Grünstadt Not gegen Elend

Es war kein gutes Spiel: Der Obersülzer Sebastian Limpert (rechts) ist hier im Zweikampf gegen Franco Schmahl (am Boden).
Es war kein gutes Spiel: Der Obersülzer Sebastian Limpert (rechts) ist hier im Zweikampf gegen Franco Schmahl (am Boden).

«OBERSÜLZEN.» Ein Unentschieden, mit dem letztlich beide Teams leben konnten. Oder doch nicht? Der SV Obersülzen und die SG Ebertsheim-Bockenheim, die in der Fußball A-Klasse Rhein-Pfalz um den Klassenerhalt kämpfen, trennten sich gestern 1:1 (0:0).

Es ist schon kurios: Der Ebertsheimer Torschütze Steffen Alleborn hätte gestern Mittag eigentlich gar nicht bei der Ersten Mannschaft der „Eber-Böcke“ zum Einsatz kommen sollen. Geplant war, dass er bei der Zweiten Mannschaft in Eppstein spielt. Also machte sich der Routinier mit dem Auto pflichtbewusst auf den Weg. Als er bereits sein Trikot in der Kabine anziehen wollte, kam dann aber die Nachricht, dass die SG Ebertsheim/Bockenheim I noch Spieler für die Partie in Obersülzen benötigte. Coach Nico Schäfer bräuchte noch Auswechselakteure, hieß es. „Also habe ich mich wieder umgezogen und auf den Weg zum Sülzer Tor gemacht“, erzählte Alleborn. Als er kurz vor Ende der ersten Halbzeit auf der Sportanlage des SV Obersülzen ankam, war noch nicht viel passiert. Beide Teams zeigten vor 70 Zuschauer kein wirklich gutes Spiel. Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. In der zweiten Halbzeit beorderte dann SG-Coach Schäfer seinen Edeljoker Alleborn 13 Minuten vor Schluss in den Sturm. Und der stach auch gleich. Praktisch mit seiner ersten Aktion schoss Alleborn die Ebertsheimer in der 77. Minute mit 1:0 in Front. Doch die Führung hielt nur fünf Minuten. Der SV Obersülzen kam in der 83. Minute durch eine Bogenlampe von Semih Seker zum 1:1. Dabei sah der SG-Keeper Pascal Knops nicht unbedingt gut aus. Steffen Alleborn hätte allerdings noch zum gefeierten Helden seiner Mannschaft werden können. In der Schlussminute hatte der Angreifer noch einmal eine Riesenchance. Doch Alleborn vergab. Die Partie endete so mit dem Remis. „Das Ding da zum Schluss, das muss ich eigentlich machen“, ärgerte sich der Ersatzspieler und meinte: „Vielleicht ist mir durch die Fahrt von Eppstein nach Obersülzen ein bisschen von der Konzentration verloren gegangen, die ich in dieser allerletzten Szene gebraucht hätte.“ Der SG-Coach Schäfer machte nach dem Unentschieden klar: „Wenn man sieben Minuten vor Schluss noch ein Gegentor bekommt, ist das ärgerlich. Vor allem, weil wir eigentlich die bessere Mannschaft waren.“ Der Trainer befand: „Wir hätten mehr verdient gehabt.“ Sascha Gerber, der Coach des SV Obersülzen, freute sich nach Spielschluss natürlich über den Punktgewinn. „Wir wollten Ebertsheim/Bockenheim hinter uns in der Tabelle lassen. Das ist uns gelungen.“ Der Trainer gab aber auch zu: „Das war Not gegen Elend, für die A-Klasse ein ganz schwaches Spiel von beiden Mannschaften.“ So spielten sie SV Obersülzen: Mannweiler - Demir (70. Hensel), Gerber, Knickel, Demasi (80. Wilkens), Brand, Maurer (90. Aßmus), Seker, Limpert, Mayrer, Berck. SG Ebertsheim-Bockenheim: Knops - Jan Hummel, Abdeljelil, Sukale (77. Alleborn), Fitzgerald, Schmitt, Ziegler, Bengel (62. Heymann), Schmahl, Schultz, Schreiner (46. Jens Hummel). Tore: 0:1 Alleborn (77.), 1:1 Seker (83.). Beste Spieler: Mannweiler - Schmahl. Zuschauer: 70.

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