Kaiserslautern Bühnenerfahrung sammeln

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Die Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie hat ihren Schülern wieder einmal einen Auftritt unter Realbedingungen ermöglicht. Raus aus dem Probenraum und ab auf die Bühne, hieß es am vergangenen Freitag im Jugend- und Programmzentrum (Juz) wieder, wo das Newcomer-Festival nun im vierten Jahr in Folge stattgefunden hat.

Der Raum vor der Bühne im Juz in der Steinstraße ist gefüllt, wenn auch noch einige Lücken bleiben. Das Programm des Newcomer-Festivals startet mit Gesangslehrerin Kirsti Alho und ihren Schülerinnen Katharina de Jesus, Anna Grub, Anna Reinwarth, Moira Adam und Emmili Deim. Instrumental begleitet werden sie bei ihren Soli von der Lehrerin am Keyboard, Johannes Rutz am Cello und Pelin Özgürbüz an der Gitarre. Vor allem der klassische Klangcharakter des Cellos unterstreicht in ruhiger Gelassenheit die jeweiligen Vorträge der Talente und trägt die schönen Stimmen ins Publikum. Gitarristin Özgürbüz ist ganz stolz auf ihr erstes, in der Öffentlichkeit vorgetragenes, Gitarrensolo. The Deadbeat ist die erste Bandformation des Abends. Dabei klingen die fünf Musiker nicht, wie ihr Bandname vermuten ließe, nach toten Rhythmen, wenngleich sie zu Beginn etwas verhalten starten. Doch spätestens beim Vortrag ihres ersten selbst komponierten Songs „Weekend“ werden Emily Deim (Gesang), Moritz Ernst (Gitarre), Niko Steiner (Bass), Lois Percifull (Schlagzeug) und Jan Rutter (Keyboard und Trompete) lebendig. „In der Regel spielen wir Cover aus Rock und Pop, Niko hat uns dann motiviert, einmal einen eigenen Song zu kreieren“, erzählt Jan Rutter. Dann spielt mit den Brassels eine Band mit etwas Bühnenerfahrung. Die Formation trat schon 2016 beim Newcomer-Festival und andernorts auf. Während die anderen Bands von David Punstein gecoacht werden, stehen die Brassels unter der Obhut von Musiklehrer Patrick Müller, der an diesem Abend auch als Bassist in der Band aushilft, da diese Position derzeit vakant ist. Paul Steiner an den Drums, Paul Engels mit E-Gitarre und Bennet Syler an der Akustikgitarre bereiten die musikalische Unterlage, auf der sich Sänger Lennard Rössner gekonnt und fast schon routiniert mit ausdrucksstarker Stimme bewegt. Seine Stimme wirkt im Vergleich zu früheren Auftritten allerdings etwas beansprucht. „Der Cover-Rock à la Card“, wie Sänger Lennard den Stil der Band bezeichnet, deren Repertoire von Liedern von Red Hot Chili Peppers bis hin zu Nirvana reicht, verlangt wohl einiges ab. Als dritte und letzte Formation des Abends treten Common Way auf. „Wir sind aufgeregt und hoffen, dass das heute klappt“, erklären E-Gitarrist Marcel Abel und Bassist Luis Spies zuvor. Der Sänger der Band, Likasz Pietzarek, ist durch Krankheit ausgefallen und wird von Wlada Dynkina ersetzt. Doch als die Formation mit Covern aus Alternativ Rock auf der Bühne steht, scheinen all die Befürchtungen wie weggeblasen. Yannick Werner an der E-Gitarre unterstützt Ersatzsängerin Wlada gekonnt und Drummer Johannes Knickel vermag mit kräftigem Punch gar den akustischen Schutzschild des Plexiglaskäfigs, der vor zu lautem Schlagzeug schützen soll, zu durchbrechen. Mit mutig kraftvollem Spiel sind alle Versagensängste sogleich verzogen. Bassist Luis Spies zeigt auch körpersprachlich schon gekonnt rockige Bühnenpräsenz. Sogar zwei eigene Songs spielen die Alternativ-Rocker, die sich gerade auf ein erstes Album vorbereiten. „Alle Bands proben in unseren gut ausgestatteten Proberäumen in der Stiftswaldschule“, erklärt Musiklehrer Müller. Das sei ein Vorteil, da Proberäume in Kaiserslautern nach wie vor kaum vorhanden seien. „Vielleicht eine Motivation für weitere Musiker, sich einmal an die Musikschule zu wenden“, sagt er und lädt alle Interessierten ein, sich bei der Emmerich-Smola-Musikschule zu melden. „Wir coachen auch bereits formierte Bands.“ | kön

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