Biedesheim Kita Mäusenest: Das sind die neuen Leiterinnen

Die Kita „Mäusenest"in Biedesheim hat jetzt eine neue Leiterin Franziska Weigel (rechts) und eine neue Stellvertreterin Sabrina
Die Kita »Mäusenest«in Biedesheim hat jetzt eine neue Leiterin Franziska Weigel (rechts) und eine neue Stellvertreterin Sabrina Weber.

Die Biedesheimer Kita „Mäusenest“ hat eine neue Leitung. In der Verantwortung stehen jetzt Franziska Weigel und ihre Stellvertreterin Sabrina Weber. Sie berichten, wie es dazu kam, was sie verbindet und welche Entwicklungen es aktuell gibt.

Franziska Weigel und Sabrina Weber – die zwei Chefinnen der Kita „Mäusenest“ in Biedesheim verbindet viel. Beide sind letztlich ungeplant an ihre heutigen Arbeitsplätze gekommen. „Ich hab mich initiativ auf eine Stelle als Erzieherin beworben, einfach weil ich gern mal einen Ortswechsel wollte“, sagt Weigel. Bei ihrem Einstieg im September 2023 war sie sogleich die kommissarische Einrichtungsleiterin. „Diesen Posten habe ich nun noch bis zum August. Danach übernehme ich offiziell die Leitung“, erzählt die 38-Jährige.

Weber ist seit 2012 im „Mäusenest“, wo ihr Erstgeborener damals betreut wurde. „Ich wurde gefragt, ob ich nicht eine Krankheitsvertretung übernehmen mag“, erinnert sich die 43-Jährige an den Beginn einer langfristigen Zugehörigkeit, die im vergangenen September ins Amt der stellvertretenden Leiterin mündete.

Lustig ist auch, dass die zwei Frauen durch ihre Wohnorte den Kindergartenzweckverband symbolisieren. Dieser wurde 1979 gegründet und umfasste zunächst Biedesheim, Ottersheim und Lautersheim, ab 1993 nur noch die beiden erstgenannten Ortschaften. Weigel lebt in Ottersheim, engagiert sich dort sehr für die Dorfgemeinschaft, ist Mitglied der örtlichen Hexen und wirkt im Kerwekomitee mit. Webers Familie stammt aus Biedesheim und so zog sie nach den ersten Jahren in Göllheim im Grundschulalter in das 640-Seelendorf am Brübelbach. Nach etlichen Jahren in Bayern kam sie 2010 wieder zurück.

Zwei, die ähnlich ticken

Ein weiteres verbindendes Element: Die beiden verstehen sich ausgesprochen gut, scherzen viel miteinander und haben auch dieselben Vorstellungen von ihrem Beruf. Auf die Frage, was ihnen am Wichtigsten ist, welche Ziele sie sich bei der Erziehung ihrer Schützlinge gesteckt haben, antworten sie wie aus einem Mund (Weber spricht, Weigel nickt): „Die Kinder sollen zu selbstständigen kleinen Menschen werden, nach dem Motto: ,Hilf mir, es selbst zu tun“.“ Man dürfe die Jungen und Mädchen nicht vor lauter Sorge einsperren, sonst verkümmern sie. Stattdessen müsse man ihnen Eigenverantwortung nahebringen.

Während Weber Vollzeit tätig ist im Gruppendienst, springt Weigel nur bei Engpässen ein. Eigentlich sitzt sie ausschließlich im Büro – als Mutter einer siebenjährigen Tochter und pflegende Angehörige 16 Stunden pro Woche. Schlimm findet sie das nicht, obwohl sie unbedingt mit Kindern arbeiten wollte: „Die pädagogische Auszeit genieße ich in vollen Zügen. Netzwerke bilden und pflegen, Elterngespräche führen und Bedarfsplanung – überall fuchse ich mich rein.“ Dabei stehe ihr ein tolles Team zur Seite. Insgesamt sind im „Mäusenest“ 15 Fachkräfte beschäftigt, darunter vier Auszubildende.

Als sie ihre Stelle als Nachfolgerin der kommissarischen Leiterin Christine Blum-Rettig antrat, welche die langfristig erkrankte Kirsten Gass vertrat, hat sich Weigel als erstes an die Erstellung des Dienstplanes gemacht. „Und dann habe ich in das Programm Kizz alle Kinder anonymisiert digital eingepflegt, ergänzt noch um Angaben zu den Mittagsmahlzeiten, zur Betreuungszeit, zur Gruppenzugehörigkeit und so fort“, erklärt sie. Das solle die Bedarfsplanung erleichtern. Diese hat so ihre Tücken, denn die Belegung der Einrichtung unterliegt Schwankungen, je nach äußeren Bedingungen. Einige Jahre platzte sie aus allen Nähten, 2018 wurde ein Anbau eingeweiht, 2021 ein vierter Gruppenraum eingerichtet.

„Damals hatten wir 65 Kinder“, sagt Weber. Aktuell habe die Kita nur noch eine Betriebserlaubnis für 51 Plätze, von denen 44 besetzt sind. Zwei Familien sind weggezogen, andere haben die Anmeldungen für ihre Einjährigen wieder zurückgezogen. Grund: Zu Januar 2023 ist der gehaltsabhängige Krippen-Beitrag massiv gestiegen, laut Weigel ist er „teilweise doppelt so hoch wie vorher“. Von den bislang acht Plätzen für U2-Kinder seien nur noch vier übrig, „und wir müssen gucken, ob wir die auf Dauer halten können“, so Weber. Der Bestand muss angepasst werden. So ist der vierte Gruppenraum heute Gymnastiksaal und wenn das Turnen künftig im Keller des Bürgerhauses stattfinden kann, soll daraus ein Elterncafé mit Bücherei werden. „Wir brauchen dringend Anmeldungen.“ Man habe Albisheim eine Zusammenarbeit angeboten, im April komme das erste Kind von dort. Weitere Kooperationen mit Dörfern, in denen Wartelisten geführt werden, seien angestrebt.

Ein Lob gab es noch für den Förderverein. Dieser hat sich im Frühling 2023 auf Elterninitiative gegründet und im Januar seine Arbeit aufgenommen. Das sei eine sehr sinnvolle Institution. Denn so könnten auch nicht zweckgebundene Zuwendungen angenommen und Spendenquittungen ausgestellt werden, betonen Weber und Weigel.

Zur Person

Franziska Weigel: Geboren im Januar 1986 in Grünstadt, aufgewachsen in Eisenberg, Mittlere Reife. 2007 staatlich anerkannte Erzieherin, pädagogische Fachkraft im SOS-Kinderdorf Pfalz, ab April 2008 tätig in der Wohngruppe Hochspeyer der Diakonie, ab 2011 in der Tagesgruppe Kirchheimbolanden des CJD. 2016 Geburt der Tochter, ab April 2018 Erzieherin in der Kita „Nimmersatt“ in Lautersheim, seit September 2023 kommissarische Leiterin „Mäusenest“ in Biedesheim.

Sabrina Weber: Geboren im Juni 1980 in Kaiserslautern, aufgewachsen in Göllheim, ab der Grundschulzeit in Biedesheim, Mittlere Reife. 2000 staatlich anerkannte Erzieherin, verschiedene Einrichtungen rund um München (Kitas, Israelitische Kultusgemeinde, Kinderhaus der bayerischen Landeshauptstadt, Kinderkrippe). 2010 Geburt des ersten Sohnes, Umzug nach Biedesheim, 2012 Erzieherin in der Kita „Mäusenest“, seit September 2023 stellvertretende Leiterin.

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