Kaiserslautern 17-Jähriger bei den Männern ein ganz Großer

Die junge Garde der Judoka drängt an die Spitze. Das ist das nicht zu übersehende Resultat der Deutschen Einzelmeisterschaften der Männer und Frauen, die am Wochenende in Bonn über die Matte ging. Mit dabei auch drei hoch talentierte Judoka der Heinrich-Heine-Sporteliteschule in Kaiserslautern.

Überzeugend kämpfte sich der erst 17-jährige Sebastian Hofäcker (JSV Speyer, bis 60 Kilo) in seinem ersten Jahr bei den Männern vor bis auf Rang fünf. Im kleinen Finale um Platz drei trotzte er seinem Gegner, Martin Schuhmacher aus Baden-Württemberg, die vollen fünf Minuten Kampfzeit ab. Am Ende entschied eine kleine Wertung gegen den Pfälzer. „Sebastian hat demonstriert, dass er für einen weiteren Horizont vorbereitet ist. Seine Kämpfe waren kreativ, objektiv und effizient“, kommentierte HHG-Cheftrainer Sergio Oliveira vom Bonner Mattenrand aus das Geschehen. Die ebenfalls erst 17 Jahre alte Tamara Ohl (TV Michelbach, bis 52 Kilo), schied zwar in der Vorrunde aus, genau wie die 18 Jahre alte Janina Hofäcker (JSV Speyer, bis 57 Kilo). Beide erhielten aber von Oliveira ebenfalls Lob für die gezeigte Leistung. „Ein kleiner Fehler ist nicht schlimm. Sie helfen den Sportlern zu lernen“, sieht Oliveira die Kämpfe seiner nachrückenden Garde positiv. Natürlich werden Fehler, und sind sie noch so klein, im Zweikampf auf diesem Niveau sofort bestraft: Der Gegner verlässt als Sieger die Matte, zieht in die nächste Runde ein. „Von uns am HHG gibt es keinen Druck auf die jungen Athleten. Auch wenn wir Trainer von außen viel gedrückt werden und die Erwartungshaltung enorm hoch ist. Im Judo muss sich der Sportler entwickeln“, erklärt der Sportwissenschaftler und ehemalige Weltklasse-Judoka Oliveira, sein Trainingskonzept. Er will die Sportler in Ruhe reifen lassen. Dass dieses Vorgehen am Ende mit Erfolg gekrönt wird, zeigte in Bonn einmal mehr, der ehemalige HHG-Judoka Alexander Wieczerzak. Auf den weltweiten Judomatten längst eine Größe, zog der 81 Kilo-Kämpfer, für den JC Wiesbaden am Start, souverän durch alle Kämpfe und sicherte sich den Deutschen Meistertitel. Nicht einmal im Finale blieb Wieczerzak, der nach wie vor unter Sergio Oliveira trainiert, über die volle Kampfzeit auf der Matte. 2:20 Minuten reichten ihm, um den Schleswig-Holsteiner Dominic Ressel mit einem Würgegriff auf Platz zwei zu verweisen. Im Internet wurden die Kämpfe live übertragen. Kommentator in der Bonner Hardtberghalle war der bekannte Experte Alexander von der Groeben.

x