Grünstadt „Mit Herzblut“

„Oh du mein Ebertsheim am Eisbachstrand ...“:
»Oh du mein Ebertsheim am Eisbachstrand ...«:

Einziger Ortsbürgermeisterkandidat in Ebertsheim ist der seit fünf Jahren amtierende Bernd Findt. Als wichtigste politische Ziele nennt der 60-jährige Kriminalbeamte nicht nur Hochwasserschutz und Renaturierung des Eisbachs inklusive Wasserspielbereich – auch wenn „das Projekt praktisch während der gesamten fünf Jahre von mir mit viel Herzblut verfolgt worden ist“.

Allein die Verhandlungen mit allen Grundstückseigentümern, ohne die das 1,2-Millionen-Euro-Projekt gar nicht erst hätte angestoßen werden können, seien eine „Wissenschaft für sich“ gewesen, erinnert sich Findt, seit ihrer Gründung im Jahr 2005 Vorsitzender der Ebertsheimer Wählergruppe „Freien Liste“ und seit 2018 Erster Beigeordneter der neuen Verbandsgemeinde Leiningerland. Bis zum Spatenstich Mitte April seien außerdem „viele, viele, teils völlig unerwartete bürokratische Hürden“ zu nehmen gewesen, sagt Findt. So war das geplante Ausbringen des Erdaushubs auf andere Ackerflächen nicht erlaubt, da dies laut der Vorgaben nur zur Verbesserung der Bodenqualität geschehen darf. Doch auch hier habe er – mithilfe des Ex-Bundestagsabgeordneten und dortigen Grundstücksbesitzers Norbert Schindler (CDU) – eine Lösung gefunden, „die die Kosten nicht noch weiter in die Höhe getrieben hat“, so Findt. Zudem habe er gerade vor ein paar Tagen sein „absolutes Veto“ eingelegt, als die beauftragte Erdaushubfirma die Lkw durch die Wassergasse durch den Ort fahren lassen wollte. Nun werde über Platten der Wirtschaftsweg zur Landstraße befahrbar gemacht und der Lkw-Verkehr aus der Ortslage herausgehalten, so Findt. Hochwasserschutz und Renaturierung sollen in diesem Jahr, der Wasserspielbereich spätestens im nächsten Frühjahr fertig sein. Fast im gleichen Atemzug wie das Eisbach-Projekt nennt Findt die geplante waldpädagogische Gruppe der Ebertsheimer Kita. Hier seien inzwischen alle Genehmigungen für das im Naturpark Pfälzerwald und FFH-Gebiet liegende Projekt eingeholt, es könne nach den Sommerferien starten. Dann wandert jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr eine Kita-Gruppe mit extra ausgebildeten Erzieherinnen ins Grubengebiet, die sogenannte „Addes-Hütte“ dient dabei als Unterstand. „Da konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, betont der Vater einer erwachsenen Tochter. Eventuell könnten die Kinder dann auch vom geplanten Geo-Wanderweg durchs Grubengebiet profitieren. Ebenfalls noch in diesem Jahr umgesetzt werde der Grünabfall-Sammelplatz hinter dem Sportgelände des TSV. Das „durch den Wall perfekte Gelände“ bringe „für einige Ebertsheimer und Rodenbacher schon eine gewisse Erleichterung“, so Findt, der seit kurzem in Altersteilzeit ist. Auch mittelfristige Ziele habe er sich gesetzt. So zum Beispiel die Ausweisung eines Neubaugebietes. Mit den etwa 10.000 „für Ebertsheim möglichen“ Quadratmeter könnten zirka 20 Bauplätze angeboten werden, sagt Findt. Auch Bewährtes solle fortgeführt werden, wie die Unterstützung der Vereine und Kerwe, das Schließen von Baulücken oder das Fördern des A-Team-Modells.

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