Grünstadt Seit dem Kindergarten zusammen

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Grünstadt. Die Musikschule Leiningerland feiert ihr 40. Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem auch mit Konzerten einer ihrer ältesten Abteilungen, dem Fachbereich Zupfinstrumente. Unter Leitung von Harry Müller präsentieren sich morgen zwei Bands aus aktuellen und ehemaligen Schülern im Bistro Lebensreich in Grünstadt. Zu hören ist dabei auch die Musikgruppe Crank Desperados.

Das Quartett in klassischer Rockband-Besetzung – Gitarre, Gesang, Bass und Schlagzeug – covert klassische Hits wie „Smoke On The Water“ von Deep Purple ebenso wie modernere Stücke, beispielsweise „Fairytale Gone Bad“ der 2002 ins Leben gerufenen finnischen Gruppe Sunrise Avenue. Mitunter wird auch mal ein deutscher Elektro-Rap wie „Remmidemmi“ von Deichkind in eigenem Stil interpretiert. Bei der letzten Probe vor dem Konzert ist zum Aufwärmen „Gimme All Your Lovin`“ vom ZZ-Top-Album „Eliminator“ angesagt – ziemlich nah am Original. Formiert hat sich Crank Desperados im Frühsommer 2009. Kern des Ensembles (der Bassist hat gewechselt) sind drei 25-jährige Asselheimer: Gitarrist David Linek, Sänger Dominik Müller und Philipp Krutmann am Drumset. „Wir kennen uns noch aus dem Kindergarten“, sagt David, der in Kaiserslautern Informationstechnik studiert und kurz vor dem Diplom steht. Seit 19 Jahren hat er Unterricht an der Musikschule Leiningerland. Als Abc-Schütze habe er mit akustischer Gitarre angefangen. Etwa eine Dekade tat es ihm Dominik, heute Servicetechniker bei Opel in Worms, gleich. Mit Gründung der Band verlegte er sich aber aufs Singen. „Ich habe gemerkt, dass ich mit David nicht mithalten kann“, ulkt er. Etwa zwölf Jahre hat Philipp Schlagzeug in der Schlachthofstraße gelernt. „Als ich fürs Studium der Elektrotechnik nach Kaiserslautern zog, habe ich aufgehört“, erzählt er. Das Trio verbindet nicht nur eine Freundschaft von klein auf und das Interesse am Instrument spielen, sondern auch derselbe Musikgeschmack. „Deshalb wollten wir schon immer zusammen Musik machen“, erzählt Dominik, wie Crank Desperados – was so viel heißt wie sonderbare Banditen – zustande kam. Und wie kommt man auf so einen Bandnamen? „Das hat sich gut angehört“, meint Philipp und winkt lachend ab: „Wir waren jung.“ Seit 2011 komplettiert Nils Arnhoffer mit flotten Fingern auf den Saiten eines etwas abgegriffenen Basses die Band. Der 20-jährige Schreiner aus Weisenheim am Sand ist noch in drei weiteren Musikgruppen aktiv, in denen überwiegend eigene Songs gespielt werden. Musik sei sein großes Hobby, sagt er, allerdings wäre das kein Berufsziel von ihm. „Auf der Bühne gibst du auch immer ein Stück von dir preis, Gefühle und so. Ich finde es nicht gut, sich zu verkaufen, um Geld zu verdienen.“ Auch die Asselheimer hatten nie vor, aus ihrer Leidenschaft eine Erwerbstätigkeit zu machen. „Das soll ein Hobby bleiben“, spricht Philipp für alle. Ein großes Stück weitergebracht, vor allem hinsichtlich des Rhythmusgefühls, hat sie vor einigen Jahren ein Bandcoaching mit den Söhnen Mannheims. Die vier bemühen sich nicht um Auftrittsmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr spielten sie auf ein paar Geburtstagen und auf einer Hochzeit. Es gab auch einen Gig in der Zuckerfabrik Frankenthal. Am Sonntag sorgten die Rockmusiker ab 21 Uhr bei der 14. Walpurgisnacht der Albshemer Wetterhexe für Stimmung. „Wir sind zeitlich sehr eingeschränkt, können nicht mal mehr regelmäßig proben“, so David. Vor dem Konzert am Freitag trafen sie sich nur viermal im Übungsraum, der ihnen im Musikschulgebäude gegen einen kleinen Obolus zur Verfügung steht. Im Großen und Ganzen beherrschen sie ihre Lieder, es geht lediglich um eine Auffrischung. Das wird bei der Generalprobe deutlich. „Money For Nothing“ geht ihnen, einschließlich kleiner Soli, genauso leicht über Lippen, Saiten und Toms wie „Simple Man“ von Lynrd Skynyrd. „Wir haben etwa eine dreistündige Playlist im Repertoire, also rund 40 Stücke“, berichtet David. Beim Konzert im Bistro Lebensreich werden Crank Desperados mit „Wish You Were here“ und „Leyla“ akustisch starten. Im weiteren Verlauf des Abends gibt es dann Rockigeres. KONZERTE Die Band Crank Desperados ist mit der Gruppe Redge am Freitag, 5. Mai, um 20 Uhr im Bistro Lebensreich der Lebenshilfe Grünstadt-Eisenberg zu hören. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen; Nils Arnhoffer tritt mit seiner Band „Clock Stone Trio“ (ausschließlich eigene Stücke) am Samstag, 6. Mai, um 20 Uhr im „La Cave“ in Grünstadt auf.

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