Grünstadt Gegner bleibt Meisterfeier fern

Schaffte eine neue Bestleistung im Zweikampf: Petra Keßler-Löwenstein.
Schaffte eine neue Bestleistung im Zweikampf: Petra Keßler-Löwenstein.

«GRÜNSTADT.» Die Oberliga-Staffel des KSV Grünstadt II hat in ihrem letzten Heimwettkampf 269,0 Relativpunkte erzielt und darf sich nun offiziell als Meister bezeichnen. Kleiner Wermutstropfen: Die Gegner aus Langen traten am Samstag gar nicht erst an.

Abteilungsleiter Axel Wenz erhielt am späten Freitagabend einen Anruf. Am anderen Ende war Roland Czerwenka – verantwortlich für den KSV Langen. „Er bedauerte, dass sein Verein wegen Personalmangels keine Mannschaft stellen könne und daher nicht kommen werde“, informierte Wenz. Der KSV Grünstadt hätte eigentlich nicht antreten müssen, denn das Duell wäre automatisch 2:0 für die Gastgeber gewertet worden. In der Halle und im Vereinsheim waren zu diesem Zeitpunkt aber schon alle Vorbereitungen abgeschlossen: Stühle im Zuschauerraum, Hanteln und Scheiben auf der Bühne, Bildschirm, Drucker und Mikrofon – das alles wurde bereits von vielen Helfern aufgebaut. „Daher entschlossen wir uns, einen Trainingswettkampf zu absolvieren,“ sagte Wenz. „Denn wir hätten ja auch die Zuschauer wegschicken müssen.“ Für den ordnungsgemäßen Ablauf sorgte Kampfrichter Ernst Schäfer. Somit war sichergestellt, dass die erzielten Relativpunkte in der Gesamtabrechnung berücksichtigt wurden. Die KSV-Betreuer Sebastian Eich und Giuliano Attilo boten allen Hebern die Möglichkeit, ihre Leistungsfähigkeit zu testen und eventuell einige persönliche Rekorde aufzustellen. Für die einzige Frau im Team, Petra Keßler-Löwenstein, war Risikofreude bisher keine Option – sie kämpfte sich lieber in kleinen Schritten nach vorne und erhöhte ihre Bestleistungen in der vergangenen Saison Kilo für Kilo. Mit 58 kg im Reißen und 67 kg im Stoßen überbot sie zwar nicht ihre einzelnen Höchstmarken, bewältigte diese Gewichte aber erstmals zusammen in einem Wettbewerb und steigerte dadurch ihre Bestmarke im Zweikampf. Mit sechs gültigen Versuchen erzielte sie 90 Relativpunkte – so viele wie noch nie zuvor. Richtig gut lief es anfangs auch für Nils Feil, der bereits im zweiten Versuch im Reißen seinen eigenen Rekord knackte und 86 kg zur Hochstrecke brachte. Im Stoßen bremste ihn danach eine Wadenverhärtung aus: Er schaffte nur einen gültigen Versuch mit 105 kg. 76 Punkte gingen dennoch als zweitbestes Ergebnis in die Wertung. Als Dritter auf der teaminternen Rangliste stand Nik Hammer, der mit nur einem Fehlversuch eine solide Vorstellung bot. Philipp Feil wollte ebenfalls in beiden Teildisziplinen seine eigenen Bestmarken korrigieren, scheiterte jedoch ganz knapp im jeweiligen dritten Durchgang. Bei Leonhard Haßelbeck war aufgrund einer anstrengenden Arbeitswoche und fehlender Trainingsmöglichkeiten ein wenig die Luft raus. Er lieferte das Streichergebnis, denn in der Oberliga werden lediglich die vier punktbesten Heber gewertet. Da eine Mannschaft nur aus fünf Athleten bestehen darf, musste Bastian Feil außer Konkurrenz heben. Der KSV Grünstadt II freut sich nun auf spannende Begegnungen in der Regionalliga. Dort warten mit dem KTH Trier-Ehrang, der KG Kindsbach/Rodalben, dem AC Zeilsheim und dem KSV Hostenbach wieder neue Gegner und neue Herausforderungen. So hoben sie Reißen/Stoßen/Zweikampf (Relativpunkte) KSV Grünstadt II: Petra Keßler-Löwenstein: 58/67/125 (90) Nils Feil: 86/105/191 (76) Nik Hammer: 100/120/220 (72) Philipp Feil: 89/107/196 (31) Leonhard Haßelbeck: 84/98/182 (28) Bastian Feil: 83/98/181 (25)

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