Grünstadt Paul Barbig will nach Berlin

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Paul Barbig, 21-jähriger Sozialdemokrat aus Grünstadt, möchte als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag. Der Vorstand des Ortsvereins hat ihn einstimmig als Kandidaten für den Bewerberkreis um das Direktmandat im Wahlkreis Neustadt-Speyer (209) für die Bundestagswahl im September 2017 nominiert.

Wie der OV-Vorsitzende Christoph Spies gestern mitteilte, zeige das geschlossene Votum, dass „der Vorstand von Barbigs Qualifikation und Arbeit überzeugt ist und seine Kandidatur mit ganzer Kraft unterstützen wird“. Es sei bewusst ein junger Kandidat ausgewählt worden, um auch jungen Stimmen in Berlin Gehör zu verschaffen. Barbig, der gestern 21 Jahre alt wurde, ist Mitglied im Grünstadter Stadtrat und stellvertretender Fraktionssprecher der SPD. Bei den Kommunalwahlen 2014 schaffte der Neuling den Sprung von Listenplatz 23 auf die Position 6. Er engagiere sich für die Förderung des politischen Nachwuchses in der Stadt, schreibt die SPD, und motiviere „mit seinem Engagement viele junge Menschen dazu, sich für ihre Ideen starkzumachen“. Politische Themen interessieren den jungen Grünstadter fast „von Kindesbeinen“ an. Auch durch die Arbeit im Stadtrat habe er gespürt, dass politische Arbeit Spaß macht. Er habe Freude am Gestalten, am Entwickeln eigener Ideen und dem Aufnehmen anderer. Sein Wunsch, Abgeordneter zu werden, hänge auch mit der politischen Großwetterlage zusammen, mit dem Erstarken der Alternative für Deutschland (AfD). Dass ihm Erfahrung im politischen Geschäft fehle, müsse absolut kein Nachteil sein. Wer die Parteimühlen noch nicht mitgemacht habe, könne die Dinge unabhängig sehen, bringe auch einen gewissen „jugendlichen Idealismus“ mit, sagte Barbig im RHEINPFALZ-Gespräch. Auch könne es den etablierten Parteien nicht schaden, ausgetretene Pfade zu verlassen. Er schätze es, Menschen kennenzulernen, zu diskutieren, sei offen für andere Meinungen, so Barbig. Er bezeichnet sich auch als heimatverbunden. Er ist in Grünstadt aufgewachsen, wohnt nach wie vor hier, obwohl er in Mannheim studiert. Deshalb würde er sich in Berlin auch für die Region einsetzen, damit der Landstrich zum Beispiel bei der Infrastrukturplanung stärker berücksichtigt werde. Nach derzeitigem Stand werden sich wohl drei junge Leute dem Vorum der Delegierten stellen, die am 7. September in Haßloch den Direktkandidaten der SPD küren. Neben Paul Barbig hat Johannes Seither aus Speyer sein Interesse bereits öffentlich gemacht. Dritte im Bunde ist nach Informationen der RHEINPFALZ Isabel Mackensen, die Vorsitzende der SPD in der Verbandsgemeinde Deidesheim. Diese Personalie wollte der Vorstand weder kommentieren noch dementieren. Der Unterbezirk hat vor der Wahlkreiskonferenz im September vier Basiskonferenzen angesetzt, damit sich die Kandidaten bekannt machen können: in Grünstadt (Termin: 27. Juni, Weinstraßencenter), in Speyer, in Neustadt und in Bad Dürkheim. Der Ortsverein Grünstadt will den Mitgliedern seinen Kandidaten in einer Versammlung am 10. Juni offiziell vorstellen. (ks)

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