Grünstadt Traum vom Aufstieg ist ausgeträumt

Auch bei Atilla Pabst hätte es besser laufen können.
Auch bei Atilla Pabst hätte es besser laufen können.

Erstaunlich unaufgeregt ist am Samstagnachmittag im Kegelcenter in der Grünstadter Uhlandstraße das Rundenfinale gestartet. Dabei steht nichts Geringeres als der finale und entscheidende Akt zwischen den Spitzenteams der Zweiten Bundesliga Mitte auf dem Programm. Die zweitplatzierten Herren des KV Grünstadt haben Tabellenführer SG Hainhausen zu Gast. Die Heimmannschaft will über die Relegation in die höchste Spielklasse aufsteigen. Daraus wird jedoch nichts.

Am Ende steht es 5776:5950 Holz. Da gleichzeitig der KC Vorwärts Hemsbach in Gerolsheim verliert, rutscht die KVG zum Rundenabschluss auf den dritten Platz. Dabei sind sie hochmotiviert an die Sache herangegangen, wie KVG-Vorsitzender Ralf Buch versichert. Die Meisterschaft könne man der SG zwar nicht mehr nehmen, aber ein Sieg solle her, sagt er, bevor die erste Kugel rollt. Es wurde versucht, sich die Stimmung nicht vermiesen zu lassen, obwohl die Reserve soeben ihre Partie in der Landesliga I gegen die SG KSG Mainz/GN Essenheim mit 5356:5466 Holz verloren hat. „Leider haben wir krankheitsbedingt viele Ausfälle“, erklärt Buch. Der 81-jährige Karl Hauswirth aus der dritten Garnitur warf mit 933 Holz das zweitbeste Ergebnis aufseiten der KVG II. Beim Spitzenspiel gegen Hainhausen stehen zunächst Roland Walther, Timo Fingerle und Atilla Pabst an den Bahnen. Anfangs sind keine spektakulären Würfe zu beobachten, weder hüben noch drüben. Die Kegler agieren auf Augenhöhe. Doch Walther findet nicht ins Spiel. „Der Lauf stimmt nicht“, murmelt er. Dann ein Achter und ein Neuner. Ist der Bann gebrochen? Nein, es folgt ein Dreier. Der Rentner mit Erstliga-Erfahrung schimpft mit sich, legt Tempo vor und gönnt sich nicht einmal Zeit, seine Kugel zu putzen. Bei Fingerle und Pabst könnte es auch besser laufen. Holz um Holz bauen die Hainhausener Maximilian Hausmann, Patrick Himmer und Marcel Schulz einen Vorsprung auf. Dieser beträgt am Ende der ersten Bahn bereits 42 Kegel. Nach dem Seitenwechsel will es bei Walther weiterhin nicht klappen. „Ich hab’ keinen Bock mehr“, knurrt er. Ehrenvorsitzender Jockel Bannert, der die Partie ebenso wie Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) verfolgt, findet das nicht in Ordnung. „Man muss kämpfen bis zum Schluss“, sagt er. Rainer Perner, der erst nach der Halbzeit dran ist, feuert Walther besonders laut an. Fingerle schafft 20 Holz mehr als auf Bahn eins, doch die Gegner liegen nun 113 Kegel im Plus. Die Schlachtrufe der Zuschauer schwellen allmählich an. Das nützt jedoch nur der Gastmannschaft. Obwohl das zweite Grünstadter Trio deutlich bessere Ergebnisse erzielt als die ersten drei Spieler – Rainer Perner sogar fantastische 1051 Holz – ist der Siegeszug der Hainhausener nicht mehr aufzuhalten. Bis zur letzten Kugel hat sich der Abstand auf 174 Holz vergrößert. SO WARFEN SIE KVG I: Roland Walther (931 Holz), Timo Fingerle (958), Atilla Pabst (884), Ralf Buch (979), Fabian Buch (973) und Rainer Perner (1051); KVG II: Karl Hauswirth (933), Richard Hafke (903), Philipp Pfleger (966), Werner Weickert (813), Tony Brand (868) und Willi Stroh (873).

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