Kaiserslautern 29-Jähriger soll Drogen an V-Mann verkauft haben

Der Mann legte vor Gericht ein Geständnis ab.
Der Mann legte vor Gericht ein Geständnis ab.

Wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in fünf Fällen musste sich am Dienstag ein 29-jähriger Mann vor einer Großen Strafkammer des Landgerichts Kaiserslautern verantworten. Der Angeklagte soll die Drogen unter anderem an einen V-Mann der Polizei verkauft haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, zwischen dem 28. Juni und dem 21. September 2023 in Kaiserslautern, St. Ingbert und Bruchmühlbach-Miesau mit Amphetamin und Cannabis gedealt zu haben. Bei vier dieser Geschäfte soll er die Drogen an eine Vertrauensperson des Polizeipräsidiums Westpfalz verkauft haben. So soll er dem V-Mann am 28. Juni auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes in Kaiserslautern 326 Gramm Amphetamin für 600 Euro übergeben haben. Weitere 1100 Gramm Amphetamin für 2000 Euro sollen es am 13. Juli gewesen sein. Diesmal habe das Geschäft auf dem Parkplatz eines Fast-Food-Restaurants in St. Ingbert stattgefunden. Auf diesem Parkplatz, so die Anklage, habe der 29-Jährige am 23. August weitere 500 Gramm Amphetamin sowie 500 Gramm Cannabis für insgesamt 3500 Euro an die Vertrauensperson verkauft. Am 21. September soll dann das größte Geschäft mit dem V-Mann über die Bühne gegangen sein: Knapp elf Kilogramm Amphetamin sollen für 14.500 Euro den Besitzer gewechselt haben. Bereits am 22. Juli soll der Mann in Bruchmühlbach-Miesau zudem ein Kilogramm Marihuana an einen anderen Abnehmer verkauft haben. Bei allen Geschäften sollen die Wirkstoffkonzentrationen der Drogen weit über der Grenze der nicht geringen Menge gelegen haben, sodass jeweils ein Verbrechenstatbestand gegeben sei.

Angeklagter legt Geständnis ab

Der Angeklagte legte gleich zu Beginn seiner Vernehmung ein umfassendes Geständnis ab. Er selbst habe schon als Jugendlicher Drogen konsumiert, dann aber aufgehört, ehe er 2023 erneut damit angefangen habe. Er habe allerdings ausschließlich Kokain und Cannabis eingenommen. Aufgrund einer depressiven Symptomatik habe ab April vergangenen Jahres nicht mehr arbeiten können – zuletzt sei er als Maschinenführer beschäftigt gewesen – und sei dann quasi in die Taten hineingeschlittert. Ein Mann habe ihn gefragt, ob er für einen Dritten Drogen besorgen könne. Für die Geschäfte sei ihm eine Provision versprochen worden. Zunächst habe er wiederholt abgelehnt, dann aber nachgegeben. Erst habe er Quellen aufgetan, dann sei es zu den Deals mit der Person gekommen, die ihm vermittelt wurde. Freilich habe er sich auch einen finanziellen Vorteil davon versprochen. An den Geschäften habe er je einen Euro pro Gramm „verdient“.

V-Mann habe immer mehr gewollt

Der Oberstaatsanwalt fragte ihn, ob er schon bei dem ersten Treffen mit dem V-Mann geäußert habe: „Wir rühren das Zeug selbst an.“ Das verneinte der Angeklagte. Es sei auch nicht richtig, dass er schon beim ersten Geschäft mehr als 300 Gramm Amphetamin habe veräußern wollen, was diesem zu viel gewesen sei. Außerdem habe er dem V-Mann gegenüber, als es um „Gras“ gegangen sei, auch nicht gesagt, dass 500 Gramm zu wenig seien und er normalerweise nur Geschäfte ab einem Kilogramm mache. Vielmehr habe die betreffende Person immer mehr haben wollen, so der Angeklagte.

Das Gericht vernahm insgesamt elf Polizisten, die mit dem Verfahren befasst waren. Die Verhandlung wird heute, Donnerstag, fortgesetzt.

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