Grünstadt Dorfladen oder nicht?

Eine Erklärung zum aktuellen Sachstand zum Verein Dorfladen hat Altbürgermeister Ernst-Albert Kraft (CDU) bei der Wattenheimer Gemeinderatssitzung am Freitagabend in der Festhalle angemahnt. Bereits am 11. Februar habe er wissen wollen, wie es mit dem Ankauf des maroden DRK-Häuschens in der Hochgerichtstraße weitergeht und was darin letztendlich eingerichtet werden solle. Und warte immer noch auf eine Antwort.

Ein Dorn im Auge ist Ernst-Albert Kraft, dass Ortsbürgermeister Andreas Werle (SPD) als Vorsitzender des Vereins „Dorfladen Wattenheim“ im Dezember mit entschieden hat, dass die Gemeinde das Rot-Kreuz-Gebäude als Domizil für das Geschäft erwirbt. Der Christdemokrat wirft dem Bürgermeister einen Interessenskonflikt vor und verlangt, dass – nach der Kommunalwahl – im dann neuen Rat noch einmal darüber abgestimmt wird. Kraft wollte von Werle außerdem wissen, was dran ist an dem Gerücht, dass gar kein Dorfladen mehr geplant sei, sondern eher eine Art Begegnungsstätte. Ortsbürgermeister Werle sagte: „Nach dem Beschluss habe ich Gespräche mit der Rechtsabteilung und dem Verbandsbürgermeister geführt. Ich möchte Ihnen die Situation bei einem Termin in der Verwaltung erläutern.“ Darauf Kraft: „Ist da etwas im Gange, dass Sie sich so winden?“ Er winde sich nicht, entgegnete Werle und erklärte: „Schon 2017 hat eine Betrachtung des Marktes ergeben, dass sich ein Vollsortimenter nicht durchsetzen wird, schon gar nicht, wenn im Nachbardorf Hettenleidelheim Rewe und eventuell noch ein zusätzlicher Discounter eröffnen. Deshalb haben wir beschlossen, eine Kombination aus bedarfsgerechtem Laden und Café einzurichten.“ Da sich dort Leute treffen könnten, sei ein Café auch eine Art Begegnungsstätte. Der Dorfladen-Verein wurde Ende 2015 gegründet, und 2016 als wirtschaftlicher Verein nach Paragraf 22 des Bürgerlichen Gesetzbuches anerkannt. Er hat 76 Mitglieder, die 1656 Euro an Jahresbeiträgen zahlen. Wenn der wirtschaftliche Verein sich auflöse, fließe das Vermögen der Ortsgemeinde zu, so Werle. „Wir haften mit unserem Geld.“ Wie berichtet, hatte Ortschef Werle bei der Ratssitzung am 11. Februar eine Antwort auf Krafts Fragen im nichtöffentlichen Teil versprochen. Da hat der Bürgermeister laut Kraft allerdings dann doch nichts gesagt und stattdessen eine schriftliche Information angekündigt. Die sei bislang nicht vorgelegt worden. Für den Grunderwerb des stark sanierungsbedürftigen DRK-Hauses liegen 5000 Euro im Haushalt bereit.

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