Grünstadt Wer hat den ältesten Kühlschrank?

Tausche alt gegen neu: Matthias und Dunja Brügging zeigen in ihrem Geschäft in Carlsberg den Gewinn.
Tausche alt gegen neu: Matthias und Dunja Brügging zeigen in ihrem Geschäft in Carlsberg den Gewinn.

«CARLSBERG.» „Klimaschutz beginnt daheim“ – unter dem Motto steht eine Kampagne, die das Carlsberger Elektrounternehmen Brügging gerade startet. Gesucht wird der älteste Kühlschrank der Gemeinde. Wer den größten Stromfresser daheim hat, kann ein Neugerät mit der Effizienzklasse A+++ im Wert von knapp 500 Euro gewinnen. Beim Kerweumzug am Sonntag soll mit einem Motivwagen auf die bislang nur auf Facebook beworbene Aktion aufmerksam gemacht werden. Anja Benndorf sprach mit den Inhabern der Firma, Betriebswirtin Dunja und Elektromeister Matthias Brügging.

Meinen Sie, mit dem Austausch eines Kühlschranks einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können?

Dunja Brügging: Nein, natürlich nicht (lacht). Und warum machen Sie die Aktion dann? Dunja Brügging: Unsere Kampagne soll einen Anstoß geben, über Möglichkeiten der Energieeinsparung nachzudenken. Neben beispielsweise der Wärmedämmung des Hauses, der Modernisierung der Heizung, der Installation von Photovoltaikanlagen oder dem Umstieg auf ein E-Mobil lässt sich auch im Haushalt eine Menge tun, um die Umwelt zu schonen. Einsparpotenzial gibt es gerade bei Großgeräten, die dauernd in Gebrauch sind. Kühlschränke, die zehn Jahre und älter sind, verbrauchen in der Regel rund 50 Prozent mehr Strom als aktuelle Modelle. Ein Altgerät der Effizienzklasse B benötigt pro Jahr 400 Kilowattstunden, was etwa 116 Euro kostet, ein A+++-Gerät kommt mit 155 kWh aus, wofür 45 Euro bezahlt werden müssen. Der Durchschnittsverbrauch dieser Kühlschränke liegt sogar nur bei 98 kWh beziehungsweise 28 Euro. Wie aussagekräftig sind denn diese EU-Energieeffizienzlabels? Matthias Brügging: Sie gelten bei korrekter Handhabung und Standortwahl. Ein Kühlschrank, der neben dem Herd oder an einem Platz steht, wo tagsüber permanent die Sonne drauf scheint, wird tendenziell mehr verbrauchen. Auch spielt es eine Rolle, ob das Gefrierfach regelmäßig abgetaut und wie oft die Schranktür geöffnet wird, ob das Gerät über eine Biofresh-Zone verfügt und wie gut es befüllt ist. Haben Sie über den Austausch des alten Kühlschranks hinaus Tipps, wie Strom im Haushalt gespart werden kann? Matthias Brügging: Wenn man zum Beispiel alle Leuchtmittel durch LED ersetzt, beim Kochen den Deckel auf den Topf macht, den Kaffeevollautomaten in den Eco-Modus schaltet und für das Erhitzen von Wasser einen Wasserkocher benutzt. Auch Smarthome-Lösungen können helfen, Energie zu sparen. Wichtig ist ebenso die richtige Menge von Spül- oder Waschmitteln. Neue Maschinen dosieren automatisch. Dunja Brügging: Besonders viel sparen lässt sich heutzutage tatsächlich durch den Ersatz ineffizienter Geräte. Ein Wäschetrockner mit Wärmepumpe benötigt zum Beispiel Zweifünftel der Energie eines Kondenstrockners. Informieren Sie darüber auch an der Kerwe? Dunja Brügging: Ja, wir werden Energiesparbroschüren des Bundeswirtschaftsministeriums verteilen. Und wir haben Umrechnungsscheiben für die Einheiten Watt, Kelvin und Lumen dabei. Für Kinder gibt es Heftchen, die ihnen Ideen fürs Energiesparen vermitteln. Matthias Brügging: Wir haben einen Aufbau für unseren VW-Bus gebaut, mit dem wir beim Umzug für unsere Kampagne werben.

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