schüler selbst gestalten.

Eltern als Partner sehen

Wichtig sei der Schule, die Eltern als Partner zu sehen und sie mit in die Schulgemeinschaft einzubinden. Dazu gehöre beispielsweise die Berufsmesse, bei der Eltern ihre Berufe vorstellen. Weiter gebe es verschiedenen Orientierungsangebote, welche Richtungen sich nach dem Abitur einschlagen lassen.

Für sein Schulprofil ist das ASG seit 2017 als Europaschule ausgezeichnet. Der Kontakt zu anderen Schulen, darunter Estland, Lettland und Norwegen, ermögliche verschiedene Austausche. Doch auch nach Spanien oder in die USA sei das möglich.

In Sachen technischer Ausstattung ist das ASG bereits in allen Sälen mit den digitalen Active Panels ausgestattet, überall gebe es W-Lan, berichtet die Schulleiterin: „Wir sind sehr gut digitalisiert“.

Im Netz

www.asgkl.de

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