Grünstadt Vergessene musikalische Schätze heben

Mit dem Motto „Meisterhaft“ ist die 27. Saison des Kirchheimer Konzertwinters überschrieben, die nach dem erfolgreichen Orgel-Sonderkonzert mit Masaaki Suzuki am 20. August nun offiziell am 15. Oktober startet. Die Reihe erstreckt sich über das ganze Winterhalbjahr.

Von Oktober bis März werden im monatlichen Rhythmus erneut sechs Projekte in sieben Konzerten stattfinden. Der Konzertwinter bietet dabei wieder eine Fülle meisterhafter Musik, dargeboten von international renommierten Interpretinnen und Interpreten aus Europa und Japan. Eröffnet wird der Konzertreigen am Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr, mit Traversflöte und Cembalo, gespielt von den für ihre nuancenreichen Interpretationen gefeierten japanischen Künstlern Yoko Tsurata und Masato Suzuki. Der Abend mit Solo- und Duo-Werken von Johann Sebastian Bach zeigt die besondere Qualität seiner Kompositionen in der Kammermusik auf. Auch im folgenden Konzert am 12. November, 17 Uhr, steht der berühmte Thomaskantor im Mittelpunkt. Diesmal mit Werken für sein ureigenes Instrument, die Orgel. Johannes Lang – jung, aufstrebend, bereits vielfach preisgekrönt – wird eine exemplarische Auswahl aus Bachs Werk in chronologischer Abfolge darbieten. Zum traditionell mit Trompete und Orgel besetzten Weihnachtskonzert am 29. Dezember, 19 Uhr, wurden zwei Ausnahmemusiker und Echo-Klassik-Preisträger eingeladen: Matthias Höfs, „Botschafter der Trompete“ aus seiner Heimat Schleswig-Holstein, und Christian Schmitt, einer der gefragtesten Konzertorganisten seiner Generation. Beide Interpreten garantieren ein sowohl virtuoses wie auch besinnliches Fest für die Ohren. Wie im Vorjahr erklingen erneut im Januar fünf Kantaten des fast vergessenen Meisterkomponisten Christoph Graupner in zwei Konzerten am 6. Januar, 19 Uhr, und 7. Januar, 15 Uhr. Graupner hat mehr als 1400 Kantatenwerke geschaffen. Ein teilweise für dieses Projekt exklusiv edierter Schatz mit Solokantaten sowie Dialogkantaten, instrumental vom Kirchheimer BachConsort begleitet, wird nach über 250 Jahren gehoben. Unter anderem wird wieder die inzwischen weltweit gefragte Sopranistin Hana Blažíková auftreten, die mit ihrer bestechenden, schlanken und glasklaren Stimme schon viele Fans auch in Kirchheim gewonnen hat. Ihr zur Seite steht der Bassist und Leipziger Bachpreisträger Dominik Wörner. Leiten wird die Konzerte vom Cembalo aus der profunde Bach-Kenner Rudolf Lutz aus St. Gallen. Drei Virtuosen aus der Szene für Alte Musik sind am 4. Februar, 17 Uhr, zu Gast. Neben schon in Kirchheim vertrauten Gesichtern wie Plamena Nikitassova (Violine) und Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo) wird erstmals der weltbekannte Blockflöten-„Hexenmeister“ Maurice Steger beim Konzertwinter auftreten. Das illustre Trio widmet sich unter dem Titel „Musikalische Freude aus dem 17. Jahrhundert“ virtuosen italienischen Werken der Barockzeit. Zum Abschluss der Saison am 4. März gibt es einen Liederabend als Hommage an den schwäbischen Dichter Eduard Mörike. Dieser fand in Hugo Wolf einen Seelenverwandten, der seine Gedichte kongenial vertonte. Kostbare Preziosen über Liebe, Leid und teilweise mit viel Humor werden im wechselvollen Dialog von Sopran (Sarah Wegener) und Bassbariton (Dominik Wörner) zum Klingen gebracht – kunstvoll am Klavier (Simon Bucher) begleitet. Der Konzertwinter Veranstalter ist der Freundeskreis für Kirchenmusik in Kirchheim/Weinstraße in Zusammenarbeit mit der Protestantischen Kirchengemeinde. Veranstaltungsort ist die St. Andreas-Kirche in Kirchheim an der Weinstraße. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Infos: www.konzertwinter.de.

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