Kaiserslautern Außenseiter gegen den Tabellenführer
Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (17.30 Uhr) in der Barbarossahalle die SG Lützel-Post Koblenz empfängt, sind die Rollen vom Papier her klar verteilt. Während das Team vom Deutschen Eck vom Aufstieg träumt, geht es für die Roten Teufel um den Klassenerhalt.
Zum bislang letzten Mal standen sich beide Mannschaften am 6. Mai im Finale um den Landespokal gegenüber. Die Roten Teufel hielten bis kurz vor Schluss sehr gut mit, mussten sich mit 85:90 jedoch knapp geschlagen geben. Dank ihrer nervenstarken Freiwurfschützen um Topscorer Milan Trtic behielten die Rheinländer knapp die Oberhand. Der Final-Schreck fehlt am Sonntag. Ein Ellenbogencheck brachte ihm nachträglich eine Sperre ein. Doch auch ohne den 2,01 Meter großen Serben steht Trainer Josip Bosnjak eine auf allen Positionen hervorragend besetzte Mannschaft zur Verfügung. Das ambitionierte Ziel lautet Aufstieg. Trotz einer finanziell beachtenswerten Ausstattung wurde der Sprung in die Zweite Basketball-Bundesliga ProB in den vergangenen Jahren regelmäßig verpasst. Die eigenen Ansprüche sind aber nach wie vor hoch. Dem Pokalsieg 2018 soll am Ende der Saison der lang ersehnte Meisterschaftstitel folgen. Um das zu erreichen, wurde das Team mal wieder hochkarätig verstärkt. Zu den bekanntesten Gesichtern bei den „Conlog Baskets“ zählt der Zweitliga-erfahrene Deon McDuffie. Mit dem 94:84-Sieg beim Topfavoriten Speyer verdrängte Koblenz die Domstädter von der Tabellenspitze. Mit 23 Punkten hatte Julius Zurna einen maßgeblichen Anteil am Überraschungscoup. Obwohl der Spitzenreiter als klarer Favorit in die Westpfalz reist, warnt Sportdirektor Thomas Klein davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen: „Man darf den 1. FC Kaiserslautern keinesfalls unterschätzen. Die Truppe spielt schon seit einigen Jahren zusammen und stellt eine gute Mischung aus sehr erfahrenen Spielern und jungen Eigengewächsen, die an einem guten Tag jedes Team schlagen können. Wir wollen am Ende der Saison die beste Defense-Mannschaft der Liga sein und sind der Meinung, dass dies der Schlüssel zum Erfolg sein wird.“ Bislang ließen die Baskets im Schnitt 69,5 Punkte pro Spiel zu. Das ist ein absoluter Spitzenwert. Die Abwehr des FCK (88,8) kann von solchen Werten bislang nur träumen. „Die Erfolgsrezepte im Basketball sind einfach. Bei all den mittlerweile immer komplexeren Analysen läuft es doch immer wieder auf die Basics hinaus: Gute Wurfquoten, Drei-Punkte-Würfe verhindern, um die Rebounds kämpfen und den Ball gut bewegen“, fordert Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann eine Rückbesinnung auf das Wesentliche. „Um eine Mannschaft wie Koblenz zu schlagen, muss natürlich alles passen.“ Bis auf Kevin Croom stehen Headcoach Theo Tarver alle Spieler zur Verfügung. Mit zwei Siegen aus sechs Spielen stecken die Kaiserslauterer im unteren Tabellendrittel fest. Ein Sieg gegen den Tabellenführer käme daher einer Sensation gleich. Dass in einem Spiel alles möglich ist, haben die Roten Teufel gerade zu Hause allerdings schon oft unter Beweis gestellt. So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Ellis, Hosszu, Barber, Erb, Weihmann, Piechocki, Negron, Herzog, W. Nap, D. Nap