Grünstadt Wenn die Sirenen heulten

Der 73-jährige Dieter Wolf, der jetzt in Obrigheim wohnt, hat aufgeschrieben, was er als kleines Kind in Frankenthal erlebt hat. „Auch ich bin ein Kind des Krieges. Geboren wurde ich am 17. April 1941 in Frankenthal und wohnte mit meiner Familie in der Mörscher Straße. Wie oft hörten wir die Sirenen, und wie oft mussten wir in den Keller flüchten.“ Obwohl Dieter Wolf damals erst gut drei Jahre alt war, erinnert sich noch gut an einen Tag im Jahr 1944. Er war mit seiner Mutter gegen Abend allein zu Hause, die beiden älteren Geschwister waren noch unterwegs. Draußen dunkelte es schon, als die Sirenen heulten. An der Hand der Mutter rannte er aus der Wohnung auf die Straße, um zum Luftschutzkeller in einem Nachbarhaus zu kommen. Auf dem Weg dahin passierte es dann: In der Nähe schlug eine Bombe ein. „Meine Mutter erzählte mir später, dass ein Splitter haarscharf an ihr vorbei in den Boden schlug. Wir hatten also Glück, dass nicht mehr passiert war und wir unverletzt den Keller erreichten.“ Das Geschehene kann Dieter Wolf nicht vergessen. „Es wird immer in meinem Kopf wachgehalten.“ Mit dem Wunsch, dass solch ein Krieg „nie mehr geschehen darf“ , schließt sein Brief an die Zeitung. (us)

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