Grünstadt Leininger Nachlese:

... haben ein Problem, liebe Leserinnen und Leser. Es ist klein, weißlich-gelblich, erzeugt ein leichtes Ekelgefühl , krabbelt bei Temperaturen wie in den vergangenen Tagen zuhauf aus der Energietonne und wird manchmal von Dschungelcamp-Bewohnern verzehrt: Maden. Warum das Problem auftritt? Die Tonne wird sogar im Hochsommer nur alle 14 Tage geleert. Selbst wenn die Menschen die guten Ratschläge ihrer Kreisverwaltung penibel befolgen, ist es nicht ausgeschlossen, dass an ungünstigen Standorten die Tonnen so aufgeheizt werden, dass der Inhalt zu leben beginnt. Dieses Problem ist natürlich kein originäres Problem des Donnersbergkreises. Andere Gebietskörperschaften haben das mit ihren Tonnen auch. Sie haben sich aber, wie der Kreis Bad Dürkheim zum Beispiel, zu jenen Zeiten um Abhilfe bemüht, wenn die Not erfahrungsgemäß am größten ist: im Hochsommer. In den Monaten Juli und August wird die Biotonne – so heißt sie im Kreis Bad Dürkheim – alle acht Tage geleert. Damit wird dem Befall von Maden erfolgreich vorgebeugt. Dieser Service am Bürger kostet übrigens nicht die Welt. Vielleicht sollten die Verantwortlichen des Kreishauses in Kirchheimbolanden sich mal bei ihren Kollegen im Kreishaus Bad Dürkheim erkundigen. Man kann von den Erfahrungen anderer im Zweifelsfall profitieren. ... weiter durch die enge Ortsdurchfahrt in Wattenheim. Sie ignorieren, dass die Durchfahrt für Lkw über 7,5 Tonnen nicht zugelassen ist, sie sind schneller unterwegs als mit Tempo 30 und sie merken manchmal zu spät, dass auf der innerörtlichen Umleitungsstrecke die Regel rechts vor links gilt: schwere Laster, die im Ort nichts zu suchen haben. So schildern geplagte Anwohner die Situation, die nun bereits seit drei Wochen anhält. Und offenbar kann ihnen keine Behörde wirklich helfen. Weder der Landesbetrieb Mobilität (LBM), für die Beschilderung zuständig, noch die Polizei, die kontrollieren soll – wenn sie Zeit und Personal hat – noch der Ortsbürgermeister oder das Ordnungsamt, die zwar erreichbar sind, aber in diesem Fall faktisch keinerlei Kompetenzen haben. Hier zeigt sich überdeutlich, dass Verbote nur sinnvoll sind, wenn sie durchgesetzt werden können. Und durchzusetzen sind sie nur, wenn sie kontrolliert werden. Genau da liegt der Haken. Wenn die Polizei kontrolliert, läuft mit den gut vernetzten Brummifahrern das berühmte Spiel vom Hasen und dem Igel ab. Kaum ist eine Kontrolle eingerichtet, verbreitet sich die Nachricht in Windeseile per Funk. Und schon biegt kein Lkw mehr dort ab, wo er nicht soll. Wer hat den längeren Atem? Die Polizei sicher nicht. Sie hat genug andere Aufgaben. Was bleibt den Anwohnern? Letztlich nur Hoffen und Harren. Darauf, dass die Sanierung des Kreisels möglichst schnell beendet ist. … ein Kreuz mit den Navigationsgeräten, denen viele von uns mittlerweile blind folgen, egal wo sie uns hinführen. Was bei Pkw nicht ganz so kompliziert ist wie für Lkw, wenn sie versuchen, durch enge Gässchen ihr Ziel zu erreichen. Im Leiningerland gibt es etliche Orte, die darunter leiden, wie zum Beispiel Bockenheim. Dort verirren sich immer wieder Lkw auf dem Weg zur Firma Nisbau. Schilder sollen die Lkw, respektive ihre Fahrer, auf den richtigen Weg bringen. Manchmal aber verkehrt sich die gute Absicht ins Gegenteil, wie unser Foto aus der Kellereistraße in Bockenheim zeigt. Das Schild weist deutlich den Weg zum Ziel, der Firma Nisbau. Doch der Zusatz – ein Lkw im roten Kreis – signalisiert eigentlich Durchfahrt verboten. Bleibt in diesem Einzelfall nur die Hoffnung, dass die Brummifahrer ihr Navi ignorieren und dem Schild folgen, auch wenn dies scheinbar „Durchfahrt verboten“ gebietet. (Foto: Benß) ... der Asche ist ein Pelikan aufgetaucht, der über zwei Jahrhunderte einen Altar in der protestantischen Schlosskirche Kirche in Bad Dürkheim schmückte und vor drei Jahrzehnten in Grünstadt gelandet ist. Liest man die Berichte von 1978, als der Altar in Bad Dürkheim wohl ziemlich rüde abgebaut und zerlegt wurde, dann hat der symbolträchtige Vogel richtig Glück gehabt, dass er in Grünstadt in der Martinskirche ein adäquates Nest fand. Anderenfalls gäbe es ihn vielleicht längst nicht mehr. Jetzt aber steht der Wunsch nach der Heimkehr des Pelikans im Raum. Diese Frage werden die beiden Dekane mit ihren Presbyterien sicher in Ruhe und möglichst einvernehmlich lösen. Als positives Signal für die Gespräche über eine Fusion der Dekanate. Denn diese Frage steht auch im Raum.

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