Grünstadt Würden sich alle dran halten ...

„Waren die Pressemitteilungen eine Lüge?“, schrieben die Wattenheimer Christiane Sende und Theo Fuchs gestern in einer E-Mail an das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim und in Kopie an die Polizeiinspektion Grünstadt sowie die RHEINPFALZ. Nicht nur diese Mail hat uns erreicht, sondern auch mehrere Anrufe aufgebrachter Wattenheimer Bürger. Obwohl die Lkw während der sechswöchigen Bauzeit am Kreisel weiträumige Umleitungen fahren sollen, fahre „ein 40-Tonner nach dem nächsten“ durch den Ort. Sie nutzen die innerörtliche Umleitung, die nur für Pkw gedacht ist. Dazu kommt: Die Laster hielten das 30-Kilometer-Tempolimit genauso wenig ein wie es ohnehin schon die Autofahrer täten. „Es besteht Gefahr für Leib und Leben“, so Sende und Fuchs. Auch ein Anrufer aus Wattenheim, der anonym bleiben möchte, war „sehr aufgebracht“. Sogar einen leichten Unfall habe es schon gegeben, bei dem ein Lastwagen ein Auto gerammt habe. Die VG-Verwaltung Hettenleidelheim verwies auf Anfrage an die Polizei und den Landesbetrieb Mobilität (LBM). Dieser hat wohl schon den Aufstand mitbekommen, denn Claus Nuber (LBM Speyer) erklärte gestern, die Polizei sei schon dabei, zu kontrollieren. „Wenn keine Kontrollen durchgeführt werden, sind Schilder nur Blech wert“, weiß der LBM-Mann. Aber die Verkehrszeichen seien vollkommen korrekt aufgestellt. Das bestätigt auch Thomas Merkel, der stellvertretende Leiter der Polizei Grünstadt. Die Polizei habe gestern die Beschilderung kontrolliert und ist zum Schluss gekommen: Der LBM hat alles richtig gemacht und die Schilder korrekt aufgestellt. Jetzt fänden – je nach freien personellen Ressourcen – immer wieder Kontrollen statt. Ortsbürgermeister Andreas Werle versteht die aufgebrachten Bürger. Aber: Ohne die beiden Bypässe am Kreisel auf Hettenleidelheimer Seite müssten die Wattenheimer kilometerlange Umwege in Kauf nehmen, um zum Beispiel nach Hettenleidelheim zu kommen. Der Ärger: Genau diese Bypässe werden nun auch verbotenerweise von Lastwagenfahrern benutzt. Zwei Mal täglich telefoniere er nun mit Ordnungsamt, Polizei und LBM, sagte Werle, um das Problem zu lösen. Auch mit einigen Lasterfahrern hat er schon gesprochen. Viele von ihnen kämen aus Osteuropa und verließen sich auf ihre Navigationssysteme und nicht auf die Beschilderung. Der Systemtheoretiker weiß: Eine Haltung ist schwer zu verändern. Aber: Wenn sich jeder daran hält, ist der Ablauf reibungslos.

x