Grünstadt Neuer Rekord vor vollem Haus

Amy Williams präsentierte sich vor dem Start bei der Weltmeisterschaft im Grünstadter Team in Topform.
Amy Williams präsentierte sich vor dem Start bei der Weltmeisterschaft im Grünstadter Team in Topform.

«GRÜNSTADT.» Zahlreiche Gewichtheberfans verfolgten am Samstagabend das Heimdebüt des KSV Grünstadt in der Ersten Bundesliga und sorgten für ein volles Haus. Die unabwendbare Niederlage der Gastgeber gegen TB 03 Roding vermochte die gute Stimmung nicht zu trüben.

„Wir hatten damit gerechnet, dass die Rodinger stark auftrumpfen würden“, sagte KSV-Trainer John Attilo. So lag deren Relativergebnis von 766,2 Punkten nur knapp unter der Rodinger Saison-Höchstleistung. „Was wir allerdings nicht erwartet hatten: Es lief so gut, dass wir unseren bestehenden Vereinsrekord auf 662 Punkte steigern konnten.“ Während sich bei den Gästen der beste Heber, Simon Brandhuber, einige Fehlversuche erlaubte und im Hinblick auf die bevorstehende Weltmeisterschaft sogar auf seinen letzten Stoßversuch verzichtete, gaben die beiden Britinnen im KSV-Team Vollgas. Sarah Davies und Amy Williams sind ebenfalls für die Titelkämpfe in Ashgabat (Turkmenistan) qualifiziert. Sie wollten daher in Grünstadt ihre derzeitige Form unter Beweis stellen. Das ist ihnen auch eindrucksvoll gelungen. Amy Williams steigerte ihre Bestmarken im Reißen und im Zweikampf. Sarah Davies imponierte mit 152 Relativpunkten. Das übertraf sogar ihre eigenen Erwartungen: „Mit einem niedrigeren Körpergewicht war ich besser als bei den Commonwealth-Games in Australien“, sagte die 26-jährige englische Nationalheberin. Dort holte sie immerhin die Silbermedaille in ihrer Gewichtsklasse. Ein Blick in die am Morgen des Wettkampftages veröffentlichte vorläufige Meldeliste der WM sorgte bei den beiden Sportlerinnen aber ein wenig für Ernüchterung: 52 Konkurrentinnen für Amy Williams in der neu eingeführten Klasse bis 55 Kilogramm, 65 Teilnehmerinnen in der Klasse bis 64 Kilogramm, in der Sarah Davies an den Start geht. Diese Nachrichten schienen ihren Kampfgeist jedoch nicht zu schwächen, sondern bis zum Abend eher zu verstärken. Kämpferisch zeigte sich auch Joshua Attilo, der die Norm für die Deutsche Meisterschaft knacken wollte und dafür ein paar Kilo abnehmen musste. Schon im ersten Stoßversuch überbot er die geforderte Zweikampfleistung von 235 Kilogramm und sorgte mit seinem dritten Versuch für den Grünstadter Vereinsrekord. Nun freut er sich auf die nationalen Titelkämpfe, die Anfang Dezember in der Heimatstadt des Gegners stattfinden. „Die Rodinger Anhänger haben hier zusammen mit unseren Fans für eine super Stimmung gesorgt“, lobte er bei seinem Schlusswort als Mannschaftskapitän alle Zuschauer. Er hoffe außerdem, die meisten beim nächsten Heim-Wettkampf wiederzusehen. Sein Vater John Attilo denkt als verantwortlicher Coach zuerst einmal an den kommenden Auswärtskampf am 17. November. „Der SC Pforzheim hat heute 650 Punkte erzielt und ist daher ähnlich stark einzuschätzen wie der KSV. Ich erwarte dort ein sehr spannendes Duell.“

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