Grünstadt Großer Jubel auf zwei Sportplätzen

Der TuS tat sich nur im ersten Durchgang schwer: Ismail Nane (links), hier im Zweikampf mit dem Mörscher Torschützen Tobias Gros
Der TuS tat sich nur im ersten Durchgang schwer: Ismail Nane (links), hier im Zweikampf mit dem Mörscher Torschützen Tobias Grosch.

«MÖRSCH/EPPSTEIN.» Zweifacher Jubel am Sonntagnachmittag: Der TuS Sausenheim hat in der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz die Meisterschaft perfekt gemacht. Das Team von Coach Micha Bengel gewann ihr abschließendes Saisonspiel beim ASV Mörsch mit 6:2. Zeitgleich kletterte der SV Obersülzen in der Fußball-A-Klasse durch einen 3:0-Auswärtscoup beim TSV Eppstein noch auf den viertletzten Tabellen- und damit Nichtabstiegsrang.

Der TuS Sausenheim benötigte in seiner gestrigen Begegnung beim ASV Mörsch nur einen Punkt. Doch das Team von Trainer Micha Bengel musste erst einmal einen Schock verdauen. In der 10. Spielminute erzielte Tobias Grosch nämlich die 1:0-Führung für den ASV. Doch die Sausenheimer erholten sich schnell. Frank Beierl erzielte den Ausgleich – 1:1 (22.). Danach übernahm der TuS die Spielkontrolle. Jens Benda markierte das 2:1 (26.). Mörsch wirkte in der Folge überfordert. Sausenheim bekam kurz vor der Halbzeit noch einen Elfmeter zugesprochen. Doch Martin Sippel verschoss (44.) und der TuS verpasste damit die frühzeitige Entscheidung. 2:1 führte Sausenheim zur Pause. „Das Gegentor war der Wecker“, sagte der Sausenheimer Trainer Bengel. Für den SV Obersülzen lautete die Ausgangsposition vor dem Auswärtsspiel beim TSV Eppstein wie folgt: Die Mannschaft um Spielertrainer Stefan Neurohr hatte 24 Punkte und war praktisch zum Siegen verdammt. Gegner Eppstein, der den viertletzten Tabellenrang belegte, hatte vor dem Anpfiff mit 26 Zählern zwei Punkte Vorsprung auf den SVO. Der Ligavorletzte Croatia Ludwigshafen (22 Punkte), der zeitgleich zu Hause auf die Zweite Mannschaft von Arminia Ludwigshafen traf, machte sich kurz vor 15 Uhr auch noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Bei einer Obersülzer Niederlage hätte das Team noch auf den drittletzten und voraussichtlichen Relegationsplatz kommen können. Und bei einem Croatia-Sieg und einem Remis von Obersülzen hätten sich beide vielleicht noch ein Finale um den drittletzten Tabellenrang liefern müssen. Nach dem Anpfiff vor 150 Zuschauern in Eppstein musste sich SVO-Keeper Jörg Meininger erst einmal auszeichnen. Der Torwart avancierte in der Folge zum sicheren Rückhalt. Spielertrainer Neurohr, der als echter Libero begann, rückte nach 20 Minuten in den Angriff. Und gleich beim ersten Eckball für Obersülzen gelang dem Coach mit einem Kopfball das 1:0 (20.) für sein Team. „Das hat uns die Sache einfacher gemacht“, sagte später der Obersülzer Betreuer Artur Buch. Eppstein machte danach mehr Druck. Doch immer wieder stand Jörg Meininger im Weg. Nach der ersten Hälfte lag der SVO mit vorne. Der TuS Sausenheim kam motiviert aus der Kabine. Und nachdem Roman Zaczkiewicz den Treffer zum 3:1 (52.) erzielt hatte, machte sich der TuS-Anhang zum Feiern bereit. Grosch gelang für Mörsch zwar noch einmal der Anschlusstreffer. Letztlich stellte Baierl mit dem 4:2 (76.) den alten Abstand wieder her. Der Mörscher Widerstand brach daraufhin endgültig zusammen. Bastian Krieger (88.) und Baierl mit seinem dritten Tor des Nachmittags schossen die Sausenheimer zu einem souveränen Erfolg . Der Jubel nach dem Schlusspfiff beim TuS war natürlich riesengroß. „Ich war nicht ganz zufrieden mit der Leistung, aber wir haben letztlich verdient gewonnen“, sagte ein überglücklicher Micha Bengel nach dem 6:2-Erfolg: „Die Meisterschaft ist eigentlich nie unser Ziel gewesen. Dass es nun doch der Titel geworden ist, ist für uns eine absolute Sensation“, befand Bengel, der betonte: „Wir freuen riesig auf die A-Klasse mit den vielen, vielen tollen Derbys. Wir wollen mit unseren jungen Spielern auch die neue Klasse rocken.“ Einige Kilometer Luftlinie weiter musste der SV Obersülzen bange Minuten überstehen. Der TSV Eppstein versuchte in der zweiten Halbzeit noch einmal alles, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen, der den sicheren Klassenerhalt bedeutet hätte. Doch die Defensive des SVO hielt stand. In der 82. Minute sorgte dann der Obersülzer Kevin Himbert für die Erlösung. Er traf zum 2:0. Dominik Berck erhöhte kurz vor Schluss auf 3:0. Nach dem Abpfiff lagen sich die Gelb-Schwarzen in den Armen. „Für uns ist der Klassenerhalt eigentlich wie eine Meisterschaft“, sagte Betreuer Buch, der klarmachte: „Wir hatten in dieser Saison so viele Verletzte, da ist der Ligaverbleib am letzten Spieltag, eine unglaubliche Leistung.“ Buch lobte vor allem Spielertrainer Stefan Neurohr, der im Sommer sein Amt an den Frauentrainer des SVO abgeben wird. „Der alte Haudegen hat noch einmal alles gegeben.“ Übrigens: Croatia Ludwigshafen gewann sein Spiel mit 8:2, doch aufgrund des Obersülzer Auswärtscoups war das letztlich egal.

Sebastian Bölger und der SV Obersülzen schafften gestern in Eppstein den Pflichtsieg und spielen auch 2017/2018 in der A-Klasse.
Sebastian Bölger und der SV Obersülzen schafften gestern in Eppstein den Pflichtsieg und spielen auch 2017/2018 in der A-Klasse.
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