Grünstadt „Wir sind für die Zukunft gut gerüstet“

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Ätzende Säure, die aus einem verunglückten Tanklastzug auf die Straße läuft, Chlorgas, das aus einer Anlage in einem Schwimmbad austritt: Bei Fällen wie diesen wird der Gefahrstoffzug des Landkreises angefordert. Am Mittwoch hat die nördliche Teileinheit, die bei der Freiwilligen Feuerwehr Grünstadt angesiedelt ist, einen neuen Gerätewagen Messtechnik offiziell in Betrieb genommen.

Mit dem Fahrzeug wird am Einsatzort erkundet, welcher Stoff in welcher Menge in die Umwelt gelangt ist oder zu gelangen droht, und welche Wirkungen dadurch zu erwarten sind. Er ist mit drei Personen besetzt, verschiedene Schutzanzüge, auch gegen radioaktive Materialien, sind an Bord. Der Wagen ersetzt einen VW-Bus mit ähnlicher Aufgabe aus dem Jahr 1988. Am 11. September erhält die südliche Teileinheit des Gefahrstoffzuges in Haßloch einen Wagens für Dekontamination, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Seit 2015 gibt es noch eine dritte Teileinheit im Gerätehaus der Wehr Friedelsheim-Gönnheim. Das Messfahrzeug in Grünstadt ist ein Mercedes Sprinter mit 169 PS, LED-Umfeldbeleuchtung und einem vierten Sitz im hinteren Bereich, der während der Fahrt nutzbar ist. Zur Ausstattung gehört neben einem komplett eingerichteten Computerarbeitsplatz eine Funkwetterstation mit Niederschlags-, Windstärken- und Windrichtungsmessung. Die Anschaffungskosten betragen rund 153.000 Euro. „Wir haben 40.000 Euro an Fördermitteln beim Land beantragt“, berichtete Ihlenfeld, dass der Kreis 113.000 Euro trägt. „Mich hat sehr beeindruckt, wie hier ohne große politische Diskussion, ganz leise und unkompliziert, etwas Notwendiges gekauft wurde“, meinte Bürgermeister Klaus Wagner mit Blick auf lange Debatten im Stadtrat um ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20, das wohl endlich zum Jahresende kommt. Zwischen dem alten VW-Bus und dem neuen Mercedes lägen Welten, so Wehrleiter Karlheinz Starck: Der Sprinter sei doppelt so groß, doppelt so schwer und doppelt so teuer. Zudem habe die Ausschreibung doppelt so lange gedauert, und die Ausbildung der Besatzung dauere auch etwa doppelt so lange. Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Müller informierte, dass viele in mühevoller ehrenamtlicher Arbeit an der Erstellung des Leistungsverzeichnisses für das neue Fahrzeug mitgewirkt haben und stellte zufrieden fest: „Mit diesem Wagen sind wir gut gerüstet für die Zukunft.“ |abf

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