Grünstadt Ziel: Schwerpunktgemeinde werden

Auch wenn die Ortsgemeinde wohl „nicht einmal einen Blumentopf gewinnen“ wird, wie Beigeordneter Kay Kronemayer (CDU) sich ausdrückte, hat sich der Kirchheimer Rat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, erstmals beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mitzumachen.

Ziel: Die Chance wahrzunehmen, eventuell als Schwerpunktgemeinde ausgewählt zu werden. Der Antrag dafür kann im August gestellt werden. Schwerpunktgemeinden – alljährlich wird pro Landkreis eine anerkannt – werden für die Dauer von acht Jahren (bisher: sechs Jahre) bevorzugt behandelt, wenn es um die Förderung von Dorferneuerungsprojekten geht. Auch erhält der betroffene Ort 90 Prozent Zuschuss für eine Dorfmoderation. Peter Dell, Geschäftsführer des Beratungsbüros Kobra in Landau, sagte auf Anfrage: „Die Teilnahme am Wettbewerb ist keine offizielle Voraussetzung, um Schwerpunktgemeinde werden zu können.“ Dennoch: Der Wettbewerb sei dem Land wichtig. Es sei ein gutes Zeichen, wenn man sich beteilige und zeige, dass man bereit sei, Anregungen von externen Experten anzunehmen, so der Regionalmanager. Die Möglichkeit, Juroren durch das Dorf zu führen, die einen Blick von außen auf den Ort werfen, sollte Kirchheim wahrnehmen – „zumal es sich durch die Westumgehung sehr stark verändern wird“. Das rheinland-pfälzische Innenministerium formuliert das so: „Der Wettbewerb bietet die Chance, sich mit aktuellen Herausforderungen und den Zukunftsthemen der Dörfer zu beschäftigen.“ Beispielhaft angeführt werden demografischer Wandel, Leerstände von Gebäuden, Sicherung der Grundversorgung und die Erarbeitung von Energiekonzepten. Nach Kronemayers Ansicht wäre es „fahrlässig“, sich diese Möglichkeit entgehen zu lassen. Auf der Ratssitzung informierte er darüber, was auf eine teilnehmende Kommune zukommt. „Wenn die Jury hier ist, wird erwartet, dass wir unsere Ortsgemeinde in einer 20-minütigen Präsentation vorstellen“, sagte er. Anschließend sei ein Rundgang durch das Dorf vorgesehen, der maximal 45 Minuten dauern dürfe. „Da sollten aber mindestens 25 bis 30 Personen mitlaufen, um Interesse zu signalisieren“, so Kronemayer. Zu der Blumentopf-Bemerkung des Beigeordneten sagte Dell lachend: „Na, so hässlich ist Kirchheim nun auch wieder nicht.“

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