Kaiserslautern Am Nikolaustag selbst beschenkt

Die zweite Auflage des Deutschland-Cups im Radcross erwies sich für den veranstaltenden Radfahrerver-ein (RV) Queidersbach als Volltreffer. Zwar blieb die Zuschauerresonanz ein wenig hinter den Erwartungen, dennoch gab es großes Lob von allen Beteiligten.

Mit der vorbildlichen Ausrichtung der Wettbewerbe auf dem Sportgelände „Zum Falkenstein“ schob sich der Verein in den Kreis der künftigen Ausrichter der Deutschen Radcross-Meisterschaften. Dazu wurden am Nikolaustag auch die eigenen sportlichen Erwartungen erfüllt. Da hatten Andreas Märkl, der ehrgeizige Vereinschef, und sein „Vize“ Tobias Stumpf am Ende Grund für einen gemeinsamen Glühwein. Wieder einmal präsentierten sich die Verantwortlichen des RV Queidersbach mit ihrem Team von der besten Seite. Der 2,5 Kilometer lange Rundkurs mit der von Patrick Märkl erbauten Holzbrücke erwies sich bei teilweise leichtem Nieselregen als meisterschaftswürdig. Das beeindruckte nicht nur Streckensprecher Peter Rohde, sondern auch die Verantwortlichen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Die Vize-Präsidenten Udo Sprenger (Profiradport) und Günter Schabel (Leistungssport), Koordinator Querfeldeinsport Walter Röseler sowie Bundestrainer Wolfgang Ruser. Sie lobten die Bemühungen des Vereins und ermunterten ihn zugleich zur Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft (DM). „Die nächsten zwei Jahre sind bereits vergeben, aber danach hätte Queidersbach sehr gute Chancen“, sagte Sprenger auf RHEINPFALZ-Anfrage. Frühestens 2017 oder erst 2018 könnte die Westpfalz-Gemeinde wieder Austragungsort einer DM sein. Es gibt einige vielversprechende Talente: Allen voran Niklas Märkl, der erst 15 Jahre alte Deutsche Vizemeister der Jugend auf der Straße. Vor eigener Kulisse zeigte er sich von der besten Seite, ließ vom Start an auf dem Gelände des FC Queidersbach keine Zweifel an seiner aktuelle Ausnahmeklasse aufkommen und distanzierte die komplette Konkurrenz. Mit dem dritten Sieg in Folge beim Deutschland-Cup übernahm er bei der U17 auch die Gesamtwertung. „Ich hatte heute keine große Mühe, aber bis zur DM Anfang Januar muss ich noch einige Defizite in den Griff bekommen“, sagt Märkl. Er will nicht nur den Deutschland-Cup erstmals für sich entscheiden, sondern auch bei den Titelkämpfen im sächsischen Borna ganz oben auf dem Treppchen stehen. Das gelte auch für sein Vereinskamerad Leon Eduard Brescher, der bei den Schülern (U15) diesmal den erhofften Sieg knapp verpasste. Dennoch gilt der 14 Jahre alte Schüler ebenfalls als großes Talent, das im Radcross seinen Weg gehen wird. Ein Kopf-an-Kopf-Duell lieferten sich auf den letzten Metern des Wettbewerbes der Junioren (U19) um Platz vier Fabian Brämer und Jonas Rutsch, die nach 40 Minuten Renndauer am Ende einen Zielsprint hinlegten, wo Brämer nur um wenige Zentimeter die Nase vorn hatte. Nach dem Zielstrich lagen sich die Beiden in den Armen. „Das hat Spaß gemacht“, meinte Rutsch. Ein strahlendes Lächeln hatte auch der frühere zweifache nationale Meister beim Nachwuchs, Marco König, übrig. Der Weilerbacher, der im luxemburgischen Profi-Nachwuchsteam Leopard Developement unter Vertrag steht, überraschte mit einem starken fünften Platz im Wettbewerb der Elite. Der 19 Jahre alte angehende Mechatroniker, der von den hinteren Startplätzen ins Rennen ging, schob sich von Runde zu Runde nach vorne, stürzte und zog sich eine blutende Wunde am Knie zu. Der Ehrgeiz warf ihn keinesfalls zurück. Er kämpfte sich immer weiter nach vorne und überraschte mit dem fünften Platz. „Vielleicht wäre auch mehr drin gewesen“, meinte der künftige Straßenrad-Profi an seiner früheren Wirkungsstätte. Es war zugleich eines seiner letzten Rennen auf dem Gelände. „Ich habe von meinem Team keine weitere Freigabe bis zur DM“, so König. Ein wenig anders ist es bei dem Sieger des Elite-Rennens Felix Drumm. Der 20 Jahre alte deutsche U 23-Meister aus Zweibrücken, der sich über weite Strecken ein hochklassiges Duell mit dem Hamburger Ole Quast lieferte und zugleich seinen Vorjahreserfolg wiederholte, unterbrach eigens seine Rennen im Mutterland des Radcross in Belgien. „Ich will mich mittelfristig im Weltcup etablieren, deshalb brauche ich die schwere Rennen in Belgien, aber für Queidersbach mache ich eine Ausnahme. Das ist mein Lieblingsrennen“, so Drumm.

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