Kaiserslautern Unspektakulärer Aufgalopp

Mitarbeiter und Azubis der Prego Services GmbH engagierten sich beim Bau von Holzbungalows auf dem Gelände der Galappmühle.
Mitarbeiter und Azubis der Prego Services GmbH engagierten sich beim Bau von Holzbungalows auf dem Gelände der Galappmühle.

Unspektakulär, wie vom ASZ nicht anders zu erwarten, hat das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum gestern Morgen die Galappmühle als sein Tagungs- und Freizeithaus in Betrieb genommen. Es wurde geschafft und wenn schon „gefeiert“, dann bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Sprudel.

Auf der Wiese hinter dem Haus bauten Mitarbeiter und Azubis der Prego Services GmbH aus Saarbrücken und Ludwigshafen zwei der vier geplanten Holzbungalows auf, vier Studentinnen der TU Kaiserslautern, die das Werden des Hauses im Rahmen eines Forschungsprojekts begleitet haben, schauten sich das fast fertige Werk an und vom ASZ warteten Susanne Runge und Dagmar Kern gespannt auf die Kinder, die am Nachmittag zu ihrer Wochenendfreizeit kommen würden. Den Kontakt zu den IT- und Businessdienstleistern hatte Lydia Müller von der Freiwilligen Agentur der Stadt über Kollegen in Saarbrücken hergestellt. Im Rahmen ihres sozialen Tags waren nun gestern Mitarbeiter mit sieben Azubis im ersten Lehrjahr zur Galappmühle gekommen. In vier Gruppen und unterstützt von je einem ASZ-Anleiter kümmerten sie sich im Bauwagen um Dämmung und Anstrich. Dank der mitgelieferten Anleitung waren auch die Häuschen aus Einzelteilen ruckzuck aufgestellt. Dann ging es ans Dach, und da hakte es dann erst einmal. Sie würden aber nicht eher heimfahren, bis die Übernachtungshäuschen komplett aufgestellt und eingerichtet wären, versicherten die freiwilligen Helfer. „Weg vom Schreibtisch in die Natur, das stärkt das Zwischenmenschliche“, sagte Mandy Becker, die im Unternehmen zuständig ist für interne Kommunikation und Azubis. Die Azubis hätten den Arbeitseinsatz selbst organisiert und auch für die Einrichtung mit Betten, Stühlen und Tisch gesorgt. Mitarbeiter und das Unternehmen spendeten dem sozialen Tag außerdem je zur Hälfte ihre Arbeitszeit. Die vier Studentinnen im Bereich Sustainable Management des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der TU reflektierten zufrieden die drei Monate, in denen sie das Werden des Tagungs- und Freizeithauses im Rahmen eines Forschungsprojekts begleitet haben. Dank einer begleitenden Vorlesung hätten sie das Gehörte sofort in die Praxis umsetzen können und dadurch viel gelernt. Für die Studentinnen mit Ziel Masterabschluss steht jetzt noch der Abschlussbericht samt Abschlusspräsentation an. An das erste Wochenend-Camp, das gestern Nachmittag mit 17 Kindern im Alter zwischen acht und 13 Jahren begann, hatte das ASZ bestimmte Anforderungen. „Es geht nicht nur um Freizeit; es geht ums Kennenlernen verschiedener Nationen untereinander“, verdeutlichte ASZ-Geschäftsführer Willi Schattner. Integration passiere durch das gemeinsame Tun und müsse in den Kommunen passieren. In Kaiserslautern habe man damit bisher Glück gehabt. Dagmar Kern freute sich schon auf den Moment des Kennenlernens und dann natürlich auf das Verteilen der Zimmer und Betten. Wer würde mit wem für zwei Nächte zusammenpassen? Erwartungsgemäß blickte Schattner gestern auch über den Tag hinaus. Die Galappmühle verfüge noch über viele ungenutzte Flächen: Vielleicht, dass sich darauf ein generationenübergreifendes Wohnen einrichten ließe? Zunächst steht für ihn aber die Umwandlung der Grünfläche auf der anderen Seite des Grundstücks in einen Obst- und Nutzgarten auf dem Plan. Ende Juli will das ASZ alle Nachbarn der Galappmühle einladen und informieren, was dort passiert ist und noch passiert.

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