Kaiserslautern Arno Frank stellt neuen Roman bei Thalia vor

Hat - in seinem Domizil im Donnersbergkreis – einen Freibad-Roman geschrieben: Arno Frank. Am 5. April liest er bei Thalia aus „
Hat - in seinem Domizil im Donnersbergkreis – einen Freibad-Roman geschrieben: Arno Frank. Am 5. April liest er bei Thalia aus »Seemann vom Siebener«.

Ein Heimspiel: Der aus Kaiserslautern stammende Autor und Journalist Arno Frank stellt am kommenden Mittwoch, 5. April, bei Thalia seinen frisch erschienenen zweiten Roman vor. Die Lesung aus „Seemann vom Siebener“ beginnt um 19.30 Uhr.

Die Lesung kommt fast noch ein wenig zu früh: „Seemann vom Siebener“ ist ein Sommerroman. Schließlich ist Haupt-Schauplatz ein Freibad. Arno Frank beschreibt den Kosmos eines westpfälzischen Schwimmbads an einem heißen Julitag – aus wechselnden Perspektiven.

Ottersweiler nennt er den fiktiven Ort, an dem gleich mehrere Figuren aufeinander treffen. Im Heute. Und sie erinnern sich auch 30 Jahre zurück, an ein Geschehen, dessen Folgen noch deutlich zu spüren sind. Im Freibad hatten sich Lebenswege schicksalhaft gekreuzt, wie im Roman erst nach und nach deutlich wird.

Das Grauen

Arno Frank arbeitet eingangs mit allerlei Andeutungen und erzeugt so gehörig Spannung. Von einer „Katastrophe“ ist die Rede, oder deftiger: einer Sauerei. Von Schuld. Und von Gerede. Und er postuliert: „Wenn ein Grauen in der Welt ist, dann braucht es eine Ursache.“ Danach blickt er langsam in die Köpfe ganz unterschiedlicher Menschen. Wir treffen auf die scheinbar immerzu rauchende Renate, die Frau an der Kasse. Auf eine pensionierte Lehrerin, die immer vergesslicher wird. Und auf den eher ruppigen Bademeister, Kiontke.

Und dann sind da die Gedanken einer scheinbar aus der Erzählzeit losgelösten, traumatisierten Mädchenfigur – und der einordnende Blick von außen: Lennart, offenbar als Fotograf in Kalifornien erfolgreich, kehrt zurück in die alte Heimat. Aus traurigem Anlass: Ein früherer Freund ist tödlich verunglückt. Und die Witwe zieht es ebenfalls ins Bad, wo der titelgebende Sieben-Meter-Turm die Hauptrolle im Hintergrund spielt.

Die Perspektiven

Arno Franks zweiter Roman nach dem autobiografischen „So, und jetzt kommst du“ über seine Jugendzeit in Kaiserslautern und auf der Flucht erzählt von einer Rückkehr und dem Verarbeiten von Schmerz. Auch geht es um eine Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen in einer abstrahierten Westpfalz. Dialekt und Weltachs-Zitat inklusive. Und beim Lesen gilt es, die Perspektiven zunächst zu ordnen – und später zurückzublättern, um alles noch einmal anders aufnehmen zu können.

Arno Frank, geboren 1971 in Kaiserslautern, hat Kunstgeschichte und Philosophie studiert und die Deutsche Journalistenschule besucht. Elf Jahre arbeitete er als Redakteur bei der „taz“, aktuell ist er als freier Journalist vor allem für „Spiegel“, „taz“ und Deutschlandfunk tätig. Manchmal schreibt er für die RHEINPFALZ auch an der Sommer-Erzählreihe mit. Frank lebt mit seiner Familie in Wiesbaden und schreibt an Büchern wie „Seemann vom Siebener“ im Ferienhaus im Donnersbergkreis.

Lesezeichen und Termin

Karten für die Lesung am 5. April gibt es beim Thalia-Ticket-Service und an der Abendkasse. „Seemann vom Siebener“ ist bei Klett-Cotta/Tropen (240 Seiten; 24 Euro) erschienen.

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