Grünstadt Zur Sache: Was andere Trainer sagen

„Kinder spielen ganz anders, wenn Eltern dabei sind“, weiß Michael Seibert, E-Jugendtrainer beim SV Obersülzen. Sie seien abgelenkt, stünden stärker unter Druck. Eigentlich sollte nur einer rufen, und das sei der Trainer. Anfeuern bei Turnieren findet er okay, aber bei Auswärtsspielen habe er schon viel Unschönes erlebt. „Dass die Junioren nun Regeln entwerfen, finde ich gut“, so Seibert. Für „übertrieben“ hält dagegen Bernhard Krafczyk, Jugendleiter des VfR Grünstadt, die No-Shouting-Aktion. „Wenn Sieben-, Achtjährige kicken, ist es doch ganz normal, dass Eltern dazwischenrufen. Das gehört dazu“, meint er. Nach den Richtlinien vom Verband gebe es Coaching- und Elternzonen auf dem Sportplatz, „und wir müssen keine Hütchen aufstellen, um die Bereiche zu trennen“. Krafczyk erzählt von teilweise 40 Müttern und Vätern verschiedener Nationen und aus allen sozialen Schichten am Spielfeldrand. „Da gibt es keine Probleme.“ Der Jugendleiter der TSG Eisenberg, Werner Stuber, schüttelt auch nur den Kopf. Verhaltensregeln gebe es doch schon. Dass Eltern und Großeltern die Kleinen beim Training oder bei Spielen durch Rufen „unterstützen“, findet er in Ordnung, so lange es in einem gewissen Rahmen bleibt. Schiedsrichter-Entscheidungen sollten akzeptiert werden, auch wenn sie mal falsch sind. Manchmal müsse man mit den Leuten halt reden. Mehr Handlungsbedarf sieht er nicht.

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