Grünstadt Markierungen eines Sandstein-Wanderwegs?

Ein Hai, ein Salamander, die Ebertsheimer Kerwe-Ratte, Frauenköpfe aus der keltischen Mythologie und natürlich FCK und TSV-Inschriften. Das sind nur ein paar der Motive, die über 70 Besucher an der Präsentation der Sandstein-Kunstwerke am Samstag in Ebertsheim begutachtet haben. Danach ging’s durch das Dorf mit Stationen an besonderen Bauwerken aus Sandstein zum sogenannten dritten Steinbruch, in dem in früheren Zeiten Sandstein abgebaut worden ist.

Kein Wunder, dass Ebertsheims Ortsbürgermeister Bernd Findt bei der Begrüßung betonte, dass Ebertsheim nicht nur „das Dorf im Grünen, sondern vor allem das Dorf mit Sandsteintradition ist“. Von daher sei es auch erfreulich, dass immerhin elf Jugendliche und ein Rentner am kostenlosen Bildhauerkurs mit Handwerksmeister Bruno Weygand teilgenommen haben: „und trotz der Blasen an den Händen und Rückenschmerzen fünf Tage dabei geblieben sind“, so Findt. Weygand selbst zeigte sich ebenfalls überrascht, mit wie viel Elan die acht- bis elfjährigen Nachwuchs-Steinhauer an allen Nachmittagen ans Werk gegangen waren. Auffallend: Gerade die fünf Mädchen haben ihre Motive besonders filigran herausgearbeitet. Wo die fünf bearbeiteten Sandsteine künftig stehen, ist noch offen. Denkbar sei zum Beispiel, dass sie als Markierungen eines künftigen Sandstein-Wanderwegs im Grubengebiet oder aber an exponierten Stellen des 1250 Einwohner zählenden Dorfes aufgestellt werden, so Findt. Darüber entscheide in einer der nächsten Sitzungen der Gemeinderat. Auf jeden Fall soll es weitere Aktionen zur Sandstein-Tradition auch nach dem Jahr zum 1250. Jubiläum in Ebertsheim geben. Darin waren sich nicht nur Findt, Weygand und Lokalhistoriker Eberhard Krezdorn, sondern auch viele Besucher beim gemütlichen Beisammensein im freigeschnittenen Steinbruch einig. Nach einer kleinen „Völkerwanderung“ durchs Dorf, an der zwischen zwei und 80 Jahre alte Ebertsheimer teilnahmen, wurde an einer freigelegte Sandsteinwand gefachsimpelt, der rotbraunen Werkstoff bearbeitet oder bei Brezeln und Schorle über mögliche künftige Sandstein-Aktionen diskutiert. (lor)